Facebook erinnert sich. |
Erinnerungen an einen Freundeskreis
Heute bin ich von Facebook darauf
hingewiesen worden, dass ich mich ganz bestimmt gern an ein 12 Jahre
zurückliegendes Ereignis erinnern würde. In dieser Zeit verbreitete
ich demnach in sozialen Netzwerken nicht nur, wann ich mich wo
aufgehalten hatte, damit Einbrecher nicht vergeblich kommen würden,
wenn sie denn kämen, sondern zumindest auch einmal etwas für Gauner
Unwichtiges.
Dabei handelte es sich um die Gründung
eines Freundeskreises für den damaligen Oberbürgermeister meines
Geburtsortes, Eberhard Menzel, der wieder einmal außer sich war,
weil sich Kritiker zu Wort gemeldet hatten. Sogleich verbreitete ich
im Netz, dass derlei Kritik vom Freundeskreis nicht mehr geduldet
werden würde, woüber sich Menzel so sehr freute, dass er bei einer
öffentlichen Veranstaltung ein Treffen mit dem Freundeskreis
ankündigte. Dazu kam es aber nicht, denn inzwischen hatte der
Oberbürgermeister begriffen, dass es sich bei der Gründungsmeldung
um einen Scherz gehandelt hatte.
Dieser Oberbürgermeister, der den
Küstenstreifen mit einem zweiten Kohlekraftwerk verziert hatte, ging
2011 in Pension. Sein Nachfolger Andreas Wagner verzeichnete ähnliche
Erfolge. Laut eigener Pressemitteilung gründete er einen
Handelsplatz für gebrauchte Flugkörper, den man bis heute
vergeblich sucht. Auch die Fusion eines städtischen Krankenhauses
mit einer katholischen Klinik stand nur auf dem Papier. Andere
Dokumente sind von der Staatsanwaltschaft in Oldenburg noch nicht
vollständig gesichtet worden.
In seiner Neujahrsansprache beschwerte
sich Wagner inzwischen über Intrigen und Missgunst. Deshalb werde
er kein zweites Mal antreten. Der Freundeskreis auch nicht.
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