Mittwoch, 31. Mai 2023

Tjaden tappt (563)

Az. DRII 467/15 Anjas Erste Property
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"Überweisen Sie das Geld." Auf diese Bitte hat ein Mitarbeiter der Sparkasse Hannover vor Jahren zurückhaltend reagiert. Er gab zu bedenken, dass Grundlage der Forderung ein Pfändungs- und Überweisungsbeschluss sei. Ich entgegnete, dass es diese Pfändungsgläubigerin nicht mehr gibt. Er überwies die vierstellige Summe an das im Beschluss angegebene Konto von Anjas Erster Property. Am nächsten Tag kam das Geld mit dem Vermerk "Empfängerkonto unbekannt" zurück. Der Mitarbeiter der Sparkasse Hannover freute sich mit mir. 

Wie konnte ich so sicher sein? Wegen all der Erfahrungen, die ich mit dieser Immobilienfirma gemacht habe. 2014 gewann diese Firma zwar ein Verfahren gegen mich vor dem Amtsgericht in Wilhelmshaven, aber dieser Erfolg war nur möglich, weil die Richterin jedes Argument von mir vom Tisch wischte. Von mir kopierte Kontoauszüge als Belege geleisteter Mietzahlungen erkannte sie nicht an. 

Als der Beschluss rechtskräftig war, tat ich, was ich tun musste. Ich schickte mein Sparbuch an den angeblichen Generalbevollmächtigten von Anjas Erster Property. Das Guthaben rührte er aber bis heute nicht an. 

Möglicherweise waren der angebliche Geschäftsführer Haas aus Schollbrunn und er zu beschäftigt mit der Ankurbelung der Briefkasten-Nachfrage, an der sich auch die Verwalterin der Anjas-Häuser, Treureal, beteiligte. Wenn eine Mieterin oder ein Mieter in unserem Haus dachte, nun habe man Immobilienhai oder Hai-Fan gesichtet, waren die längst schon wieder woanders.

Heute ist Anjas Erste Property wieder gesichtet worden. Bei der Sparkasse Hannover. Ein Mitarbeiter hat mir mitgeteilt, wieviel Geld mir jetzt weggepfändet werden soll. 15 750,43 Euro! Bei dieser Summe kann ich nicht sagen "Überweisen Sie das Geld", weil es morgen wieder auf meinem Konto wäre...



Montag, 29. Mai 2023

Tjaden tappt (562)

Fachwerkhaus an Fachwerkhaus
und Auto an Auto.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Marktstraße-oder Kein Versuch macht klug

Die beste Idee stammt immer noch von mir: Zwischen Beinhorn und Hochbrücke werden Staukassen eingerichtet, je weiter sich die Blechlawine an Burgdorf herantraut, desto höher wird die Gebühr. Auch eine Zeitung aus Hannover sprang sofort auf diesen Vorschlag an und übernahm meinen Aufmacher aus der Wochenend-Zeitung "Neue Woche", für die ich damals gearbeitet habe. Stadtdirektor Horst Bindseil hielt die Idee ebenfalls nicht für schlecht, er rief mich am Montag an und hoffte lediglich, dass sie etwas einfacher ausfalle.

Die zweitbeste Idee stammt weiterhin von Buchhändler Ulrich Wegener. Der plädierte für die ganz hohe Lösung. Der auf der Marktstraße störende Verkehr sollte auf einer Hochbrücke über Kirche und Geschäfte hinweggeleitet werden.

Die drittbeste Idee hatte stets Stadtdirektor Horst Bindseil. Wenn der Rat aus der Marktstraße eine Einbahnstraße machen wollte, wies er darauf hin, dass niemand aus einer Bundesstraße eine Einbahnstraße machen könne. 

Da meine Idee nichts weiter war als ein April-Scherz, Ulrich Wegener sich lediglich einen Scherz erlaubte und nicht nur der Stadtdirektor den Dienstweg einhielt, wurde schließlich die Nordumgehung gebaut. Dass diese Umgehung zu weniger Verkehr auf der Marktstraße führen würde, glaubte kein einziger Experte. Man könne nur hoffen, dass er nicht mehr zunehme. Danach gab es Versuche, diese Experten Lügen zu strafen. Doch die Experten behielten Recht.

Dieses Mal soll es wohl die Menge machen, und zwar die Menge der Parteien, die sich im Rat für den nächsten Versuch zusammengetan hat. Dass der Bürgermeister, der zur CDU gehört, nichts von diesem Versuch hält, stört nicht einmal die CDU, die mit der SPD , der FDP und den Grünen auf das Prinzip Hoffnung setzt. Die Blechlawine soll nur noch eine Richtung kennen, ab zur Hochbrücke!

Samstag, 20. Mai 2023

Tjaden tappt (561)

Wenn es um Comedy geht, Stadtsparkasse Burgdorf

Comedy? Im Fernsehen? Auf Comedy Central? Vergessen Sie es und merken Sie sich: Comedy, Stadtsparkasse Burgdorf.

Erste Szene: Ein Mann um die 30 legt Geldscheine auf die Schale des Münzautomaten und hebt sie an. Was nicht davongleitet, wird zum Gleiten gebracht. Doch auf eine Quittung für die Einschiebung wartet der Mann vergeblich. Also ruft er Hilfe. Leider kommt kein Zauberer, der aus den Euro Dollar macht, sondern eine entsetzte Bankangestellte. 

"Was haben Sie da gemacht?", fragt sie. 

Wenn er das wüsste, hätte er es nicht getan, deswegen hört man die Stimme der Bankangestellten kurz darauf von der anderen Seite des Automaten. "Wie soll ich die denn hier wieder rauskriegen?"

Zweite Szene: Ein älteres Ehepaar geht zum Kontoauszugsdrucker. Sie fischt eine Karte aus ihrer Handtasche, gibt sie ihrem Mann, der sie in den dafür vorgesehenen Schlitz steckt. Er fordert die Kontoauszüge an und gibt die Geheimzahl ein. Der Automat lehnt den Druckbefehl ab. Das Ehepaar berät und erinnert sich. "Wir haben doch erst vorige Woche Auszüge geholt", sagt er. "Deswegen bekommen wir keine neuen." Das Ehepaar verlässt die Stadtsparkasse.

Nach einer Weile kehrt er zurück und betrachtet den Automaten aus sicherer Entfernung. Dann kommt auch sie. Sie gibt ihm nach kurzer Beratung erneut die Karte. Der Automat reagiert wie bereits bekannt. Sie holt Hilfe. Die Sparkassenmitarbeiterin entdeckt den Fehler schnell. Das Ehepaar hat versucht, mit der Karte der Frau das Konto des Mannes aufzurufen. "Dann müssen Sie auch die PIN Ihrer Frau eingeben", sagt sie. "Meine Frau hat gar keine PIN", antwortet der Mann.

Ob das Paar noch ein drittes Mal gekommen ist, würden Sie im Fernsehen erst in der nächsten Folge erfahren. Hier gar nicht.  

Montag, 15. Mai 2023

Tjaden tappt (560)

Der unfreundlichste Lift
Deutschlands. Foto: Tjaden

Bitte recht unfreundlich

Unfreundlicher als von dieser Frau kann man in Burgdorf gar nicht begrüßt werden. Ihre Stimme hat sie bedauerlicherweise dem Lift am Bahnhof geliehen. Kaum hat man auf den Knopf gedrückt, schimpft sie "Tür öffnet." Den zweiten Knopfdruck kommentiert sie missmutig mit "Tür schließt." 

Die Fahrt dauert keine fünf Sekunden, die reichen aber für Schnarr- und Quietschgeräusche des Fahrstuhls. Dann meldet sich wieder die stinksaure Frau. "Tür öffnet." Die Türflügel gleiten auseinander. "Ausgang", mag diese Frau auch nicht.

Freut sie sich etwa, wenn man wieder abreist? Auch nicht. "Tür öffnet." "Tür schließt." "Tür öffnet." "Bahnsteig." Und tschüss.

Samstag, 13. Mai 2023

Tjaden tappt (559)



Schiedsfrau des Amtsgerichtes Burgdorf nimmt Abschied

11. Mai 2023. Werbung wirkt. Auch per Mail. Das gilt auch für meine Broschüre "Obdachloser Schimmelreiter". Auch die Schiedsfrau des Amtsgerichtes Burgdorf S. B., die mir Hilfe versprochen hat, hat bei meinem Einsatz gegen die Missstände in der städtischen Unterkunft Drei Eichen, hat eine Werbe-mail bekommen. Ihre Antwort: Streichen Sie mich aus Ihrem Verteiler. Sie wünscht mir, dass ich meinen Frieden finde.

Um meinen Frieden geht es allerdings gar nicht. Es geht um die Gesundheit der Frauen und Männer, die dort untergebracht werden. Die Fotos, die ich in der Unterkunft gemacht habe, schockieren viele. Im In- und Ausland. Aus meiner Broschüre erfahren die Leserinnen und Leser aber auch, wer in Drei Eichen wohnt, wie sie miteinander umgehen. Im Erdgeschoss von 1 A hat sich eine Gemeinschaft gebildet, die anständig miteinander umgeht und auch Spaß hat. Gegenseitige Hilfe ist so selbstverständlich wie Rücksichtnahme. Von denen will keiner aus meinem Verteiler genommen werden.

13. Mai 2023.Gelesen haben kann diese Schiedsfrau meine Broschüre nicht. Sie ist nämlich erst heute veröffentlicht, worden.