Mittwoch, 30. August 2017

Tjaden tappt (229)

Der vierte Ostfriesen-
Krimi von Kuhnert
und Franke. 
Die Leiden einer jungen Mutter, die heute Krimis schreibt

Darf eine junge Mutter wie Cornelia Kuhnert, die zum Burgdorfer Rat gehört, ihr Baby mit zu einer Ausschusssitzung nehmen und dem Säugling während der Sitzung auch noch die Brust geben? Diese Frage hat vor Jahrzehnten in der Aue-Stadt die Gemüter zumindest einiger Ratsherren erhitzt. Sie waren dagegen. 

Wenn Cornelia Kuhnert am 12. September, 20 Uhr, in Wegeners Buchhandlung ihren jüngsten Ostfriesen-Krimi "Mörderjagd mit Inselblick" vorstellt (die zweite Autorin heißt Christiane Franke), werden diese ehemaligen Ratskollegen sicherlich nichts dagegen haben. Wahrscheinlich werden sie auch nicht zugegen sein.

Ostfriesen-Krimis sind derzeit durchaus in Mode. Das flache Land im Norden der Republik ist für viele immer noch unerforschtes Gebiet, Ortsnamen wie Aurich und Wittmund kennen die meisten hierzulande lediglich aus dem Wetterbericht, wenn sich wieder einmal von Ostfriesland aus ein Tiefdruckgebiet bis nach Südniedersachsen ausbreitet. Ostfriesen reden auch nicht viel, weder über sich noch mit anderen.

Dass in dem Krimi von Cornelia Kuhnert erst drei Morde geschehen müssen, bis die Ermittlerin Rosa ihre Nase in den kriminellen Wind hält, ist zwar eine Erfindung der 1956 geborenen Autorin, aber keinesfalls unrealistisch. Dass aber die Ermittlungen bis nach Norderney ausgedehnt werden, ist allein einem Mord auf der Insel geschuldet. Möglicherweise war das eine Idee von Christiane Franke, die als an der Nordseeküste Geborene ihre Landsleute nicht allzu  unflexibel erscheinen lassen wollte.

Die Geschichte spielt in Neuharlingersiel. Bei einem Hafenfest fetzen sich Autoren. Einer der Autoren fällt tot um, während er sich mit Rosa unterhält. Die Konkurrenz schläft eben nicht - nicht einmal an der Nordsee?

Hinweis für alle Leserinnen und Leser meines blogs www.szenewilhelmshaven.de Hier geht es zurück    

Dienstag, 29. August 2017

Splitter 9

Gefunden auf ingrum.co
Auch bei Twitter leere Wahlversprechen

Nicht nur im Bundestagswahlkampf, auch bei Twitter werden jetzt leere Wahlversprechen abgegeben. Damit Politikerinnen und Politiker weiter mühelos vom Boden der Tatsachen abheben können, ist inzwischen sogar ein Bundesminimalamt erfunden worden. Das verspricht:


Weniger Erdanziehungskraft!

Dieses Amt plant auch:

Mehr Fruchtgehalt in Apple-Produkten!

Und:

Rückenwind für Fahrradfahrer!

Endlich fertig werden will eine Kaffeetante:

Wir bauen den BER zum Bällebad um.

Der erste Splitter

Der zehnte Splitter

Sonntag, 27. August 2017

Splitter 8

Die ersten Werbeplakate hängen schon herum. 


















Buch statt Wahlkampf

Das ist doch wieder einmal typisch: Alle machen Wahlkampf. Angela Merkel schreibt ein Buch. Der Titel klingt zwar etwas sperrig, der Titel lautet "Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben", außerdem hätten gut und gerne 100 Seiten mehr dem Werk gut zu Umschlag gestanden, aber die Aufmerksamkeit der Medien ist ihr sicher.

Worüber Merkel schreibt? Das ist ein streng gehütetes Geheimnis des Verlages. Bis zum 24. 9. soll darüber nichts durchsickern. Der "Spiegel" vermutet, dass es sich um einen Roman im Stile von Rosamunde Pilcher handelt, der sicherlich sofort vom ZDF verfilmt wird, die "Süddeutsche Zeitung" will erfahren haben, dass es sich um ein politisches Buch handelt, mit dem Angela Merkel an die Doktorarbeit von Helmut Kohl anknüpfen will. 

Laut "Frankfurter Rundschau" soll für dieses Buch aber keinesfalls gelten, was für Kohls Doktorarbeit gilt: "Niemand, der mehr über Merkels Sicht auf die Ereignisse der Nachkriegszeit erfahren will, muss sich während des Lesens mit einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz einverstanden erklären. Dieses Buch wird im Gegensatz zu Kohls Geheimschrift frei verkäuflich sein." Darauf habe der Verband der Deutschen Buchhändler bestanden.

Gerüchte, dass sich der Verkaufsstart verzögern könnte, weisen Autorin und Verlag zurück: "Wir schaffen das." 

Womit man rechnen muss, wenn man Kohls Doktorarbeit lesen will

Der erste Splitter

Der neunte Splitter


Samstag, 26. August 2017

Tjaden tappt (228)

Post kommt nicht an.
Ist das eine Morddrohung oder kann das weg?

In Wilhelmshaven habe ich von 2007 bis 2013 in einem Schimmel-Haus gewohnt, das einer Heuschrecke gehörte, die sich Anjas Erste Property nennt und sich weitere Namen gibt. Sie frisst sich in einem englischen Steuerparadies voll und lässt ihre Immobilien in Deutschland verrotten. Verwaltet worden ist das Haus von Treureal mit Sitz in Mannheim. Die Sitze der zuständigen Treureal-Büros wechselten ständig. Abgewimmelt wurden die Beschwerden der Mieter in Hamburg, Bremen, Hannover, Chemnitz, Leipzig und irgendwann in Munster. Trotz dieser Skandale war die Heuschrecke vor Gericht meistens erfolgreich.

Meine Internet-Berichte über diese Heuschrecke wirbelten Staub auf, von überall her gab es Reaktionen von Mieterinnen und Mietern, die das Gleiche erlebt hatten wie wir in Wilhelmshaven. Als dann auch noch die "Frankfurter Neue Presse" über meine Erfahrungen berichtete, wurde die Aufregung noch größer. Bei Anjas Erster Property, die seit Jahren Sitze in Frankfurt nur vorgaukelt. Was niemanden kümmert. Auch Gerichte nicht.

Bei Wordpress habe ich inzwischen 90 anonyme Kommentare mit wüsten Beschimpfungen bekommen. Dieses ist der jüngste Kommentar (abgegeben zu diesem Bericht):


info@tajden-gegner.de
info@tjaden-gegner.de
82.113.106.31
Da haben wir nicht 
ordentlich gearbeitet. 
Der Tjaden lebt 
immer noch!
Approve | Reply | Quick Edit | Edit | History | Spam | Trash

Splitter 7

Werden die Bundestagswahlen manipuliert?

Der bisher kaum bekannte Verschwörungstheoretiker Un Fug aus Peking hat in einem sensationellen Beitrag die Auffassung vertreten, dass die Bundestagswahlen manipuliert werden. Der bisher noch nicht veröffentlichte Aufsatz liegt dem "Burgdorfer Kreisblatt" vor. Un Fug schreibt: "Dafür braucht in Deutschland niemand die Russen. Beamte reichen."

Seine These möchte Un Fug mit einer Umfrage belegen, die er bei der bundesweiten Initiative "Bündnis 13-Die Kühnen" in Auftrag gegeben hat. Die Frage lautet: "Würden Sie die Partei, die Sie am 24. September wählen, auch am 25. September wählen?"

Geradezu auffällig findet es der Verschwörungstheoretiker, dass sich merkwürdige Meldungen häufen. Un Fug: "Derzeit soll der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz immer beliebter werden, während die SPD immer schlechter abschneidet. Da stimmt doch was nicht." Die Ursache sei: "Die Umfragen werden an Wochentagen gemacht, die Wahlen finden am Sonntag statt."

Nur Beamte stellen sich, so der Verschwörungstheroretiker, schon während der Woche vor, dass bereits wieder Sonntag ist. Andere Berufsgruppen seien eher irritiert, wenn man sie beispielsweise am Montag fragt, was sie am Sonntag vorhaben: "Die arbeiten schließlich. Erst wenn die Wahlen auch an einem Wochentag stattfinden, können die tatsächlichen Ergebnisse wieder aussagekräftig werden. Bis dahin werden sie weiterhin von Beamten manipuliert."

Nachdenklich stimmen müsse auch die Tatsache, dass fast 25 Prozent der derzeitigen Bundestagsabgeordneten Beamte sind: "Sie sind also völlig überrepräsentiert. Sie manipulieren nicht nur, sie reißen sich auch die Bundestagssitze unter den Nagel."

Der Klick zur Umfrage 

Der erste Splitter 

Der achte Splitter

So geht die Wahl aus


Donnerstag, 24. August 2017

Splitter 6

Widerlicher Sprüche-Salat

Bürgerbüro der Stadt Burgdorf

Sehr geehrter Herr Vierke,

auf zwei untereinander hängenden Plakaten, die auf die städtische Werbetafel bei Aldi in der Marktstraße geklebt worden sind, wird ein Sprüche-Salat serviert, der von der AfD, den Republikanern und der NPD gemeinsam zubereitet worden sein könnte. 

Ich erspare mir eine Wiederholung dieser dummen Parolen, die zwar nicht in die Aufforderung "Hau hier ab!" münden, sondern in eine ebenso dämliche suggestive Frage, die nur diese Aufforderung zur Antwort haben kann.

Wer diesen Salat serviert, wird auf den Plakaten nicht verraten. Auch deswegen sollten sie von der Stadt Burgdorf schnellstmöglich wieder entfernt werden. Ich nehme heute Nachmittag einen Fotoapparat mit, um für www.burgdorferkreisblatt.de im Bild festzuhalten, was geschehen ist. Telefonisch habe ich Sie leider nicht erreicht.

Plakate verschwunden

Ich bin heute kurz nach 15 Uhr zu der städtischen Werbetafel geradelt. Die Schand-Plakate sind weg. 

Heinz-Peter Tjaden

Splitter 7 

Sonntag, 20. August 2017

Tjaden tappt (227)

Die 2. Trump-Bibel. 
Wenn Schwarze nicht mehr auf Bäumen hocken gibt es Trump-Bibeln auch doppelt

Doppelt hält nicht immer besser, obwohl jetzt ein Autor, der über sich behauptet, er sei Professor, ebenfalls eine "Trump-Bibel" veröffentlicht hat. Der Mann, der sich Fluchthasser nennt und den man googeln kann, bis der Computer ersetzt werden muss, warnt bei Amazon vor seinem Werk: "Dieses Ding ist wirklich schwer zu lesen und zu verstehen. Zum Lachen sind es 592 Seiten, aber zum Verstehen benötigst du einen Intelligenzquotienten von mindestens 106,7. Falls du den nicht besitzt (oder Grünwähler bist), einfach ungelesen zurückgeben. Könnte klappen (lol)."

Eigentlich reicht die Vorschau, damit dieses Buch ungelesen bleibt. Erschienen ist diese Trump-Bibel am 25. Juli 2017, meine Trump-Bibel am 3. Juni 2017. Beide Bibeln haben ein Vorwort. In meinem Vorwort wird keine Leserin und kein Leser beschimpft, der angebliche Professor legt gleich mit Beschimpfungen los. Wie er Frauen und Männer, denen er mangelnden Humor vorwirft, nennt, verschweige ich lieber. Seine vielen Deutsch-Fehler nicht.

Vertrieben wird die Fluchthasser-Trump-Bibel auch vom Romowe-Verlag. Der hat seinen Sitz wahrscheinlich in Bleckede - vielleicht aber auch nicht. Bleckede liegt bei Lüneburg, wo sich oft Wundersames tut, ob aber auch noch andere Bürgerinnen und Bürger von Bleckede mit dem "Preußischen Anzeiger" zusammenarbeiten, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Kenntnis erhalten habe ich jedoch von einer "Preußischer Anzeiger"-Autorin, die bei Facebook zeitweise gesperrt worden sein soll, weil sie sich über Filme aufregte, in denen Schwarze beispielsweise als Ordnungshüter auftauchen, obwohl sie zu jener Zeit, in der die Filme spielen, "noch auf Bäumen hockten". Was diese Autorin keineswegs beleidigend findet. Wo sie hockt, wenn sie sich solche Filme anschaut, lasse ich mal dahingestellt sein.

Ich könnte dem Romowe-Verlag die Verwendung des Begriffs "Trump-Bibel" juristisch verbieten lassen, aber ich weiß nicht, ob der Intelligenzquotient des Verlegers dafür hoch genug ist. Er soll Hagen Ernst heißen.

Der Klick zu meiner Trump-Bibel

Mittwoch, 16. August 2017

Splitter 5

Hat mich
inspiriert. 
Wahlergebnis in Berlin erst später

Stimmt offenbar. Mit Fake-News kann man Einfluss nehmen. Wie ich seit einer Stunde. Meine Behauptung, dass in Berlin das endgültige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl erst Mitte November verkündet wird, hat innerhalb weniger Minuten zu mehreren Bestellungen meiner Broschüre "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70" geführt.

In der Hoffnung, dass ich nun nicht zum russischen Netzwerk von Putin gezählt werde, verlinke ich meinen Beitrag hier.

Der erste Splitter  

Dienstag, 15. August 2017

Splitter 4

FDP macht alles
wieder verfügbar.
In meinem Supermarkt wieder alles verfügbar

Gestern sind in dem Supermarkt, in dem ich einkaufe, noch alle Regale leer gewesen. Nichts war mehr verfügbar. Nicht einmal die Schokolade, die ich so gern esse. Doch das hat die FDP über Nacht geändert.

Gleich am Eingang empfing mich ein Mann mit Dreitage-Bart und behauptete, er heiße Christian Lindner. Er warf drei Tafeln Schokolade in meinen Einkaufswagen, begleitete mich zu den Milchprodukten und suchte für mich den leckersten Joghurt aus. Mein Einkaufswagen füllte sich endlich wieder auf dem Weg zur Kasse.

Der Mann, der angeblich Christian Lindner hieß, setzte sich an die Kasse und führte die von mir eingekauften und die von ihm ausgesuchten Waren über den Scanner.

"Der ist seit heute auch wieder verfügbar", sagte er und gewährte mir Rabatt auf die Leberwurst, weil die Verpackung ein wenig beschädigt war. 

"Und nicht vergessen", sagte er, bevor wir mein Fahrrad erreichten. "Machen Sie Ihre Kreuze am 24. September an den richtigen Stellen. Damit alles verfügbar bleibt."

Mein Blick folgte seinem Zeigefinger, der auf ein Plakat wies, das gestern noch nicht an dem Laternenmast hing. Ich verstand. Ich habe nun gar keine Wahl mehr.

Der erste Splitter

Der fünfte Splitter 

Donnerstag, 10. August 2017

Splitter 3

Ein Mädchen schreit. 
SPD: Zeit für mehr unbekleidete Mütter

In Schillerslage schreit ein Mädchen. Aber nur auf einer Plakatwand. Das Mädchen schreit für die SPD. "Unsere Familienpolitik ist genauso: laut und fordernd", steht neben dem Foto.

Bei uns gibt es das natürlich nicht. Doch in der Nachbarschaft. Dort werfen sich Kinder schreiend auf den Boden, hämmern mit Fäusten auf denselben und wollen ihren Willen haben, bis die Eltern so genervt sind, dass sie ebenfalls schreien. Erst die Kinder an, dann sich gegenseitig. 

Wird erst einmal geschrien, gibt es auch schon bald getrennte Schlafzimmer, der Mann verbringt deshalb mehr Zeit mit einer Arbeitskollegin, die Frau kauft immer häufiger online ein. Den Paketboten empfängt sie erst leicht, später sogar unbekleidet. 

Die Familienpolitik unserer Nachbarn ist eben so...

Der erste Splitter 

Der vierte Splitter

Mittwoch, 9. August 2017

Tjaden tappt (226)

Gefunden in der "Neuen
Osnabrücker Zeitung"
Pfiffige Facebook-User aus Uetze

Die "Kreisblatt"-Leserinnen und -Leser aus Uetze sind immer sehr pfiffig. Sie teilen die Veranstaltungen, die in diesem blog und bei Facebook angekündigt werden auf ihren Facebook-Seiten. So sorgen sie für weitere Aufmerksamkeit - und machen natürlich auch das "Kreisblatt" immer bekannter.

So funktioniert das Internet. In Uetze hat man es begriffen. Das finde ich gut und empfehle: Nachmachen!

Das "Kreisblatt" bei Facebook

Montag, 7. August 2017

Bilderbuch

Die Print-Ausgabe.
Wieder Sprung nach oben

7. Juni 2017. Das Mathe-Bilderbuch von Sarah Kodritzki (damals 7 Jahre alt, aus Lübeck) und von mir mit dem Titel "Wenn Zahlen Streit bekommen" hat im Kindle-Shop wieder einen Sprung auf Platz 46 gemacht.

Die Print-Ausgabe gibt es inzwischen auch in einigen Bibliotheken. Nur in meinem Geburtsort Wilhelmshaven nicht. Ich stellte der Stadtbücherei ein Exemplar zur Verfügung. Es wurde aber nicht in den Bestand aufgenommen. Als ich mich beim Leiter der Bücherei erkundigte, warum er unser Bilderbuch nicht in die Regale gestellt hatte, kanzelte er mich auf sehr arrogante Weise ab. Er bestätigte mir meinen Verdacht, dass man in Wilhelmshaven nicht einmal geschenkt nehme, was woanders gekauft werde.

Na, denn!

Rückkehr in die Top Ten

7. August 2017. Heute ist unser Mathe-Bilderbuch im Kindle-Shop in die Top-Ten zurückgekehrt. Siehe auch "Das ist sowas von süß"

Der Klick zum e-book

Der Klick zur Print-Ausgabe

Samstag, 5. August 2017

Horst Bindseil

Helga und Horst Bindseil (ganz rechts)
bei unserem Polterabend. Fachgespräch
über Inhalt einer Werkzeugkiste.
Zum Tod des "ewigen Stadtdirektors" von Burgdorf

Wenn man den geraden Weg gehen will, muss man sich auch einmal hinsetzen und abwarten. Nach diesem Motto hat Horst Bindseil über Jahrzehnte die Geschicke der Stadt Burgdorf gelenkt. Von der Überzeugung, stets das Richtige zu tun, konnte man diesen Stadtdirektor nicht abbringen. Sah das der Rat nicht so, ließ er die Fraktionen so lange in selbst gestellte Fallen tappen, bis sie um Bindseils Hilfe flehten. Dann schmunzelte er.

Doch einen Fehler machte er vor gut 30 Jahren nachweislich. Bei unserem Polterabend in der Burgdorfer Weststadt. Horst Bindseil schenkte mir einen Werkzeugkasten. Bei einem Fachgespräch erläuterte er mir die Werkzeuge, die sich in der Kiste befanden. Nach zwei oder drei Jever Pilsener bewunderte ich sein Fachwissen. Seine Frau Helga saß neben ihm und schwieg. Was selten war. Ob sie auch Bier trank, weiß ich nicht mehr.

Ich weiß nur noch, dass seine Anwesenheit bei unserem Polterabend eine Demonstration gewesen ist. Bei der damaligen Lokalzeitung "Burgdorfer Kreisblatt" sollte ich entlassen werden. Wegen kritischer Berichterstattung über Steuerverschwendung! 

Das letzte Mal habe ich ihn gesehen, als ich in einem Burgdorfer Café vor dem Kuchentresen stand. Er kam herein, sagte der Verkäuferin, er bezahle für mich und sagte: "Der Junge ist in Ordnung." Weg war er wieder. Jetzt leider für immer. 



Dienstag, 1. August 2017

Splitter 2

Ohne Mädchen.
Seltene Beschäftigung mit der SPD

Wettmar, kurz nach 16 Uhr: Ein männlicher Brillenträger, Mitte 20, hängt SPD-Plakate auf. Ich halte an, zurzeit ist an der SPD kein Vorbeikommen. Auf dem Plakat entziffere ich das Wort "Bildung", weiß auf rotem Hintergrund. Der männliche Brillenträger zurrt das Plakat fest.

"Da fehlt doch was", sage ich.

Der Mitte 20-Jährige betrachtet das Plakat.

"Was denn?", fragt er. 

"Da ist doch eigentlich noch das Foto eines Mädchens drüber. Habe ich jedenfalls im Internet gesehen."

Der Mitte 20-Jährige betrachtet nun mich.

"Kann sein", antwortet er. "Mit der SPD beschäftige ich mich nicht so."

Der dritte Splitter