2017 ist nicht mehr zu halten. |
Inga Grömminger macht sich heute auf Seite 2 der "Berliner Zeitung" Gedanken über das Jahresende: "Manche sind froh darüber, weil es ein Mist-Jahr für sie war, es kann nur besser werden, hoffentlich. Andere werden melancholisch, weil alles so schön war und weil alles so schnell (ver-)geht." Dabei ist es ganz einfach: Heute ist Sonntag, morgen Montag. Sollte man sich inzwischen dran gewöhnt haben.
Uwe Steinschek kommt auf Seite 9 auf andere Gedanken: "Ich würde nicht so weit gehen und behaupten: Jeder, der knallt, hat einen Knall." Ich wohl, Knallfrösche ausgenommen. Den schönsten Jahreswechsel habe ich in Rumänien erlebt. Zu einer vereinbarten Zeit sollten alle im Dorf loslaufen, wer sein Haus nicht pünktlich verlassen hatte, musste einen ausgeben.
Da Ceausescu den Rumänen den Strom wegen einer der damals üblichen Ölkrisen abgeschaltet hatte, erlebte ich zum ersten Mal, dass eine Nacht wirklich schwarz sein kann. Je näher Mitternacht rückte, desto häufiger verfehlten wir die Wege und torkelten in trockene Gräben. Vom Jahreswechsel bekamen wir nichts mehr mit.
Zur Ölkrise noch dies (bevor es Montag wird): Hier zu Lande gab es damals Fahrverbote. Waren das tolle Sonntage! Die ich in Mainz erlebte. Wir liefen auf der Straße in die City, Kinder spielten dort. Viele Deutsche begriffen zum ersten Mal: Füße kann man auch außerhalb eines Autos gebrauchen.
Sollten Sie dennoch weiterhin zu den Silvesterfans gehören wollen, dann überraschen Sie Ihre Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen am Dienstag doch einmal mit der Nachricht: "Ich hatte Sex mit einer Frau. Von 2017 bis 2018."