Carola contra Corona. |
Eine Ministerin, die bisher kaum jemand gekannt hat, sorgt plötzlich gleich zweimal hintereinander für Wirbel. Erst verkündet sie ein Besuchs-Verbot für alle und jeden, nun ein Verbot für "Sport im Freien". Und wieder wird es heißen: "Ich habe mich missverständlich ausgedrückt."
"Ausgezogene Kinder" (O-Ton) beispielsweise dürfen durchaus ihre Eltern weiter besuchen. Ob das auch für "angezogene Kinder" gilt, hat Carola Reimann nicht thematisiert.
Nun ist er da. Hurra? Das niedersächsische Gesundheitsministerium hat einen fiktiven Bußgeldkatalog vorgelegt, der den kreisfreien Städten und Landkreisen in Niedersachsen - so die offizielle Lesart - "Hinweise für eine einheitliche Handhabung" geben soll. Die "Nichteinhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit und sportliche Betätigung im Freien" sollen mit einem Bußgeld von 150 Euro belegt werden.
Erinnert sich noch jemand? Was sind wir doch gelobt worden, täglich haben uns die Ohren geklungen, wenn man unser Verhalten in Supermärkten pries, wenn die Medien über Innenstädte berichteten, die wir leer gefegt hatten. Verstöße gab es angeblich nur sehr selten.
Doch es müssen sehr viele Verstöße gewesen sein, denn für wenige Verstöße würde sich wohl niemand einen Bußgeldkatalog ausdenken. Wenn das Ministerium dann auch noch erklärt, dass zufällige oder unvermeidbare Verstöße nicht geahndet werden sollen, dann sollte jede kreisfreie Stadt und jeder Landkreis in Niedersachsen sagen: "Danke für die Mühe. Wäre aber nicht nötig gewesen."
Was sind wir doch gelobt worden! Sogar die Baumärkte hat man für uns wieder geöffnet. Mit dem gekauften Material dürfen wir auch unsere Zweitwohnung renovieren. Ärgerlich ist nur, dass der "kurzfristige Aufenthalt zu touristischen Zwecken in Zweitwohnung" nicht statthaft ist. Darüber ärgern Sie sich nicht, weil sie sich kaum Ihre Erstwohnung, geschweige denn eine Zweitwohnung leisten können? Ach so.
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