Fotografiert am 25. März 2020 |
Einige von uns erinnern sich vielleicht noch daran: Auch in Niedersachsen wird am 25. April die MSTO-Verordnung eingeführt (MSTO=Maske, Schal, Tuch oder Ähnliches). In den Supermarkt dürfen wir nur noch mit Einkaufswagen und mit Mund-Nase-Bedeckung, die Zahl der Kundinnen und Kunden, die im Supermarkt sein dürfen, wird schon im März begrenzt. Die Kassiererinnen und Kassierer sitzen hinter Plexiglas, tragen Einweghandschule, wer mit Bargeld bezahlt, muss die Scheine und Münzen in eine Plastikschüssel legen, das Wechselgeld kommt ebenfalls in die Plastikschüssel. Einkaufswagen werden regelmäßig desinfiziert.
Bei Einkaufswagen und Mund-Nase-Bedeckung ist es geblieben, doch an der Kasse trägt niemand mehr Einweghandschuhe, Bargeld wechselt von Hand zu Hand die Besitzerin und den Besitzer, wenn jemand etwas vergessen hat, rennt er durch den Laden und besorgt sich das Vergessene, Desinfektionsmittel sind verschwunden. Und täglich sinkt die Zahl der registrierten Infizierten und liegt derzeit angeblich bei 124, wenn man den Statistikern glauben würde, wären immer mehr Kommunen in der Region Hannover Corona-frei.
Doch die Statistik lügt. Nach dem Tönnies-Skandal steigt in Gütersloh mit der Zahl der Tests die Zahl der Infizierten. Die meisten haben keine Symptome, hätten ohne Test also nie erfahren, dass sie infiziert sind und andere möglicherweise angesteckt haben. In jeder Statistik werden also falsche Zahlen mit falschen Zahlen verglichen. In der Region Hannover sollen von 2775 registrierten Infizierten 116 gestorben sein. Das wären ungefähr vier Prozent.
Bayern will Corona-Tests für alle anbieten. Vielleicht führt das Ergebnis zu einer Politik, die aus verlässlicheren Zahlen Maßnahmen ableitet, die länger im Gedächtnis bleiben als die bisherigen, weil sie fundierter sind.
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