Wenn es nicht um Corona geht, geht es um Covid-19. |
Nun wird der Christian wütend. Da hat er wochenlang in Talk-Shows erklärt, was er alles über das Corona-Virus nicht weiß und nun zweifeln Professoren aus anderen Fachbereichen auch noch an seinem Wissen und stellen eigene Thesen auf ähnlicher Wissensbasis auf. Das würde er sich nie trauen, sagt der Christian. Über Bakterien beispielsweise wisse er gar nichts. Deswegen rede er auch nicht über sie.
Von Tigern versteht der Christian wahrscheinlich auch nicht viel. Trotzdem redet er seit Donnerstag über sie. Was derzeit geschehe, sei wie ein "Tanz mit einem Tiger", sagt der Christian. Meines Wissens würde solch ein Tanz tödlich enden - und zwar nicht für den Tiger. Ich verstehe zwar nicht viel vom Tanzen, aber meine Vermutung scheint mir nicht völlig unbegründet zu sein.
Nicht wütend wird der Christian auf den SPD-Gesundheitsexperten Karl, der genauso oft in Talkshows auftaucht wie der Christian. Was der sage, sei richtig. Dass niemand in diesem Sommer im Ausland Urlaub machen sollte, hält die Bundesregierung inzwischen aber nicht mehr für richtig. Entscheidend ist neuerdings ein ähnliches Ansteckungsrisiko. Dazu ist dem Karl noch nichts eingefallen. Vielleicht sind ihm die Vielleichts ausgegangen. Er könnte sich aber ein paar bei dem Christian leihen...
Ob der Christian noch wütender wird, bleibt abzuwarten. Möglicherweise sieht er doch noch ein, dass mehr forschen und weniger reden besser gewesen wäre. Bei Karl allerdings ist mit dieser Einsicht nicht zu rechnen. Der spekuliert schon mit Einladungen zu Talkshows bis ins Jahr 2022. Die bekommt er aber nur, wenn er nicht recht hat, denn wenn er recht hat, gibt es in zwei Jahren nicht mehr genügend Zuschauerinnen und Zuschauer, möglicherweise gibt es dann nicht einmal mehr Moderatorinnen und Moderatoren für Talkshows wie "Einer wird genesen".
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