Die heilige Corona im Dom zu Münster. |
An Tagen wie diesen wirken die Anbiederungsversuche der herkömmlichen Medien fast schon peinlich. Jede Zeitung will inzwischen eine "sichere Informationsquelle" sein, auf die während der Corona-Bewährungsprobe niemand verzichten kann. Sogar in Kommentaren, die mit den gescholtenen sozialen Medien gar nichts zu tun haben, werden die sozialen Medien gescholten. Die sorgen angeblich für Verwirrung.
Gar nicht nötig, muss man da sagen. Inzwischen jagen die herkömmlichen Medien jedem, der das Wort "Corona" fehlerfrei über die Lippen bekommt, Stellungnahmen ab. Hände waschen ist inzwischen angeblich nicht mehr so wichtig, Abstand halten und Masken tragen sind es aber noch. Die Corona-Maßnahmen werden zur Gefahr erklärt, sind vielleicht aber doch nicht gefährlich. Im Zweifelsfalle schreddert man morgen, was man heute noch nicht schreddern will.
Was anfangs noch einfach geklungen hat, ist mittlerweile so unübersichtlich, dass der Tag nicht mehr fern sein kann, an dem ein 700-seitiger Ratgeber mit dem Titel "Das Wichtigste in aller Kürze" erscheint, der zur Pflichtlektüre erklärt wird. Wer liest, treibt sich bekanntlich nicht draußen herum. So läuft man auch nicht Gefahr, dass man dem Bundespräsidenten begegnet, der täglich allen dankt, denen er noch nicht gedankt hat.
Heute könnte Frank Walter Steinmeier Corona danken. Denn die hat am 14. Mai Namenstag - als Heilige der katholischen Kirche, der Legende nach im 2. Jahrhundert nach Christus für ihren Glauben im Alter von 16 Jahren gestorben. Sie gilt als Beschützerin des Geldes (das demnächst auch die Autoindustrie bekommen soll), der Fleischer (die das Corona-Virus in den Unterkünften für ihre Hilfsarbeiter verbreiten) und der Schatzgräber (die sogar mit Stoffmasken Geld verdienen).
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