Bund und Länder haben sich bei ihrer Corona-Konferenz darauf geeinigt, dass an Feiern in öffentlichen Räumen nur noch maximal 50 Personen teilnehmen dürfen. Dies gelte, wenn in einem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner auftreten.
Das gab Kanzlerin Merkel nach dem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder bekannt. Stärker geachtet werden soll auf richtige persönliche Angaben beim Besuch von Bars und Restaurants. Bei falschen Angaben soll hier ein Bußgeld von 50 Euro verhängt werden.
"Wir haben viel gelernt und sind auch gut durch den Sommer gekommen", sagte Merkel. Nun stiegen die Zahlen der Neuinfektionen aber wieder an, was mit Blick auf Herbst und Winter beunruhigend sei. Oberstes Ziel der Bundesregierung sei es, die Wirtschaft am Laufen und Schulen und Kitas offenzuhalten. Daher sei es auch weiterhin wichtig, die Hygieneregeln einzuhalten, sagte die Kanzlerin.
tagesschau, 29. September 2020
Kritik an Trumps AusfahrtTrotz seiner Covid-19-Erkrankung hat US-Präsident Donald Trump in einem gepanzerten Fahrzeug kurzzeitig das Krankenhaus verlassen. Winkend grüßte er seine Unterstützer aus einem schwarzen SUV heraus, bevor er in das Krankenhaus zurückkehrte. Trump wird seit Freitag im Walter-Reed-Krankenhaus in Bethesda bei Washington behandelt.
Seine Ausfahrt sorgt nun für Kritik. "Jede einzelne Person im Fahrzeug muss während dieses völlig unnötigen Vorbeifahrens des Präsidenten für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden", sagte Dr. James Phillips, ein Arzt aus dem Militärkrankenhaus. "Sie könnten krank werden. Sie könnten sterben. Wegen politischem Theater." Die Verantwortungslosigkeit sei erstaunlich.
Tskokos betonte aber auch, Todesfälle nach einer Corona-Infektion machten aktuell nicht den Hauptbestandteil seiner Arbeit aus - sondern vielmehr die „Kollateralschäden“ der Corona-Krise. Dem Forensiker zufolge gibt es viele Personen, die durch die Krise leiden, obwohl sie selbst nicht am Virus erkrankt seien. „Wir haben allein letzte Woche mehrfach Menschen obduziert, die seit dem Lockdown nie wieder aus ihrer Wohnung raus sind“, so Tsokos. Die Menschen hätten bereits längere Zeit in der Wohnung gelegen, teilweise in Messie-Wohnungen - „mit Gasmasken und Astronauten-Nahrung vorbereitet, die auch keiner vermisst hat“, verdeutlichte der Rechtsmediziner.
Tsokos erklärt weiter, dieses Phänomen zeige sich aktuell immer wieder. Viele Personen seien auch nicht ins Krankenhaus gegangen, weil bei „ihnen eben aufgrund der ganzen Droh-Szenarien die aufgemacht wurden, die Angst überwog, rauszugehen“.
Merkur, 7. Oktober 2020
Weiterer Anstieg
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete heute ein Plus von 4516 neuen Fällen. Davon verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit mehr als 1000 den größten Anteil, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern mit jeweils etwa 650 Neuansteckungen.
tagesschau, 9. Oktober 2020
Tagebuch führen
Doch auch die Bevölkerung müsse stärker mitziehen. Jeder einzelne solle ein „Cluster-Kontakt-Tagebuch“ führen – für den Fall, dass eine Infektionskette zurückverfolgt werden müsse. Viele Menschen wüssten im Zweifel nicht mehr, mit wem sie sich sieben bis zehn Tage zuvor getroffen haben. „Wir sind da vollkommen auf dem richtigen Weg. Wir haben sehr viel gelernt und hoffen, dass wir damit so einem Lockdown entgehen.“
Die Welt, 9. Oktober 2020
Cluster (englisch für ‚Traube', ‚Bündel', ‚Schwarm', oder ‚Ballung')
Kritik an Beherbungsverboten
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht die innerdeutschen Beherbergungsverbote äußerst kritisch. "Da wurde ein Fehler gemacht, das müsste abgeräumt werden", sagte er der SZ. "Keine Studie zeigt, dass das Reisen innerhalb Deutschlands ein Pandemietreiber ist. Ich löse mit diesen Regeln also kein Problem, weil es da kein Problem gibt."
Süddeutsche Zeitung, 11. Oktober 2020
Einigung auf einheitliche Regeln
Bund und Länder haben sich auf einheitlichere Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie verständigt. Die Ministerpräsidenten einigten sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf, in Hotspots mit vielen Ansteckungen die Maskenpflicht zu verschärfen und Feiern noch stärker einzuschränken. Zudem soll künftig schneller auf regionale Ausbruchsgeschehen reagiert werden. Bereits bei 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sollen Maßnahmen erfolgen. Liegt die sogenannte Inzidenz bei 50, sollen noch einmal schärfere Einschränkungen gelten. Die Beschlüsse im Überblick.
tagesschau, 15. Oktober 2020
Diskussion über neue LandesverordnungKubicki: Auch dort reift die Erkenntnis. Es ist doch auch nicht mehr zu ignorieren. Der Präsident des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz hat gerade erklärt, dass die Verfassungsgerichte der Länder demnächst wegen fehlender gesetzlicher Grundlagen verschiedene Maßnahmen von Bundes- und Landesregierungen verwerfen werden. Soweit dürfen wir es nicht kommen lassen.
Es treibt mich wirklich um, das wir schon rund 60 Entscheidungen von Ober- und Verfassungsgerichten haben, die im Eilverfahren staatliche Maßnahmen für verfassungswidrig erklärt haben. Das sind zehn pro Monat – in einem Rechtsstaat eigentlich ein undenkbarer Vorgang. Darauf muss der Bundestag reagieren, wenn nicht der Eindruck entstehen soll, wir seien nur noch ein Feierabendparlament zum Abnicken von Entscheidungen, die anderswo ausgeheckt werden.
Rauf und runter mit den Zahlen
Die Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu den Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland haben sich am Samstagmorgen erneut verzögert. Zuerst vermeldete die Behörde in ihrem Dashboard , das die RKI-Zahlen auflistet, 19.059 Fälle (Datenstand 31.10, 0.00 Uhr). Somit wäre binnen eines Tages ein neuer Höchstwert erreicht gewesen.
Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag bei 18.681 Fällen. Zwischenzeitlich wurden die Werte jedoch wieder nach unten korrigiert auf 17.544 Neuinfektionen. Anschließend veränderte sich die Zahl erneut - wieder auf den ersten Stand.
Redaktionsnetzwerk Deutschland, 31. Oktober 2020
Gute Schul-Bilanz
Für das niedersächsische Kultusministerium ist die erste Woche nach den Herbstferien gut verlaufen. Die große Mehrheit der rund 3.000 Schulen meldete demnach keine Corona-Infektionen.
An 52 Schulen war der Betrieb einem Ministeriumssprecher zufolge eingeschränkt. Das sind knapp zwei Prozent. Nach den Zahlen des Ministeriums hatten am Freitag 38 Klassen, 20 klassenübergreifende Kohorten und vier Jahrgänge vorübergehend keinen Präsenzunterricht.
NDR, 31. Oktober 2020
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