Donnerstag, 20. August 2020

Tjaden tappt (502)

Mit linker Mousetaste vergrößern.
Überweisung auf mein
Stadtsparkassen-
Konto aus dem September 1992.
Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.

Bertolt Brecht

3. Juni 2020. Meine Bank darf schon seit dem 23. Mai 2020 staunen, ich erst seit heute: Die hannoversche Volksbank hat ihren Sitz nach Essen verlegt. Das geht aus einer Postübergabeurkunde hervor, die meine Bank eher bekommen hat als ich. Absenderin ist eine Gerichtsvollzieherin aus Burgwedel. Die in Essen beheimatete hannoversche Volksbank fordert von mir 3616,58 Euro plus Zinsen. Sie hat deswegen bei meiner Bank ein Zahlungsverbot beantragt und droht mir mit einem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss, der in den nächsten Tagen aus Essen abgeschickt werden soll. 

Wegen dieser angeblichen Forderung gibt es immer wieder einen regen Schriftwechsel, meistens meinerseits. Die Filialdirektion Burgdorf der hannoverschen Volksbank behauptet, sie habe keine Unterlagen mehr. Die Forderung sei an ein Inkassobüro abgetreten worden. Die Volksbank habe mit der Sache deswegen nichts mehr zu tun. Und stellt nun einen Antrag auf ein Zahlungsverbot, und zwar von Essen aus. Behauptet wird neuerdings ein Vollsteckungsbescheid vom 15. Juni 2002, den es nicht gibt. Früher ist auch schon ein anderer Vollstreckungsbescheid behauptet worden. 

Vom Inkassobüro bekam ich vor einigen Monaten Unterlagen, die mich stutzig machten. Demnach war ich mindestens bis Ende 2004 Mitglied der hannoverschen Volksbank. Dividenden bekam ich den Unterlagen zufolge aber nur bis 2002. Also wendete ich mich direkt an die Volksbank-Zentrale, damals noch  in Hannover, die mir bestätigte, bis Ende 2004 Mitglied gewesen zu sein. Meine daraufhin gestellte Frage nach den nicht gezahlten Dividenden und der ebenfalls fehlenden Erstattung meiner Volksbank-Anteile wurde nie beantwortet.

Inzwischen verfüge ich auch über Protestschreiben, die ich an die damalige Volksbank Burgdorf geschickt habe, die später von der hannoverschen Volksbank geschluckt worden ist. Zu jener Zeit wohnte ich in Wilhelmshaven. Als wir dort eine Zeitung gründen wollten, forderte ich eine Schufa-Auskunft für die Eröffnung eines Geschäftskontos an. In der stand, dass die Volksbank Burgdorf die bis heute umstrittene Forderung abgeschrieben hatte, weil ich nicht zahlungswillig sei.  Dagegen protestierte ich-niemand reagierte.

Genauso abenteuerlich ist die Forderung. Angeblich war ich bis 1995 Kunde der Volksbank Burgdorf, woran ich mich nicht erinnere. Denn ich wohnte nach einem kurzen Gastspiel beim "Burgdorfer Kreisblatt" wieder in Hannover und arbeitete auch dort. Meine inzwischen verstorbene Ehefrau ebenfalls.


1989 kehrte ich als Lokalredakteur nach Burgdorf zurück, wohnte aber weiter in Hannover. Da der Verlag, für den ich arbeitete, bei der Stadtsparkasse Burgdorf sein Konto hatte, wechselte ich von der Commerzbank Hannover zur Stadtsparkasse Burgdorf.


Das kann ich beweisen, weil ich 1992 eine Broschüre herausbrachte, die Bestellerinnen und Besteller beglichen meine Rechnungen mit Überweisungen auf mein Stadtsparkassen-Konto (siehe Beleg oben links).

Nettes Gespräch mit meiner Bank

4. Juni 2020. Das ist ein nettes Gespräch gewesen: Heute telefonierte ich mit meiner Bank. Dabei erfuhr ich, dass der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss bereits bei meiner Bank angekommen ist. Er sei mit dem 26. Mai 2020 datiert. Dagegen unternehmen könne meine Bank nichts. Das war mir schon vorher klar. Eine angebliche Gläubigerin, wie in diesem Fall die Hannoversche Volksbank eG, Am Europa-Center 1 b, 45145 Essen, ist nicht in Beweisnot, sondern ich als angeblicher Schuldner. Bei meiner Gegenwehr werde ich allerdings korrekte Angaben machen müssen, angefangen bei meiner Adresse. 

Ein wenig erstaunt war mein Gesprächspartner darüber, dass die inzwischen in Essen beheimatete Hannoversche Volksbank auf wichtige Fragen immer nur antwortete: "Darüber haben wir keine Unterlagen." Für die juristische Auseinandersetzung wünscht er mir "viel Glück".  Aber erst einmal muss mir der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vorliegen.

Beliebte Karte

5. Juni 2020. Ich habe inzwischen den damaligen Volksbank-Chef über diese Geschichte informiert.  Über das Konto bei meiner Bank kann ich übrigens weiterhin so verfügen wie bisher. Das freut mich.  Denn meine Maestro-Card ist sehr schön, wie ich bereits im Februar 2018  in einem Beitrag festgestellt habe, der immer noch sehr häufig angeklickt wird. Hier lesen 


Mit linker Mousetaste vergrößern. 








Bei Umzug vergessen?

7. Juni 2020. Dem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss, den ich noch gar nicht habe, muss ein Mahnverfahren vorausgehen. Ein solches Verfahren gibt es nicht. Hat die Volksbank Hannover das während ihres Umzuges nach Essen vergessen?

Kuriose Antwort

8. Juni 2020. Das ist die kurioseste mail, die ich jemals bekommen habe. Dabei handelt es sich um eine Antwort auf meinen Protest bei der Volksbank Hannover, Am Europapark 1 b, Essen, vom 3. Juni 2020 wegen des vorläufigen Zahlungsverbotes, den ich per mail abgeschickt habe. Die Volksbank-Mitarbeiterin, an die ich mich gewendet habe, teilt mir nun mit, man habe das Inkassobüro, an das meine Forderung abgetreten wurde, mit der Bearbeitung meines Protestes beauftragt.  Auch die Postübergabeurkunde für das vorläufige Zahlungsverbot (von mir der Volksbank Hannover zur Verfügung gestellt) werde man an das Inkassobüro zurückschicken. Dass Essen der neue Sitz der Volksbank Hannover sein soll, wird schweigend zur Kenntnis genommen. Weiß dieses Inkassobüro inzwischen, ob ich Volksbank-Mitglied gewesen bin oder nicht? Warum behauptet dieses Inkassobüro, es handele im Auftrag einer Volksbank mit Sitz in Essen? Warum wird die Postübergabeurkunde an das Inkassobüro zurückgeschickt?

Warten auf Godot?

23. Juni 2020. Auf den Pfändungs- und Überweisungsbeschluss warte ich wohl vergeblich. Auf eine Antwort auf meine Fragen wohl auch. 

Erfreuliches Ergebnis

27. Juni 2020. Den Pfändungs- und Überweisungsbeschluss habe ich zwar nicht bekommen, dafür aber einen Brief des Inkassobüros, das sich eigenen Angaben zufolge "noch einmal sehr eingehend" mit dem Fall beschäftigt hat.  Das Ergebnis finde ich erfreulich, nun fehlt mir nur noch eine Bestätigung, dass ich zumindest bis Ende 2004 Mitglied der Volksbank Hannover gewesen sein soll, aber keine Dividende für 2003 und 2004 bekommen habe. Auch meine angebliche Einlage wurde mir nicht erstattet. Diese Bestätigung habe ich beim Inkassobüro angefordert. Dass ich Volksbank-Mitglied war, hat die Volksbank Hannover bereits behauptet.  Unterlagen darüber gebe es aber nicht.  

Keine Antwort-kein Geld

24. Juli 2020. Welchen Satz meines Schreibens vom 16. Juli 2020 hat die Volksbank Hannover nicht verstanden? An diesem Tag schickte ich der Bank die Belege für meine angebliche Mitgliedschaft bis 2004 und für angebliche Dividendenzahlungen nur bis 2002. Ich forderte die Volksbank Hannover auf, mir den Gegenwert meiner Volksbank-Anteile zu erstatten und die fehlenden Dividenden für 2003 und 2004  zu überweisen. Ich bekam nicht einmal eine Antwort.  Den Pfändungs- und Überweisungsbeschluss bekam ich ebenfalls nicht. 

Geschenkt

20. August 2020. Ich will mal nicht so sein: Vielleicht braucht die Volksbank Hannover mit Sitz in Essen mein Geld dringender als ich. Bekomme ich jetzt eine Spendenbescheinigung?

Noch mehr Volksbankliches 




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