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Mittwoch, 18. November 2020

Tjaden tappt (562)

Übt scharfe Kritik


Hassen sie Kinder?

Schon Ende Juli hat der Kinderschutzbund diese Pressemitteilung veröffentlicht:

Berlin, 31.07.2020 Den Kinderschutzbund erreichen aktuell Berichte, dass Gesundheitsämter die Isolierung von unter Corona-Verdacht stehenden Kindern im eigenen Haushalt anordnen. Auch sehr junge Kinder sollen demnach getrennt vom Rest der Familie in ihrem eigenen Zimmer aufhalten. In mindestens einem Fall, der uns vorliegt, wird der Familie bei Zuwiderhandlung mit der Herausnahme aus der Familie des 8-jährigen Kindes gedroht.


Hierzu erklärt Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers:

 

„Die Situation der Quarantäne ist für Familien, insbesondere für Kinder ohnehin sehr belastend. Kinder in dieser Phase von ihren Eltern und Geschwistern zu isolieren, ist eine Form psychischer Gewalt. Der Kinderschutzbund empfindet diese Maßnahmen als unverhältnismäßig und nicht hinnehmbar. Die Drohung mit dem scharfen Schwert der Herausnahme und Unterbringung auf einer Isolierstation, verunsichert zudem Familien nachhaltig. Ganz sicher müssen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen werden. Dies lässt sich aber auch regeln, indem man den gesamten Haushalt oder doch zumindest noch ein sorgeberechtigtes Elternteil in die Quarantäne-Maßnahmen einbezieht.

 

Ich rufe die kommunalen Verantwortungsträgerinnen und –träger auf, in allen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dem Kindeswohl und den Kinderrechten Vorrang einzuräumen.“


Und jetzt empfehlen Bund und Länder auch noch, dass sich jedes Kind nur noch mit einem festen Freund treffen soll. Das nennt Heinz Hilgers "furchtbar". Recht hat er. Wer auch nur auf diese Idee kommt, muss sich fragen lassen, was seine/ihre Sprüche über "Kinder sind unsere Zukunft" wert sind. Nichts. Wie weit reicht die Fantasie solcher Politikerinnen und Politiker eigentlich? Stellen die sich auch nur eine Sekunde vor, was passieren würde, wenn zwei Kinder miteinander spielen und ein drittes oder viertes, fünftes oder sechstes Kind von diesen beiden Kindern weggeschickt werden würde? Wohl kaum. Wer trocknet die Tränen? Wer heilt die Wunden? Bund und Länder? 

 


Dienstag, 13. November 2018

Tjaden tappt (347)

Hier hat die TG angeblich Kinder
gefördert. Foto: Heinz-Peter Tjaden
Überall nur noch Qualitätsmedien

"Premiere im Jugendhilfeausschuss: Erstmals hat es in diesem Gremium eine öffentliche Expertenanhörung gegeben."

Melden die "Dresdner Neueste Nachrichten" am 28. Mai 2018.

Thema: Das Wohl von Flüchtlingskindern. Die Grünen haben einen der Experten eingeladen. 

"Mit dem Beitritt zur UN-Kinderrechtskonvention habe Deutschland dem Schutz des Kindeswohls als „hohes Gut“ Gesetzeskraft verliehen. Deshalb müssten in jedem Einzelfall auch die psychischen Auswirkungen einer Abschiebung geprüft werden, erklärt Prof. Ruthard Stachowske von der Evangelischen Hochschule Dresden (EHS)."

Die "Dresdner Neuesten Nachrichten" bezeichnen Stachowske als "Wissenschaftler". Wie der "Spiegel" am 7. April 2007 in einem Artikel mit dem Titel "Kinder der Sucht".

Der damalige Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg machte mich im Mai 2009 auf Ruthard Stachowske aufmerksam. Matthias Lange drohte mir mit Klage, falls ich von ihm aufgelistete Behauptungen aufstellen sollte. Dass ich dazu in der Lage wäre, schloss er aus einem Kommentar, den ein Betroffener in einem meiner blogs über Jugendämter, Familiengerichte und Gutachter verfasst hatte. Da ich noch nie über die Einrichtung berichtet hatte, machte mich diese Klageandrohung hellhörig, ich veröffentlichte eine entsprechende Meldung.

Diese Meldung führte in kurzer Zeit zu vielen Reaktionen Betroffener, die mir Ungeheuerliches über Ruthard Stachowske berichteten. Er leitete damals die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (TG), die zur Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg gehörte. Eine Betroffene und ich organisierten ein Treffen in Lüneburg, ich lud Lange und Stachowske dazu ein. Sie kamen nicht. Statt dessen wurden wir aus einer Einrichtung der TG fotografiert, wenn wir auf die Straße gingen.

Ich richtete den blog familiensteller.blogspot.de ein und berichtete, was mir zu Ohren kam: Erniedrigungen und Demütigungen der Klientinnen und Klienten, Trennung der Kinder von ihren Eltern, gelungene und missglückte Fluchtversuche, esoterische Therapiemethoden, Lügen über die Therapiedauer. Stachowske klagte - mehrmals. Gegen Nichtigkeiten,nur einmal wegen meiner Kritik an seinen Methoden. Diesen Prozess verlor er mit Pauken sowie Trompeten. 

2011 wurde Matthias Lange als Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg entlassen, seine Nachfolgerin hieß Gisela van der Heijden, die aus Thüringen kam. Sie berichtete mir, dass Stachowske über mich behauptet hatte, ich sei pädophil. Er berief sich dabei u. a. auf Berichte des ehemaligen Burgdorfer CDU-Ratsherrn Paul Rohde. Ein Bremer Sozialpädagoge fragte Rohde, wie es dazu kommen konnte. Der ehemalige CDU-Ratsherr schwieg.

Im Juli 2011 wurde Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch entlassen. Er klagte gegen die Kündigung. Am ersten Verhandlungstag vor dem Arbeitsgericht in Lüneburg erschien im Netz ein anonymer blog mit angeblichen Dokumenten aus der TG. Sogar die Handynummern von Kindern wurden veröffentlicht. Mit Hilfe der Lüneburger Polizei bekam ich diesen blog wieder aus dem Netz - in Deutschland und in der Schweiz. Die anonymen Verleumder zogen nach Ungarn um. Dort war ein Verbot nicht mehr möglich. 

Ruthard Stachowske bezeichnete sich fortan als Opfer der Kinderporno-Industrie und der Schulmedizin, und zwar öffentlich auf seinen Internet-Seiten. Die TG wurde an die Step gGmbH verschenkt, neuer Geschäftsführer wurde Serdar Saris, ehemals Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Regionsversammlung Hannover. 2012 wurde Stachowske von Serdar Saris wieder eingestellt, Stachowske nahm jedoch keines der Jobangebote an. Die TG wurde 2014 geschlossen, die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg ist ebenfalls aufgelöst worden. Das macht jetzt alles die Step gGmbH Hannover.

Stachowske ist Sozialarbeiter und möglicherweise auch Sozialpädagoge, sein Doktor-Titel hat einen esoterischen Anstrich, an der Evangelischen Hochschule Dresden ist er Honorarprofessor. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn wegen Titelbetruges, stellte das Verfahren aber ein, weil Stachowske den umstrittenen Titel rechtzeitig wieder zurückgegeben hatte.

Die "Spiegel"-Redaktion hatte er 2007 in Begleitung einer TG-Klientin besucht. Damit sie sagte, was er wollte, drohte er seiner Klientin mit Ungemach in der Einrichtung, berichtete sie mir, als sie nicht mehr in Wilschenbruch war.

Siehe auch Leserbriefe      

Dienstag, 24. Januar 2017

Tjaden tappt (184)

Versteht sich als
"Sprachrohr" der
Leserinnen und Leser. 
Schwachsinn vom Amt

Renate Stöver hat dann durchaus Verständnis, dass das Jugendamt als Feind gesehen wird, der Druck macht: „Oft sind die Beziehungen der Eltern nicht geklärt. Es ist eine Zeit voller Verletzungen, und dann kommt jemand von außen, moderiert und will Vereinbarungen treffen.“

Westfalenpost, 17. Januar 2017

Das Jugendamt von Herdecke macht Schlagzeilen. Bei RTL und jetzt auch in der "Westfalenpost". Eine Mutter kämpft um ihr Kind, wirft der Behörde vor, sich auf die Seite des Vaters geschlagen zu haben. Das ist ein schwerer Vorwurf. Denn ein solches Verhalten wäre schlicht illegal. Jedes Kind hat ein Recht auf beide Eltern, auf Geschwister, Omas, Opas, Onkel, Tanten...So steht es auch im Bürgerlichen Gesetzbuch.

Da findet sich die Jugendamtsleiterin Renate Stöver damit ab, dass ihre Behörde zum Feind wird? Gemeint ist damit wohl die Mutter, die erst vergeblich Strafantrag gegen die Behörde gestellt hat und sich jetzt zivilrechtlich von einem Anwalt vertreten lässt. 

So lange vertritt sich das Jugendamt die Behörden-Beine und sieht zu, wie der Graben immer tiefer wird, bis das Kind nur noch ein Aktenzeichen ist? Die Jugendamtsleiterin weist gegenüber der "Westfalenpost" zwar auf ein angeblich gutes Netzwerk hin - das versagt aber?

Ein Jugendamt muss die Geschichte vom Kind aus denken, es muss die Rechte der Kinder schützen, wer die Kinder aus den Augen verliert, verfehlt seine Aufgabe - als Behörde, als Eltern, als Familie im engen und im weiteren Sinne...Inzwischen gibt es Gerichte, die sogar Geldstrafen verhängen, wenn jemand den Umgang mit dem Kind verhindern will. Das erste mir bekannte Urteil stammt aus der Schweiz.

Solche Strafen müssen natürlich auch Jugendamtsmitarbeitern drohen, die sich so dämlich verhalten wie sich um Kinder bis aufs Blut bekämpfende Eltern. Wer Feindbilder akzeptiert, neigt selbst zu Feindbildern, fürchte ich. Die Äußerung von Renate Stöver ist also Schwachsinn vom Amt. 

Mich hat das Jugendamt von Wilhelmshaven sogar kriminalisiert, weil ich immer wieder nur an meine Patenkinder gedacht habe, die in die Mühlen von Justiz und Behörden geraten sind. Hier klicken

Und nun googeln wir alle das Lied von Bettina Wegner "Sind so kleine Hände"... 

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Tjaden tappt (170)

Latent-latenter-am latentesten?

Haben Sie das gestern auch gehört oder gelesen? Bei Radio Antenne gab es diese Meldung stündlich in den Nachrichten. Diese hier stammt aus der Online-Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung":

"Die deutschen Jugendämter prüfen immer häufiger, ob das Wohl eines Kindes in Gefahr ist. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, gab es im vergangenen Jahr rund 129.000 solcher Verfahren. Das entspricht einem Zuwachs von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von allen im Jahr 2015 eingeleiteten Verfahren bewerteten die Behörden rund 20.800 als akut. Das ist ein Anstieg gegenüber 2014 um 11,7 Prozent. Bei knapp 24.200 Verfahren erkannten die Jugendämter eine latente Kindeswohlgefährdung. In rund 43.200 Fällen lag diese nicht vor, es bestand aber Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Dem gegenüber stehen rund 41.300 Fälle, in denen weder Gefährdung noch Hilfebedarf festgestellt wurden."

Vor acht Jahren hätte ich diese Meldung noch zur Kenntnis genommen. Wahrscheinlich hätte ich daraus geschlossen, dass wohl immer mehr Eltern ihre Kinder schlecht behandeln. Wenn ich nicht 2008 ein Fax bekommen hätte von einem Elternpaar aus dem Rheinland. Das war im Internet auf Berichte von mir gestoßen, fand die gut und dachte sich, dass man mich einmal auf ein neues Thema aufmerksam machen sollte.

Bei diesem Fax handelte es sich um eine Petition an das Europäische Parlament. Das Elternpaar erzählte mir, es wisse inzwischen, dass es solche Petitionen zuhauf gäbe. Rund 200 seien zu einer Sammelpetition zusammengefasst worden, weil das Europäische Parlament mit Klagen über deutsche Jugendämter sonst gar nicht mehr klar käme.

Ich unterrichtete den Oberbürgermeister des Wohnortes des Elternpaares. Der lehnte ein Gespräch mit mir ab, das Jugendamt ebenfalls. Ich besuchte die Eltern, die immer noch nicht begriffen hatten, warum ihre siebenjährige Tochter in ein Kinderheim gebracht worden war. 

Als Grund für den Kindesentzug behauptete ein Gutachter sexuellen Missbrauch des Kindes durch den Vater. Diese Behauptung hatte aber keinesfalls zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt. Sie war also unbewiesen. Dennoch berief sich auch das Jugendamt auf diese Verdächtigung. Der Vater wurde also kriminalisiert. 

In Absprache mit den Eltern erstattete ich bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafantrag gegen den Vater. Die Staatsanwaltschaft ermittelte und teilte mir Monate später mit, dass es nicht den geringsten Anhaltspunkt für sexuellen Missbrauch gäbe. Und: Bekamen die Eltern ihr Kind unverzüglich zurück? Nein.

In Protokollnotizen warnten sich Behörden gegenseitig vor Heinz-Peter Tjaden, der so was auch noch öffentlich mache. Irgendwann kam ich schon fast in jedem Schriftstück des Jugendamtes vor.

Der Gutachter, der dem Elternpaar die Geschichte eingebrockt hatte, verleumdete mich als NPD-Mitglied. Es meldeten sich weitere Betroffene. Mich rief ein Mann aus Süddeutschland an, der von diesem Gutachter als Satanist verleumdet worden war. Dieser Mann kannte diesen Gutachter überhaupt nicht, seine Frau war bei ihm gewesen, kurz vor Weihnachten, das Gespräch der Mutter mit dem Gutachter hatte keine Viertelstunde gedauert, schon stand sein Urteil fest, das er Gutachten nannte. Dieser Gutachter ist immer noch an allen Gerichten von Nordrhein-Westfalen als Experte für Familiensachen zugelassen.

Diesem Beispiel könnte ich unzählige hinzufügen. Immer wieder frage ich mich, was beispielsweise "latente Kindeswohlgefährdung" bedeuten soll. Wo beginnt, wo endet sie? Im Zweifelsfall endet sie beim Kindesentzug und wird zur akuten Kindeswohlgefährdung, weil Kinder unter dem Verlust ihrer Eltern leiden.

Dabei arbeiten Jugendämter durchaus mit einem Schema, das ich nur teuflisch nennen kann: Ein Kind wird morgens um 7 Uhr mit der Polizei aus der Wohnung geholt. Die Eltern brauchen Zeit, bis sie überhaupt erfahren, wo sich das Kind befindet. Manchmal erfahren sie es gar nicht. Die Eltern schalten einen Anwalt ein. Bis zur Anhörung vor Gericht vergeht wieder Zeit. Das Gericht benennt einen Verfahrensbeistand, der angeblich die Interessen des Kindes vertritt, ohne das Kind länger als ein paar Minuten gesehen zu haben. Das Gericht schaltet einen Gutachter ein, der sich mit jedem Betroffenen allenfalls 30 Minuten unterhält, ansonsten verlässt er sich auf Klatsch und Tratsch. Bei der nächsten Gerichtsverhandlung werden die Eltern vertröstet. Das Kind müsse erst einmal zur Ruhe kommen. Ist das Kind angeblich zur Ruhe gekommen, darf das Kind in seiner Ruhe nicht gestört werden. Es bleibt also, wo es ist. Wenn Eltern Glück haben, gewinnen sie den Kampf um ihr Kind nach Jahren.

Auch Krimi-Szenen sind möglich: Eine Mutter, die des Kampfes mit einem Jugendamt überdrüssig ist, kündigt gegenüber der Behörde ihren Umzug an. Sie bekommt einen Anruf. Das Jugendamt schlägt einen Treffpunkt vor. Dort bekommt die Mutter ohne Begründung ihre Kinder wieder.

Und wer berichtet auch über solche Fälle? Eine hervorragende Redakteurin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Anrufern schon einmal zu verstehen gibt, dass sie sich gar nicht mehr um jeden Jugendamts-Skandal kümmern könne.

Wenn diese Redakteurin wie ich gestern die Online-Ausgabe ihrer Zeitung gelesen hat...

Das in dem Bericht erwähnte neue Kinderschutzgesetz, das einerseits eine eigentlich selbstverständliche Zusammenarbeit von Behörden und Gesundheitsberufen vorschreibt, wird andererseits von Kritikern aber auch schon als Schritt in einen Überwachungsstaat gewertet.

Wenn aber zukünftig verhindert werden könnte, dass beispielsweise eine Frau, die als Mitglied eines Leitungsteams in einer Einrichtung unzählige Familien zerstört hat, als Leiterin eines Jugendamtes in Hamburg wieder auftaucht, dann wäre das schon was. Zu dieser Familienzerstörung haben Jugendämter aus Niedersachsen nicht nur geschwiegen, sie haben sie erst möglich gemacht...Nur ein Jugendamt schlug die Warnungen nicht in den Wind.

Lesetipp: Das Jugendamt Wilhelmshaven

Sollte nun ein Jugendamt behaupten, dass ich Blödsinn verbreite, dann sollte diese Behörde auch erklären, warum mich Antje Vollmer 2009 um Mithilfe gebeten hat, als sie den Vorsitz in einem Bundestagsausschuss für die Aufarbeitung der nachkriegsdeutschen Heimgeschichte übernahm. Diese Hilfe bekam sie, ich bekam nach Abschluss der Ausschussarbeit ein offizielles Dankschreiben. Hier klicken  




Donnerstag, 3. März 2016

Tjaden tappt (100)

Wer zu früh kommt, den bestrafen die Medien

Für den Blog-Hinweis "Das Netz" mache ich schon lange keine Werbung mehr, dennoch rückt er unter "Beliebte Posts" immer wieder nach ganz oben, wird derzeit wieder um die 50 Mal am Tag angeklickt.

Die Geschichte ist so unglaublich, dass ich sie nicht für möglich halten würde, wenn ich als direkt Betroffener nicht dabei gewesen wäre. Die Frage, worunter die Glaubwürdigkeit der Medien leidet, stelle ich mir seither nicht mehr. Wenn mich ein Journalist anruft, weil er etwas wissen will, bekomme ich stets ein flaues Gefühl im Magen, wenn es um heikle Themen geht.

Wer mit einem Thema zu früh kommt, wird oft von den Medien bestraft. Wie ich beispielsweise ab 2008 mit meiner Kritik an deutschen Jugendämtern, die sich im Netz rasend schnell verbreitet hat und dazu führte, dass sich viele Betroffene bei mir meldeten, denen ich anschließend half, so gut es eben ging - und es ging nicht immer gut, weil aus Kindern längst Aktenzeichen geworden waren, die irgendwann wichtiger geworden sind als das Wohl der Kinder. 

Anfang 2011 meldete sich bei mir ein Redakteur der "Westfälischen Nachrichten", der sich angeblich um den Fall einer Mutter aus Münster kümmern wollte. Ich gab ihm ihre Telefonnummer. Eines Sonntags bekam ich aus Münster eine mail nach der anderen. Ich solle doch einmal lesen, was der Redakteur geschrieben hatte. Das sei schlicht unglaublich. 

Ich fand den Artikel im Netz, der sich fast nur um mich drehte. Ich sei ein selbsternannter Kinder-Anwalt hieß es, der Bericht endete mit der Behauptung: "Seine Familie hält ihn für ein wenig verwirrt." Allerdings hatte dieser Redakteur mit keinem Mitglied meiner Familie gesprochen, sein Schlusssatz war frei erfunden. Sein Ziel war mir klar: Dieser Redakteur wollte das Jugendamt schützen, auf meine Familie und mich diffamieren komm raus. Mit mir hatte er deswegen wohl auch nicht gesprochen. 

Heute streitet kaum jemand noch ab, dass es um das Kinder- und Jugendhilfesystem in Deutschland schlecht bestellt ist, dass sich Gerichte auf Gutachter verlassen, die für diese Aufgabe überhaupt nicht qualifiziert sind, hat auch das Bundesjustizministerium inzwischen begriffen. Doch der bisherige Entwurf für ein neues Gesetz lässt kaum Besserung erwarten.

Vieles hätte schon vor fast 20 Jahren besser werden können. In der Evangelischen Akademie Bad Boll hat vom 9. bis 11. Dezember 1998 eine Tagung stattgefunden, bei der ein Richter feststellte, dass fast alle Familiengutachten unbrauchbar sind. Dieser Richter wurde später Familienanwalt, immer wieder wiederholte er seine Kritik - gehört wurde er lange nicht. Andere auch nicht.

Wenn jemand mit einem Thema zu früh kommt, wird er von den Medien bestraft. Oder nicht erwähnt...


Erwähnt sei noch, dass ich die oben erwähnte "Netz"-Geschichte in einem e-book mit dem Titei "Wenn Zeitungsenten abheben" erzählt habe. Hier klicken Die Print-Ausgabe hat den Titel "Flieg, Zeitungsente, flieg" und ist bei www.lulu.com erhältlich. 

Wie die Zeitungsente zur Welt gekommen ist







    

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