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Samstag, 1. August 2020

Tjaden tappt (524)

Meine Brüder Detlef und Acki
mit mir im gleichen Haus
wie Paul. Foto: Christel Mertin
Unser Nachbar Paul ist oft verreist

"Deutschlands Politiker haben vergangene Woche eine erschütternde Entdeckung gemacht: Es sind Sommerferien-und die Menschen machen auch noch Urlaub!" Teilt Jan Schweitzer am 30. Juli auf Seite 1 der Wochenzeitung "Die Zeit" mit. 

Deutschlands Politiker haben eben nie den Nachbarn meiner Eltern kennengelernt, der Paul hieß, Schlachter war und nicht nur in den Sommerferien oft nicht zu Hause war. Wenn seine Frau sagte, dass ihr Mann wieder einmal verreist sei, wusste nicht nur meine Mutter, wo sich Paul befand.  Dann bedauerte meine Mutter Martha, so hieß die Frau von Paul, und tröstete sie. Das, was Martha "verreist sein" nannte, kam meinen Brüdern und mir nie so ganz geheuer vor. Man munkelte, dass Paul ganz in der Nähe Urlaub mache und sein Hotelzimmer nicht verlassen dürfe. 

Martha wartete in Paul-losen Zeiten aber nicht nur auf die Rückkehr ihres Mannes, als Mitglied einer Sekte wartete sie auch  auf die Rückkehr von Jesus. Über diesen Jesus  behauptete sie aber nicht, er sei verreist. Der wohnte angeblich bei seinem Vater im Himmel. Wann dieser Jesus zurückkehren würde, wusste Martha nicht so genau, bei Paul dagegen wusste sie es stets genau. Dann zog sie sich ein schickes Kleid an, lief im Treppenhaus rauf und runter, bis sie Paul wieder in die Arme nehmen konnte. 

Sobald sich die Wohnungstür hinter den beiden schloss, rief uns unsere Mutter und sagte beim Abendbrot zu meinem Vater: "Paul ist bestimmt bald wieder verreist." Dann nickte mein Vater und machte ein besorgtes Gesicht, als hätte er eine erschütternde Entdeckung gemacht.  

Sonntag, 8. Oktober 2017

Tjaden tappt (237)

Auch eine schöne
Liebesgeschichte.
Die Legende von Paul und Juliane

Ein 30-jähriges Jubiläum gibt es zwar ebenso wenig wie 900-jährige Verlegerinnen, aber auf den Sonderseiten einer Wochenzeitung, die angeblich auch in allen Ortsteilen von Burgwedel erscheint, kann man es am 7. Oktober 2017 ja versuchen. Und wenn dafür eine Geschlechtsumwandlung notwendig ist, dann wird aus Paul eben Juliane. Dazu muss Ex-Frau nur verschweigen, dass Paul das geschrieben hat, was Juliane 30 Jahre später ihr eigen nennt. Manche Rosenkriege dauern ewig.

Und wenn Frau schon Märchen erzählt, wird der Märchenonkel demnächst in seinem Burgdorfer Magazin wieder darauf hinweisen, dass er es war, der alles gemacht hat. Ein Erfolg war es trotzdem. Darin sind sich Ex-Frau und Ex-Mann immerhin einig. 

Immerhin hat es nämlich ein Team gegeben, das die Summe, die der Rosenkrieg gekostet hat, erst erwirtschaften musste. Dafür haben einige auf vieles verzichtet. Über Jahre. Die meisten sind nicht mehr da.

Die Konkurrenz wöchentlich mit einer lebendigen Zeitung zu überraschen, hat durchaus Spaß gemacht. Diese lebendige Zeitung gibt es nicht mehr. Geblieben sind Juliane und Paul. Und wenn sie nicht gestorben sind, gibt es demnächst zwei neue.

Die auch dieses Sonderseiten-Märchen wiederholen: "Der Verein N... W...-Hilfe vor Ort e. V., gegründet von Juliane..., packt dort an..." Darauf käme nicht einmal Paul. Denn zur Gründung eines eingetragenen Vereins gehören sieben Mitglieder. Einen e. V. schafft also niemand allein. 

Heinz-Peter Tjaden
Redakteur der "N... W..." von 1989 bis 2003
Gründungsvorstandsmitglied des Vereins "N...W...-Hilfe vor Ort"

Anschau-bar

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