Der Mann mit der Mütze
Friedrich-Karl Wiesener. |
Er steht an der Bushaltestelle "Burgdorf/Weserstraße". Er winkt. Mit einem Zettel in der Hand. Der Mann mit der Mütze ist Friedrich-Karl Wiesener, ehemals Werbechef der Stadtsparkasse Burgdorf. Ich unterbreche meine Radtour.
"Können Sie mir sagen, wie ich nach Heeßel komme?", fragt er mich.
"Dort wohnen Sie doch, Herr Wiesener", antworte ich.
Ich erinnere ihn daran, was er für die Kultur in der Stadt Burgdorf getan hat. Wickenthies-Brunnen. Spargelmädchen. Sommernächte. Ausstellungen. Konzerte. Doch er will nur den Weg nach Heeßel wissen. Die Geschichten, die ich ihm erzähle, sind für ihn Geschichten über einen Fremden, über jemanden, den er vergessen hat.
"Wie komme ich denn nun nach Heeßel?"
"Der Bus fährt auf der anderen Straßenseite ab. Direkt gegenüber", antworte ich mehrmals.
Er schaut nur auf seinen Zettel oder in mein Gesicht. Endlich dreht sich der 87-Jährige um. Er geht über die Straße. Der Bus kommt.
Er mag vergessen haben, was er für die Stadt Burgdorf tat. Burgdorf vergisst es nicht.
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