Montag, 27. April 2020

Tjaden tappt (486)

Dieser Einkauf wird auch für sie
ein Erlebnis. Foto: Heinz-Peter Tjaden
Tag 1 der Masken-/Schal-/Tuch-/Oder Ähnliches-Pflicht

Was für ein großer Tag für Niedersachsen! Endlich bedecken die Menschen in diesem vornehmlich flachen Lande ihre hässlichsten Körperteile. Mund und Nase werden in Supermärkten nicht mehr zur scheußlichen Schau gestellt. Unser Redakteur Heinz-Peter Tjaden hat sich vor und in zwei Supermärkten in Wettmar (Burgwedel) und einem Supermarkt in Burgdorf umgehört. Mund und Nase bedeckte er mit einem Geschirrtuch. Sein Bericht:

Die Reaktionen in Wettmar

Supermarkt A

"Grauenhaft."
Eine 36-jährige Sekretärin beim Verlassen des Marktes über ihre eigentlich recht hübsche Maske

"Du trägst keine Maske?"
"Nein, ich möchte meine Frau überleben. Die ist im Markt."
Zwei Mitte 70-Jährige bei einem Plausch im Sonnenschein

Supermarkt B

"Ich bin Chemiker und frage mich, was diese Maske bei einem Virus nützen soll."
Ein 31-jähriger Lehrer vor dem Betreten des Marktes

Die Reaktionen in Burgdorf

Supermarkt C

"Die Maske schützt mich vor den Bakterien"
Ein Mitte 40-Jähriger an der Kasse

"Ich kann nichts mehr sehen. Meine Brille ist beschlagen."
Die Kassiererin in diesem Markt

"So eine Scheiße"
Ein Kunde, der seinen Einkaufswagen verfehlt, die Sprudelflasche landet neben dem Einkaufswagen

Für die große Weisheit der Landesregierung spricht auch: Im menschenleeren Vorraum des Supermarktes muss ich mir das Geschirrtuch vor Mund und Nase halten, während ich mein Leergut dem Automaten anvertraue. Im Vorraum einer Burgdorfer Bank dürfen sechs Kunden ohne Bedeckung von Mund und Nase an den beiden Geldautomaten stehen.

Bei meiner Radtour habe ich die folgenden Typen ausgemacht:

Der Baumler

Er nimmt nach dem Verlassen des Marktes seine Maske ab und lässt sie von seiner freien Hand baumeln, bis er sein Auto erreicht hat. 

Der Fixierer

Er schiebt die Maske nach dem Verlassen des Marktes nach unten und trägt sie auf seinem Kinn.

Der Bewegliche

Er legt die Maske an und schiebt sie nach unten. Sobald er einen Einkaufswagen ergattert hat, schiebt er die Maske über Mund und Nase. Erreicht er den Eingang und steht dort etwas Verlockendes, schiebt er die Maske wieder nach unten. Beim Betreten des Marktes schiebt er seine Maske wieder über Mund und Nase. 

Der Anhängliche

Er trägt seine Maske schon, wenn er sein Haus verlässt und nimmt sie erst wieder ab, wenn er wieder zuhause ist. 

Der scheinbar Modebewusste (vornehmlich weiblich)

Führt solche Gespräche: "Wo hast du denn deine blaue Maske her? Ach, will ich gar nicht wissen."

Jedes Zitat ist echt.

Hinweis: Beim Abnehmen des Mund-Nasen-Schutzes sollte nicht die Vorderseite der Gesichtsbedeckung angefasst werden. Es empfiehlt sich, den Mund-Nasen-Schutz von hinten abzunehmen. Den Mund-Nase-Schutz unmittelbar nach dem Tragen reinigen. Bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen, dann bügeln oder in einem heißen Topf mit heißem Wasser abkochen.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Anklick-Bar

Statt Derby Bei Radtour zum verlorenen Mädchen gute Nachrichten Hier klicken Wohngeld Sozialamt abgeschafft? Hier klicken Anonyme Post...