Samstag, 9. Januar 2016

Tjaden tappt (85)

Die Postdetektive in Marburg.
Wenn die Postbotin vergeblich klingelt

"Ich habe hier für Sie einen Brief, für den Sie 1,96 Euro bezahlen müssen", sagt die Postbotin aus Burgwedel und hält einen weißen DIN-A4-Umschlag in der Hand. "Die Absender haben gebrauchte Briefmarken drauf geklebt." Ich werfe einen Blick durch das Brieffenster. "Wieder ein Brief aus der Margaretenstraße 29, Wilhelmshaven", denke ich. "Schicken Sie den Brief zurück", sage ich. "Den Absender gibt es nicht. Das ist ein Sohn von mir, den jemand erfunden hat. Sogar meine tote Ehefrau Angelika haben die schon als Absenderin angegeben."

Die Postbotin geht zurück zu ihrem gelben Auto, wirft noch einen Blick auf den Umschlag, sagt: "Schick ich zurück." "Er wird nicht ankommen", antworte ich. "Mir auch egal", sagt die Postbotin.

Aufmerksame Leserinnen und Leser meiner Internet-Seiten wissen es bereits: Seit fast zwei Monaten bekomme ich anonyme Briefe, gespickt mit Geschichten aus der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg, die 2012 an die Step gGmbH Hannover verschenkt worden ist. Mich verleumden die Absender auf wüste Weise.

Zurückgeschickt wird der Brief erst einmal nach Wilhelmshaven. Dort wird sich nächste Woche eine Postbotin auf den Weg machen. Auf den Klingelschildern in der Margaretenstraße 29 gibt es den Namen des Absenders nicht. Vielleicht fragt sie im Haus herum - oder radelt gleich weiter. Für den anonymen Brief ist anschließend die zentrale Brief-Ermittlungsstelle der Deutschen Post in Marburg zuständig. Könnte dem Brief gefallen, denn Marburg ist viel schöner als Wilhelmshaven.

In Marburg beschäftigt die Post rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dazu heißt es auf den Internetseiten dieser Ermittlungsstelle: "Die Mitarbeiter in Marburg sind die einzigen, die das Briefgeheimnis brechen dürfen, um im Inneren eines Umschlags nach Empfänger- oder Absenderanschriften zu forschen. Natürlich nur, sofern außen am Umschlag keine brauchbaren Daten zu finden sind."

Danach wird dieser Brief noch eine Zeitlang gelagert - und schließlich vernichtet.

Tjaden tappt (87): Keine Therapie-psychische Gewalt

Zum Beginn der Serie

4 Kommentare:

  1. Ich werde natürlich die Hauptpost in Wilhelmshaven informieren, damit sich die Postbotin nicht die Hacken im Treppenhaus der Margaretenstraße 29 abläuft. Heinz-Peter Tjaden

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  2. auch die post-detektive habe ich informiert. sie haben von mir konkrete hinweise bekommen. heinz-peter tjaden

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    1. Eine Briefmarke zu viel auf dem neunten Brief. Die habe ich vorsichtig abgelöst. Auf den Briefumschlag schrieb ich "Zurück an Absender" und steckte ihn in einen Briefkasten. Außerdem ist es an der Zeit, Danke zu sagen. http://blogdirdeinemeinung.blogspot.de/2016/01/danke-sagen.html Heinz-Peter Tjaden

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  3. Die Postdetektive haben mir gegenüber so wenig reagiert wie die Post von Wilhelmshaven.

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