Donnerstag, 29. Juni 2017

Tjaden tappt (219)

Bleibt auch bei Regen trocken.
Dieser Jubiläumsband wird auch bei Regen nicht nass

Heute hat im Burgdorfer Bücherschrank, der nicht nur öffentlich, sondern auch noch hübsch ist, die Jubiläumsausgabe "Ephraim Kishon-Alle Satiren" gestanden. Aber nicht mehr lange. Ich nahm sie mit.

Nach meinem Einkauf im Netto-Markt lagen die über 1100 Seiten unter einer Plastiktüte, Petrus ließ es zwischen Wettmar und Kleinburgwedel wieder einmal über allen Radfahrerinnen und Radfahrern regnen, deshalb suchte ich Schutz unter einem Vordach, wo bereits ein Rentner-Ehepaar stand, das mir versicherte, der Regen sei vorhergesagt worden, worauf ich anmerkte, dass ich trotzdem nass geworden sei. 

Die Jubiläumsausgabe allerdings nicht. Die hat immer noch trocken in meinem Fahrradkorb gelegen. Mein Deutsch-Lehrer hatte also doch recht, als er behauptete, einige Werke seien unvergänglich, nichts könne ihnen etwas anhaben. 

Möglich wäre es jedenfalls. Denn Kishons Satiren über jüdisches Pokern, über lange Schlangen vor Büros, eingerichtet zur Vermeidung von kürzeren Schlangen vor anderen Büros, und die Unfähigkeit israelischer Handwerker, so viele Schrauben zu verwenden wie Bauteile Schraubenlöcher haben, lassen die Augen vom Lachen feucht werden, aber nicht das Buch als solches - nicht einmal bei Regen.

Das weiß ich zu schätzen - wie jetzt auch umso mehr das Kompliment einer Leserin, die behauptet hat, manche meiner Beiträge hätten durchaus Kishon-Qualitäten, damit meinte sie "Ich packe mein Buch", "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70" und "Die Trump-Bibel"

Derart ermutigt habe ich mich nach dem Regen noch einmal auf mein Rad geschwungen, im Korb lagen Kishon und Tjaden. Ich schickte der "Neuen Presse" von Großburgwedel aus ein Rezensionsexemplar. Nach Hause zurückgekehrt, stellte ich fest: Im Fahrradkorb lag noch die Trump-Bibel. Es könnte also sein, dass die "Neue Presse" das Buch lobt, das ich ihr geschickt habe...

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