Er hat eine böse Villa. Foto: Wikipedia |
Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen nach dem Willen von Ärztepräsident Klaus Reinhardt bei ihrer häuslichen Quarantäne durch Polizei oder Ordnungsämter überwacht werden. „Die Amtsärzte sind voll damit ausgelastet, Infektionsketten nachzuverfolgen und Quarantänemaßnahmen einzuleiten“, sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die Überwachung und die Sanktionierung dieser Maßnahmen müssen andere übernehmen, zum Beispiel Polizei und Ordnungsämter.“
tagesschau
Heinz Erhardt hat über seinen Vater behauptet, dass er zwei Villen hatte. Einen guten und einen bösen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt dürfte zumindest eine Villa haben. Leider eine böse. Dass Amtsärzte sich vorstellen können, Reiserückkehrer aus "Corona-Risikogebieten" zu überwachen, ist mir übrigens neu. Dass Polizei und Ordnungsämter das gern tun würden, zum Glück auch noch, und die Stasi gibt es nicht einmal mehr in der ehemaligen DDR.
Da die Politik offenbar die Zeiten für beendet erklärt hat, in denen sie uns lobte und uns versicherte, dass man mit unserer vorzüglichen Hilfe das Corona-Virus im Griff habe, werden nun Sündenböcke gebraucht. Bevor jemand auf die Regierung schimpft, sollte man doch erst einmal pflichtgemäß auf Reiserückkehrer, Feiernde und Nachlässige schimpfen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Vorwürfe zutreffend sind oder nicht. Niemand fragt Sündenböcke. Die werden schon im Alten Testament in die Wüste geschickt. Oder von einer Klippe gestoßen.
Damals ist der Sündenbock allerdings noch ausgelost worden. Dieses Losverfahren sei auch unseren Politikerinnen und Politikern empfohlen, damit nicht immer dieselben in Verdacht geraten. Denn sonst bestünde die Gefahr, dass aus Vorurteilen blinde Wut gegen bestimmte Leute wird, die niemand mehr kontrollieren kann. Ärztepräsident Klaus Reinhardt würde dann sicherlich in seiner Villa seine Hände in Unschuld waschen. Kennen wir auch aus der Bibel und gehört heute zu den empfohlenen Hygienemaßnahmen.
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