Montag, 29. August 2016

Tjaden tappt (160)

Bert weiß, wo es langgeht. 
Das "wissende Feld" und der "Marktspiegel"

Kommunalpolitiker suchen es derzeit im Wahlkampf: das "wissende Feld". Bert Hellinger allerdings ist auf keinem Plakat zu sehen. Dieser Psycho-Guru aus Leimen hat diesen Unsinn auch nur erfunden. Andere plappern ihn nach.

Im Mehrgenerationenhaus tritt am 1. September Sabine Nehring-Neumann auf. Meldet der "Marktspiegel" und druckt ab, was dem Redakteur von dieser Heilpraktikerin der Psychotherapie eingeflüstert worden ist. Würde die sich als Heilpraktikerin manipulierter Dieselmotoren ausgeben, wäre sie fast nur noch in Wolfsburg. Auch dort ließe sich sicherlich ein Redakteur finden, der abdruckt, was sie ihm einflüstert. Denn immer hängt alles irgendwie zusammen:  "Der Mensch ist eingebunden in eine Hierarchie von Erwartungen und Verpflichtungen der vorangegangenen Generationen."

Beim "Marktspiegel" muss man sich das wahrscheinlich so vorstellen: Die Oma des Redakteurs hat schon immer erwartet, dass ihr Enkel irgendwann als Redakteur nur noch abschreibt. So schuf sie laut Sabine Nehring-Neumann "unsichtbare Bindungen aus der Herkunftsfamilie", die in diesem Fall aber wider Erwarten weder esoterisch noch beruflich zu Problemen führen. Denn abschreiben darf er ja. Darin unterscheidet sich der Redakteur von allen, die glauben, dass sie an die systemische Familienaufstellung glauben müssen, weil sie nicht beim "Marktspiegel" arbeiten. 

Die gibt es auch in Brasilien. Dort fährt Bert Hellinger nächste Woche mit seiner Frau hin, weil er wahrscheinlich wissen möchte, wie gedopte Russen dieses Mal die Konkurrenz bei Olympischen Spielen aus dem Feld geschlagen haben. Aber wer möchte schon mehr über die Herkunftsfamilien solcher Sportlerinnen und Sportler wissen?

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