Sonntag, 31. Juli 2016

Tjaden tappt (148)

"Bild"-Foto mit Oliver Brandt,
Moppel Wadewitz und "Bolle".
Der Jäger, der Jagdpächter und der tatverdächtige Wolf 

Es kann auch ein Fuchs oder ein Hund gewesen sein. Sagt Thomas Behling, Förster und Wolfsberater. Es ist ein Wolf gewesen, sagen Oliver Brandt, Schulleiter, CDU-Spitzenkandidat und Jäger aus Burgdorf, und Manfred "Moppel" Wadewitz, Handwerksmeister und Jagdpächter. 

Das ist einen lokalen Aufmacher wert, sprach die "Bild"-Zeitung und schickte Redakteur C. Carstens zum Tatort Burgdorfer Holz, nach seinen Angaben ist der Tatort 500 Meter von einem Spielplatz und einem Fitness-Parcours entfernt. 

Der Täter konnte jedoch nicht ermittelt werden, das von Oliver Brandt am Donnerstag entdeckte "gerissene, ausgeweidete Rehkitz" war verschwunden. Wahrscheinlich hatte sich ein Wildschwein die Reste schmecken lassen. Deshalb schaute auch Jagdpächter-Jagdhund "Bolle" ein wenig ratlos in die "Bild"-Kamera.

Oliver Brandt ließ lässig sein Fernglas vom Halse baumeln, während Manfred "Moppel" Wadewitz etwas im Gras suchte, was nachweislich nicht mehr da war. "Bolle" langweilte sich weiter.

Oben links klinkte die "Bild-Zeitung" des Berichtes wegen am nächsten Tage das Foto eines Wolfes ein und ließ ihre Leserinnen und Leser wissen, abgebildet werde "einer von rund 80 Wölfen, die inzwischen wieder durch den Norden streifen". 

Nicht abgebildet wurden ein Hund und ein Fuchs, obwohl: Auch die können es gewesen sein. 

Samstag, 30. Juli 2016

Tjaden tappt (147)

Neue Woche, 30./31. Juli 2016
Bei Wind viele Alte am Ufer

Wo kommen nur die vielen Alten (früher Senioren genannt) her? Diese Frage, die sich im Sommer viele Badegäste an den Seen in der Region Hannover stellen, ist heute von der von den meisten nicht angesehenen "Neuen Woche" beantwortet worden. 

Die Alten sind wie die Amphibien, die sich im Wasser fortpflanzen und bei Wind ans Ufer getrieben werden. Nur warm muss es sein, sonst bleiben die Alten lieber zuhause und wohnen dort zerstreut herum, wie alle wissen, die meinen Ratgeber "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70" gelesen haben. Hier klicken 

Die Lösung für alle, die sich die "Neue Woche" nie ansehen: In dem Artikel-Ausschnitt geht es nicht um Alte, sondern um Blaualte, pardon: Blaualgen.   

  

Donnerstag, 28. Juli 2016

Tjaden tapprt (146)

Wenn etwas fehlt

Was fehlt, kann dennoch etwas platzen lassen? Lernen wir jetzt aus dem "Marktspiegel"? Denn - steht dort in einer Überschrift: "Fehlende Unparteiische ließen in Heeßel das Spiel zwischen dem kleinen HSV und FC Lehrte platzen". 

So geht es uns doch auch häufiger, sagen Sie? Wenn wir darüber schimpfen, dass uns dies oder jenes gerade noch gefehlt hat, dann platzt uns doch der Kragen. Irrtum. Uns platzt der Kragen, weil das, worauf wir gern verzichtet hätten, doch eingetreten ist. 

Fehlende Schiedsrichter fehlen dem "Marktspiegel" hoffentlich nicht beim Endspiel des Pokalwettbewerbs dieser Wochenzeitung. Vorsorglich wird aber schon gemeldet, dass in diesem Finale am 30. Juli zwei Mannschaften stehen. Und bei Standfußball könnte auf fehlende Schiedsrichter sicherlich verzichtet werden. Die Abwehrreihen werden ohne Fouls sicher stehen. Das steht sicherlich auch in der nächsten "Marktspiegel"-Ausgabe. 

Als Überschrift schlage ich vor: "Stehende Mannschaften stehen Finale durch".    





Dienstag, 19. Juli 2016

Tjaden tappt (145)

Kaum lesbar. Deshalb gut.
Foto: Heinz-Peter Tjaden 
Undeutlich in den Wahlkampf

Sollte ich einen Spruch nicht richtig zitieren, dann liegt es nicht an mir, sondern an SPD, CDU und FDP, die sich wohl einig sind, wenn es um die schwere Lesbarkeit von Wahlplakaten geht. CDU und FDP bevorzugen blau, die SPD mag Punkte. Jedes Plakat hängt um die 3 Meter über dem Meeresspiegel.

Auf rot und lila wirbt die SPD mit "Wirtschaft. In guten Händen" und verleitet mich gedanklich sofort zu "Wirtschaft. In guten Händen. Außer REWE." Ein wenig werbegeschädigt bin ich also schon, seit ich in einem bestimmten Geschäft alles billiger bekomme - "ausser Tiernahrung".

Die CDU bevorzugt Reizwörter in orange wie "Krankenhäuser" und "Müll". Da frage ich mich ganz deutlich: Wer will schon in ein Krankenhaus und liegt auf Straßen und Plätzen nicht schon genug Müll herum?

Bei den FDP-Plakaten habe ich die Entzifferungsversuche ganz schnell wieder aufgegeben. Die Liberalen verbergen ihre Botschaften in gelb auf blau. Deshalb muss die FDP nach den Wahlen auch keine unbequemen Fragen fürchten, denn niemand kann zweifelsfrei behaupten, dass er vor den Wahlen dies oder sogar das auf irgendeinem FDP-Plakat gelesen hat.  

Sonntag, 17. Juli 2016

Tjaden tappt (144)


Der Klick zurBestellung 
Zwerchfell massiert-Tjaden jetzt auch auf Französisch

Die anonymen blogger, die sich auch auf meine juristischen Auseinandersetzungen beziehen, die es 2010 und 2011 mit dem Sozialpädagogen Ruthard Stachowske aus Reppenstedt vor dem Hamburger Landgericht gegeben hat (und alle Aktenzeichen kennen - von wem wohl?), verbreiten ihre wüsten Verleumdungen nun auch in Frankreich. Die müssen mich für einen sehr bekannten Redakteur und Schriftsteller halten. Stachowske, der eine Einrichtung der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg (jetzt Step gGmbH Hannover) geleitet hat und Familien zerstörte, bestreitet gar nicht, dass er zumindest ein paar Fäden in der Hand hält, zumal er einige der anonymen Beschimpfungen selbst auch schon verbreitet hat.

Erfolgreicher - und zwar im positiven Sinne - als die anonymen blogger bin ich derweil mit einer keinesfalls anonymen Veröffentlichung. Die heißt "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70". Dazu hat mich diese mail erreicht:


From: Sabine Moser
Sent: Saturday, July 16, 2016 10:36 AM
Subject: Zerstreutes Wohnen
Lieber Herr Tjaden,
gestern habe ich auf meinem Kindle ihr Buch entdeckt und mit Kindle unlimited runtergeladen, werde es aber auf jeden Fall auch kaufen.
Ich habe ununterbrochen gelacht und, nachdem mein Zwerchfell wunderbar massiert war, mit Mühe nach 30 Prozent Schluss gemacht um mir den Rest für heute abend aufzuheben. Werde dann sofort eine begeisterte Rezension schreiben.
Gibt es keine Print-Version? Ich würde das Buch gern verschenken.
Auf jeden Fall vielen Dank für dieses herrliche Lacherlebnis,
herzliche Grüße
Sabine Moser

Dieser begeisterten Leserin teilte ich sogleich mit, dass es meinen Ratgeber auch als Print und nicht nur als e-book gibt, und zwar bei der amerikanischen Lulu. Ein Polizist aus Wilhelmshaven sorgte dafür, dass mein Buchkonto bei der deutschen Lulu aus dem Internet verschwand, also zog ich um, was einige Mühe machte. Aber für diese Mühe wird der Polizist eines Tages noch bezahlen müssen. Weitere Infos Außerdem kann man bei der deutschen Lulu zwei Vertriebswege wählen, den nur über Lulu oder den über Lulu und Amazon, Thalia, Hugendubel u. v. m.. Bei der amerikanischen Lulu kann man sich nur für Lulu entscheiden, die anderen Vertriebswege sind verbaut. Das kostet zweifellos Bestellungen.

Aber jetzt freue ich mich erst einmal über das Lob. 






Montag, 11. Juli 2016

Tjaden tappt (143)

Sie hat Fußballgeschichte gemacht.
Frankreich kriegt die Motten

Der Europameistertitel ist für Frankreich eigentlich nur noch reine Form-Sache gewesen. Doch dann bekam der Favorit die Motten. Ronaldo war zwar erfolgreich vom Platz entfernt worden, aber die Gastgeber entfernten sich immer mehr von ihrer spielerischen Linie. In der Verlängerung ging sie völlig verloren und Eder packte die Schuss-Gunst der entscheidenden Sekunde bei der Pille. 

Ronaldo hatte schon längst die Trainer-Rolle übernommen, der angeblich so arrogante Star freute sich wie ein Kind über jede gelungene Aktion seiner Mannschaft, feuerte sie an. Die Franzosen hatten sich keinen Gefallen getan, als Payet Ronaldo wegräumte. 

Nun war das Spiel nicht mehr auf CR7 zugeschnitten, die portugiesische Mannschaft erfand sich neu. Trainer Fernando Santos machte sein Meisterstück und zum Twitter-Star des Abends wurde die Motte, die nach dem üblen Foul in Ronaldos Gesicht gelandet war. Sie ging in die Fußballgeschichte ein wie Frankreich in der Verlängerung. 





Freitag, 8. Juli 2016

Tjaden tappt (142)

Vorbild auch für Schweini.
Schweini holt für Ana den Ball vom Himmel 

"Also. Der Ball kam geflogen. Shilton und ich sind hochgesprungen. Da habe ich nur noch meine Augen zugemacht. Es war ein bisschen Gottes Hand und ein bisschen Maradonas Kopf."

Diego Maradona, 1986 bei der Weltmeisterschaft in Mexiko doppelter Torschütze für Argentinien im Viertelfinale gegen England

"Ich weiß nicht, ob es Mode ist, die Hände bei Zweikämpfen hochzunehmen und damit in der Luft herumzufuchteln."

Franz Beckenbauer, 8. Juli 2016, "Bild"-Zeitung, zum Handspiel von Bastian Schweinsteiger im Halbfinale gegen Frankreich

Beckenbauer täuscht sich. Das Handspiel von Schweinsteiger nach einem Kopfball von Patrice Evra hat nicht von Modebewusstsein gezeugt, sondern war ein Liebesbeweis für seine zukünftige Ehefrau Ana Ivanovic, auf den die 28-Jährige lange warten musste, denn in England werden die Bälle schon lange nicht mehr hoch nach vorne gekloppt, damit irgendein Bekloppter ein Tor erzielen kann. Das erschwert Handspiele. 

Deshalb hat das Paar die Hochzeit immer wieder verschoben, berichtet das "Burgdorfer Kreisblatt" hiermit exklusiv und enthüllt das süße Geheimnis von Fußballspieler und Tennisspielerin, die sich vor zwei Jahren kennengelernt haben und seit einem Jahr zusammen waren, als Bastian seiner Ana ins Ohr flüsterte: "Wenn du mich heiratest, hole ich dir die Sterne vom Himmel." Deswegen legte die Tennispielerin zwar ihren Tennisarm um die Schultern des Fußballspielers, meldete aber Zweifel an: "Das sagen alle Männer. Ich will aber etwas Besonderes."

Das Besondere sollte sein: "Hol mir während eines Spiels den Ball vom Himmel, wenn er in den Strafraum deiner Mannschaft segelt. Ball und Elfmeter für den Gegner sollen dein Liebesbeweis sein." Danach musste die Hochzeit immer wieder verschoben werden, sie fand im Dezember vorigen Jahres nicht statt in Belgrad, sie fiel auch am 5. Juni diesen Jahres aus, weil Bastian immer noch kein Ball in die Hände gefallen war. 

Doch dann kam die 47. Minute im EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich - und schon bald ist Ana Ivanovic die Ehefrau von Bastian Schweinsteiger.

Hoffentlich nur vorübergehend ohne Partner ist dagegen Ann-Kathrin Brömmel, denn ihr Freund Mario Götze bleibt verschwunden. Jogi Löw sagte zwar inzwischen bei der Polizei aus, dass er diesen Spieler gestern Abend gegen 22.30 Uhr eingewechselt hätte, der Bundestrainer musste aber auch einschränkend zu Protokoll geben: "Danach habe ich Mario nicht mehr gesehen." 
 

  

Montag, 4. Juli 2016

Tjaden tappt (141)

Gekauft bei Wegener. 
Mein Rechtsanwalt und der Krimi

Nun bin ich also auch noch ein "bekannter Enthüllungsjournalist". Steht jedenfalls in einem Krimi, den ich heute in Wegeners Buchhandlung gekauft habe. Der heißt "Das Netzwerk" und kostet 14,99 Euro. Den "Dann-wären-es-15-Euro"-Cent habe ich für die Kaffeekasse der Burgdorfer Buchhandlung gespendet. Manchmal bin ich sehr großzügig. 

In dem Krimi geht es um eine anonyme Hacker-Gruppe, die korrupte und verlogene Politiker bloßstellen will, und um Interessengruppen, die mit Falschmeldungen in der Presse und im Internet Einfluss auf eine Bundestagswahl nehmen wollen. Das ist durchaus ein Stoff, aus dem Krimis sind.

Autor ist Markus Kompa, ein Rechtsanwalt aus Münster, jetzt mit Kanzlei in Köln. Sein Spezialgebiet: das Äußerungsrecht. Das besonders vom Hamburger Landgericht immer wieder durchlöchert wird. 

Als ich von einem Sozialpädagogen aus Reppenstedt und von der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg (seit 2012 Step gGmbH Hannover) mit Abmahnungen, einstweiligen Verfügungen und Klagen gelöchert worden bin, war Markus Kompa mein Anwalt, der meinen Kontrahenten so manche Niederlage beibrachte - und das sogar vor dem Hamburger Landgericht. 

Über Markus Kompa verrät der Westend Verlag aus Frankfurt am Main: "In seiner Kanzlei vertritt er bekannte Enthüllungsjournalisten." Für dieses Kompliment bedanke ich mich, empfehle den Krimi und verabschiede mich mit den Worten "Dass ich ein bekannter Enthüllungsjournalist bin, ist mir noch nicht bekannt gewesen. Aber jetzt."

Samstag, 2. Juli 2016

Tjaden tappt (140)

Der kettenlösende Kiosk am Bahnhof
von Burgdorf. Foto: Heinz-Peter Tjaden
Die Kette, die herunterfällt

Heute passiert das nicht. Das kann doch nicht jedes Mal so sein. Denke ich. Also bin ich frohen Mutes auf dem Weg zum Kiosk am Burgdorfer Bahnhof. Ich lehne mein Fahrrad ans Geländer, biege zu Fuß um die Ecke, nehme aus dem Zeitungsständer nicht die "Berliner Zeitung", sondern die "Welt", um die Götter der Kettenhaltbarkeit milde zu stimmen. Ausnahmsweise spiele ich sogar Lotto, habe als Endziffern für die "Super Sechs" und das "Spiel 77" zweimal die 38, die Kiosk-Mitarbeiterin wünscht mir viel Glück.

Habe ich aber nicht. Ich steige auf mein Fahrrad, trete ins Leere, denn wieder hat sich die Kette gelöst. Vorne und hinten. Wie jedes Mal. Ich schiebe mein Rad zum SPD-Büro, stelle es dort auf den Kopf, also auf den Sattel und hoffe, dass die Kette schon bald wieder gut drauf ist. Wieder trete ich ins Leere. Wie jedes Mal.

In der nächsten Einfahrt stelle ich mein Fahrrad erneut auf den Kopf, also auf den Sattel. Danach ist die Kette wirklich gut drauf. Wie jedes Mal. Warum nur lässt sich meine Fahrradkette immer fallen, wenn ich mein Rad vor dem Kiosk am Burgdorfer Bahnhof abstelle?