Gewollt-bekommen. |
Diese Fünfjährige mit blonden Haaren und Zopf hat die Mutter wahrscheinlich jeden Tag auf dem Kassenzettel. Irgendwie schmuggelt sie sich schon in die Zahlenkolonne. Gestern bei REWE in Burgdorf mit Kaugummi.
1. Szene
Mutter und Tochter nähern sich in meinem Rücken der Kasse. Die Kleine sagt: "Mutti, schau mal, Kaugummi. Die mag ich doch so gern."
Dieser Hinweis führt noch nicht zum Kauferfolg.
2. Szene (wenige Sekunden später)
Die Kleine sagt: "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie die schmecken."
Raffinierte Änderung der Taktik. Die Mutter soll ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie ihrer Tochter das geliebte Kaugummi schon lange vorenthält. Dafür gibt es jetzt auch noch einen Ohrenzeugen. Mich.
3. Szene (nach einer verlängerten Wirkungspause)
Die Kleine sagt: "Lisa hat schon mal einen Kaugummi von mir gegessen. Das muss sie noch bezahlen."
Das Mädchen baut für seine Mutter eine Zwickmühle auf. Wenn sie jetzt immer noch den Kauf verweigert, schädigt sie ihre Tochter möglicherweise finanziell, denn mit Kaugummi könnte die Kleine ihre beste Freundin eher zur Begleichung ihrer Schulden überreden als ohne. Zudem könnte die beste Freundin bestätigen, wie gut das Kaugummi schmeckt. Will die Mutter der Fünfjährigen etwa auch noch die beste Freundin schädigen? Und das im Beisein eines Zeugen.
Schlusszene
Die Kleine fragt: "Was kosten die eigentlich?"
Die Mutter antwortet mit "1,15 Euro" und kauft das Kaugummi.
Lektion für die Mutter: Geiz ist nicht geil.
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