Sie jagen eine digitale Mörderin. |
Vanessa Arnold, Mitgründerin eines Bremer Startup-Unternehmens, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Den Bremer Kommissaren Inga Lürsen und Stedefreund stellt sich schnell die Frage, ob es wirklich ein Unfall war – Indizien lassen Zweifel aufkommen, mögliche Täter und Motive gäbe es: Gemeinsam mit drei Freunden hat Vanessa Arnold viele Jahre in die Entwicklung eines digitalen Assistenten investiert, der kurz vor der Produkteinführung steht. Diese Innovation könnte die Jungunternehmer reich und erfolgreich machen …
Programmankündigung, Tatort "Echolot" aus Bremen
Der kleine Mann wieselte zwischen Bildschirm und Wohnzimmertisch hin und her. Seine Handgriffe saßen. Er arbeitete ruhig und präzise.
"So", verkündete er endlich. "Jetzt müsste es funktionieren."
Der Mann fischte die Fernsteuerung vom Tisch und stellte sich vor den Bildschirm.
Heinz-Peter Tjaden, "Mord per Tastendruck", erschienen 1988 im Kurzgeschichtenband "Tod den Schwarzhaarigen", 1990 im Krimi-Sammelband "Mordslust" und in einem schwedischen Schulbuch für Gymnasien
Die digitale Zukunft mit einem virtuellen Double für alle scheint immer näher zu rücken. Was ich mir vor 30 Jahren in einem Kurz-Krimi ausgedacht habe (der Ehemann löscht seine Frau in der digitalen Welt aus und bringt sie so auch real um), wird immer mehr zur Realität. Heute schon gibt es digitale Kopien von Menschen, können Autos ferngesteuert und gehackt werden, existiert die digitale Forensik.
Bereits 1942 hat sich der in Russland geborene Science-fiction-Autor Isaac Asimov in einer Kurzgeschichte Gedanken gemacht, welche Regeln gelten müssten, wenn Roboter den Menschen dienen sollen. Seine drei Gesetze lauteten:
1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen - es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.
Diese Regeln sind später erweitert worden, doch eins gilt: Manchmal sind Schriftsteller ihrer Zeit voraus. Außerdem gilt: Was ein Mensch denken kann, das kann er auch tun. Wir sollten die digitale Welt also keinesfalls als eine Welt ansehen, für die wir uns nicht interessieren müssen. Irgendwann sind wir von ihr selbst betroffen.
Lesetipp: "Ich packe mein Buch" mit Alice Schwarzer, Gott, Peter Hahne, einem Spitzbuben u. a. Hier klicken