Furchen auf der Stirn
Der Bolzplatz an der Aue macht nach dem verregneten Pferdemarkt einen zerfurchten Eindruck. Den will die Stadt wieder beseitigen. Auf Kosten des Verkehrs- und Verschönerungsvereins als Veranstalter des Pferdemarktes. Meldet heute der "Anzeiger für Burgdorf" als Aufmacher. Und ich bekomme Furchen auf der Stirn.
Ich bin immer noch der Meinung, dass mein Neffe Malte und ich 2006 die Einzigen gewesen sind, die auf diesem Bolzplatz jemals mit meinem damals noch kleinen Kumpel Leon Hopgrefe Fußball gespielt haben. Diesen Platz gibt es auch nur, weil er in der Südstadt von Burgdorf nicht angelegt werden durfte. Dafür sorgten damals Leute, die sich ein Urteil des Landgerichtes Hamburg aus dem Jahre 2005 zunutze machten. Dieses Gericht hatte in Hamburg den Bau eines Kindergartens untersagt, weil sich Anlieger beschwert hatten.
Damals galten Kinder noch als Verursacher von nicht zulässigem Lärm. Gerichte wurden mit entsprechenden Klagen zugedeckt, wenn eine Kommune auch nur daran dachte, in Wohngebieten auch etwas für die Kleinen zu tun. Das machte den zuständigen Senator in Berlin so wütend, dass er die zuständigen Behörden anwies, sich nicht mehr um jeden Richterspruch zu kümmern. Der Gesetzgeber änderte das Bundesimmissionsschutzgesetz. Kinderlärm war kein Klagegrund mehr. Niemand könnte mehr einen Bolzplatz in der Südstadt verhindern.
Vielleicht auch deswegen wird derzeit befürchteter Bahnlärm zum Thema. Und ich bekomme wieder Furchen auf der Stirn.
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