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Samstag, 14. November 2020

Tjaden tappt (560)

 

Burgdorf stürmt die City?

Außer Toilettenpapier. Die Burgdorferinnen und Burgdorfer sollen am 25. November in der City in den Geschäften einkaufen, die zum Burgdorfer Stadtmarketing-Verein gehören und dafür belohnt werden. Wenn sie sich beeilen. Denn die Stadtsparkasse Burgdorf und der Stadtmarketing-Verein spenden 500 Gutscheine für einen Café- und Restaurant-Besuch im Wert von 20 Euro. Den kann man bekommen, sobald man für 100 Euro eingekauft hat. In einem oder in mehreren Geschäften. Und wenn man zu den ersten 500 gehört. 

Heute haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut knapp 22 500 Neuinfizierte gemeldet, beim Inzidenzwert gehört die Aue-Stadt zu den Spitzenreitern in der Region Hannover, die Politik hofft, dass die beschlossenen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen bis zum 30. November zu einer Trendwende führen. Und da unterstützen  die Beilage der hannoverschen Tageszeitungen und der "Marktspiegel"  einen "Burgdorfer City-Mittwoch"-außer mit Toilettenpapier? 

Man stelle sich nur vor, dass sich am 25. November viele auf den Weg in die City machen. Und dann auch noch  alle auf einmal, weil jede und jeder diesen Gutschein haben möchte. Regelt dann die Polizei die Einkaufsströme? Oder machen das die Redaktionen der Beilage und des "Marktspiegel"? Wer vermisst die Abstände, wer schaut den Leuten ins maskierte Gesicht? 

Einige Politiker haben vor kurzer Zeit noch dafür plädiert, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr Weihnachtsgeld früher als sonst bekommen, um ihnen mehr Zeit für die Weihnachtseinkäufe zu geben. Und nun wünschen sich die Mitglieder des Burgdorfer Stadtmarketing-Verein einen Ansturm in wenigen Stunden an einem einzigen Tag-bis die Gutscheine alle sind. Wie jetzt schon das Toilettenpapier?    

Montag, 9. November 2020

Tjaden tappt (559)

Geschlossener als die 
Markt- und die von-
Alten-Straße.
Weitere Fotos auf
Überallistesbesser.de


Weil die Leute in Lehrte hässlicher sind als in Burgdorf und Burgwedel?

Wer nach 14 Tagen nicht tot ist, gilt als genesen. Das ist die tröstliche Nachricht, die von der Region Hannover über Covid-19 verbreitet wird. Auch für Spannung ist gesorgt. Burgwedel und Burgdorf beispielsweise wechseln immer wieder die Tabellenplätze. Mit Lehrte können die beiden Kleinstädte aber nicht mithalten. Das kann derzeit allerdings auch keine andere Kommune in der Region Hannover. 

Da kein Experte das Auf und Ab bei der Zahl der Corona-Infizierten erklären kann, müssen wir schon nach eigenen Begründungen suchen. Erste Möglichkeit: Covid-19 breitet sich besonders dort aus, wo es Krankenhäuser gibt. Beim Drei-Städte-Vergleich könnte das stimmen: Lehrte und Burgwedel haben Kliniken, Burgdorf dem Vernehmen nach nicht einmal einen guten Hausarzt.  Beim Regions-Vergleich stimmt das allerdings nie. 

Zweite Möglichkeit: Das Neue Zentrum in Lehrte gleicht eher einem geschlossenen Raum als die Marktstraße in Burgdorf und die von-Alten-Straße in Burgwedel. In geschlossenen Räumen ist die Ansteckungsgefahr angeblich größer als an der frischen Luft. Scheint aber nicht mehr zu stimmen: Denn die Mund-Nase-Bedeckungspflicht auch im Freien ergibt nur einen tieferen Sinn, wenn die Ansteckungsgefahr draußen ähnlich groß ist wie drinnen. 

Dritte Möglichkeit: Steigende Infektionszahlen führen dazu, dass sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger maskieren. Da Covid-19 die Menschen in Lehrte hässlicher findet als in Burgdorf und Burgwedel, breitet es sich dort schneller aus, um Anreize für die Mund-Nase-Bedeckung zu schaffen, die größer sind als in Burgdorf und Lehrte. 

Aber immer gilt: Wer nach 14 Tagen nicht tot ist, gilt als genesen. 


Die aktuellen Zahlen in der Region Hannover (Spelte 1: aktuelle Fallzahl, Spalte 2: Gesamtzahl, Spalte 3: 7-Tage-Inzidenz

Barsinghausen5418354,4
Burgdorf4217998,6
Burgwedel36139120,4
Garbsen117505102,8
Gehrden206864,7
Hemmingen2711161,4
Isernhagen2714772,8
Laatzen156419168,7
Landeshauptstadt Hannover1.2104.343113,2
Langenhagen133452152,9
Lehrte150362194,0
Neustadt a. Rbge.6221762,1
Pattensen277087,0
Ronnenberg52197100,6
Seelze5222788,1
Sehnde3512633,8
Springe64184137,0
Uetze2215758,3
Wedemark3214075,8
Wennigsen136827,9
Wunstorf6219692,5

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Tjaden tappt (555)

Alle Frauen wollen zum Friseur

"Damit hätte ich so schnell nicht gerechnet", sagt Doris Schmidt. "Ich bin jetzt schon ausgebucht." Das Telefon in ihrem Friseursalon steht nicht mehr still. Frauen wünschen sich eine neue Frisur, weil sie in den nächsten vier Wochen nicht mehr ins Theater, ins Kino, in die Oper, in Restaurants und Bars gehen dürfen. Sie wollen sich nur noch für ihre Männer schick machen. Denn die sind am Wochenende nicht mehr auf dem Fußballplatz.

75 Prozent der Infektionen sind nicht mehr nachvollziehbar, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bundestag in einer ungewöhnlich kurzen Regierungserklärung. Deshalb wolle auch sie so schnell wie möglich zum Friseur. Dort treffe sie sich natürlich nur mit zwei Haushalten. "Nämlich mit dem Haushalt meiner Friseurin und mit meinem eigenen", sagt die Bundeskanzlerin. 

Ob sie sicher sei, dass sie sich beim Friseur nicht anstecken könne, wird Angela Merkel nach ihrer Regierungserklärung gefragt. "Da bin ich ziemlich sicher", antwortet sie. "Die 25 Prozent bekannten Infektionen müssen ja nicht vom Friseur kommen."

Dabei beruft sich die Bundeskanzlerin auf den weltweit bekannten Virologen Sebastian Vrosten, der Friseursalons für ziemlich sicher hält. "Auf Lockenwicklern fühlt sich das Virus nicht besonders wohl. Natürlich gilt auch hier die Abstandsregel."

"Wenn wir jetzt alle zum Friseur gehen", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, "dann schaffen wir das." Auf seinen spärlichen Haarwuchs angesprochen, weist er auf seinen Vorrat an Toupets hin. "Die habe ich von Lieferdiensten der Friseur-Innung bezogen. Lieferdienste sind ja nicht verboten."


 

Sonntag, 18. Oktober 2020

Tjaden tappt (549)

Hier geblieben!

 "Wir stehen kurz vor dem Kontrollverlust in einigen Regionen Deutschlands. Bleiben Sie zu Hause, verzichten Sie auf jede Reise."

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Videobotschaft vom 17. Oktober 2020

Haltet den Dieb!

Ruf eines Diebes, der Verfolger abschütteln will 

Mutti hat den Bogen raus. Sie versteckt in ihrer jüngsten Botschaft zwei angebliche Gründe für die immer schnellere Verbreitung des Corona-Virus und signalisiert uns schon einmal, wem sie die Schuld geben wird, wenn sich das Virus weiter rasant verbreitet. Wer in nächster Zeit das Haus verlässt oder eine Reise antritt, wird schuldig gesprochen-wie vorher schon diejenigen, die sich angeblich  in vermehrter Zahl  nicht an die anderen Regeln gehalten haben.

Wir haben das Virus derzeit gut im Griff

Kanzleramts-Chef Helge Braun am 19. Juli 2020

Und das Toilettenpapier, das nun wieder zur Mangelware wird, weil viele fürchten, ab morgen zu Hause bleiben zu müssen. 

 

Montag, 24. August 2020

Tjaden tappt (534)

Hier gefunden.
Vergesslich ins Corona-Chaos

Politik ist etwas für Vergessliche und nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Das kann ein Virus nicht wissen. Muss es auch nicht. Für die Verbreitung braucht es weder Redaktionen noch Parteizentralen.  

Was ein Virus braucht, sind Möglichkeiten.  Möglichkeiten unterscheiden sich von Verordnungen. Ob diese Verordnungen nun von Politikern ausgedacht und von den Medien verbreitet werden oder nicht, einem Virus alles unmöglich machen, das kann niemand. 

Deswegen wäre es wichtig, dass die Politik zumindest nicht vergisst, was ihr möglich ist. Die Medien müssten die Parteien daran immer wieder erinnern. Doch derzeit fühle ich mich immer wieder an meine Seminararbeit in Publizistik erinnert. Thema "Marxistisch-leninistische Pressetheorie". Die sieht so aus: Zeitungen sind Organisatorinnen, Agitatorinnen und Propagandistinnen. 

Marx und Lenin haben sicherlich nicht erwartet, dass ihre Pressetheorie am Sozialismus scheitert, während sie zumindest zeitweise während einer Pandemie im Kapitalismus funktioniert hat. Bis die Organisation zusammengebrochen ist, Agitation und Propaganda  immer weniger Wirkung zeigen können, weil die Politik das Chaos anrichtet, das sie vermeiden will.  

Corona-Tester lassen alles stehen und liegen, Grenzpolizisten winken Autofahrerinnen und Autofahrer durch, egal, woher sie kommen, Virologen verstehen die Coronatest-Strategie nicht mehr, in den Labors kann man die Teströhrchen nicht einmal mehr einsortieren. 

Der Ruf der Politik nach neuen Verordnungen klingt nach Verzweiflung. Die welchen Grund hat? Die mit uns getroffene Vereinbarung lautet übrigens: Regional reagieren, Schotten dicht bei 50 Neuinfizierten/100 000 Einwohner an sieben aufeinander folgenden Tagen.





Montag, 17. August 2020

Tjaden tappt (531)

Bekommt er in meiner
Villa genug Auslauf?
Wie viel Schule passt in Spahns Villa?

Als ich mir das letzte Mal eine 300 Quadratmeter große Villa in einem Nobelviertel gekauft habe, war ich mehrere Tage mit der Einrichtung beschäftigt, denn bei so beengten Wohnverhältnissen will jeder Platz für jedes Möbelstück sorgsam ausgesucht sein, denn sonst kann man sich irgendwann nicht mehr bewegen. Unser Bundesgesundheitsminister Jens Spahn scheint solche Probleme nicht zu kennen. 

Kaum hat er alle Möbel untergebracht, denkt er schon wieder über Corona nach. Kindergärten, Schulen, Wirtschaft und Handel gilt nun sein besonderes Augenmerk. Sie sollen in seiner Gesundheitspolitik einen besonderen Stellenwert bekommen. Da ich ebenfalls Villenbesitzer bin, möchte ich jedoch zu bedenken geben, dass man auf 300 Quadratmetern höchstens zwei Kindergartengruppen, zwei Schulklassen, einen Tante-Emma-Laden und keinen einzigen Betrieb unterbringen kann. 

Wenn es ums Feiern geht, hat Spahn durchaus begriffen, wie eng es in einer derart kleinen Villa werden kann. Deswegen warnt er vor zu vielen Gästen auf zu geringem Raum. Wenn man dann auch noch einen Hund hat, muss auch bedacht werden, was sich Jutta Klöckner für jeden Vierbeiner wünscht. Genug Auslauf nämlich, und zwar zweimal am Tag. Den Hund durch die Villa rennen lassen, reicht nicht. Der Garten muss also noch größer sein als die Villa. 


Mittwoch, 12. August 2020

Tjaden tappt (525)

Von Konrad Kujau lernen, heißt
Corona-Statistiken interpretieren.
Foto: Wikipedia 
Ein neuer Konrad Kujau?

Das hat es seit 1983 nicht mehr gegeben: Wieder muss die Geschichte umgeschrieben werden. Was früher die Hitler-Tagebücher waren, sind heute die Begründungen zu den Corona-Statistiken. 

Am 3. August  hieß es zu den über 900 neuen Fällen: "Die steigenden Infektionszahlen sind auf eine zunehmende Vernachlässigung der Abstands- und Hygieneregeln im privaten Bereich zurückzuführen."

Also müsste es am 4. August  zu den über 500 neuen Fällen heißen: "Die nicht mehr ganz so schnell steigenden Infektionszahlen sind auf eine nicht mehr so große Vernachlässigung der Abstands- und Hygieneregeln im privaten Bereich zurückzuführen."

Am 5. August könnte man zu den 879 neuen Fällen auf die Begründung vom 3. August zurückgreifen. 

Am 6. August müsste man sich bei  741 neuen Fällen ein abgeschwächtes Lob ausdenken. Die Statistiker unterscheiden übrigens zwischen registrierten und bestätigten Infektionen. Die Vernachlässigung der AHA-Regel müsste also auch jedes Mal bestätigt werden. Und zwar, bevor wir Lob oder Tadel registrieren. 

Am 7. August können die 1045 neuen Fälle nur noch so erklärt werden: Wir haben zu viele Schülerinnen und Schüler. 

Am 10. August müssen die 555 neuen Fälle wohl wie am 4. August erklärt werden (auffällig beim Googeln: Sinkt die Zahl der bestätigten bzw. registrierten Neuinfektionen, macht das keine Schlagzeilen.)

Die 436 neuen Fälle am 11. August lassen nur einen Schluss zu: Unsere Mund-Nase-Bedeckungen sind dichter denn je. 

Zum Spiel am 12. August gehören zwei Zahlen: 966 bestätigte Fälle, die in den Nachrichten nicht erwähnt werden, und die 1226 Fälle, registriert vom Robert-Koch-Institut, die Schlagzeilen machen.  Ich beende meine Berichterstattung. 

Mit den Hitlertagebüchern sind 1983 angeblich private Dinge aus dem Leben von Hitler öffentlich geworden. Und mit den Corona-Statistiken werden 2020 angeblich private Dinge aus unserem Leben öffentlich. Wieder hat jemand so viel Fantasie wie Konrad Kujau...





Montag, 10. August 2020

Tjaden tappt (529)

Bei den Zeugen Jehovas
führt eine Partnerschaft
sogar zur Bandenbildung. 
Bundesregierung verordnet Dauerhaftes für eine längere Dauer

Da die Zeugen Jehovas auf Dauer angelegt sind, obwohl sie täglich das Ende der Welt erwarten, sind sie in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Dies vorausgeschickt und darauf basierend fordert die Bundesregierung von allen nicht verheirateten Paaren, die teils zur EU gehören und teils nicht, eine Erklärung, dass die Beziehung auf Dauer angelegt ist, bevor sie sich in Deutschland besuchen dürfen.  Wie bei den Zeugen Jehovas setzt die Bundesregierung auf einen ausgeklügelten Strafenkatalog, um die Dauer zu gewährleisten. 

1. Stellen Paare die Besuche innerhalb eines Monats ein, weil sie sich wieder getrennt haben, werden Bußgelder bis zu 5 000 Euro fällig. Der schuldige Teil ist dabei höher zu bestrafen als der nicht schuldige Teil. Da Bußgelder von Deutschen leichter einzutreiben sind, gilt bevorzugt der deutsche Partner/die deutsche Partnerin als schuldig, es sei denn der Nicht-EU-Partner/die Nicht-EU-Partnerin zahlt vor der Ausreise. 

2. Das Bußgeld reduziert sich pro weiterem Monat um 100 Euro. Bei angefangenen Monaten gilt die folgende Formel: 100 Euro : 30 x Beziehungstage.  

Die Bundesregierung behält sich Verordnungen ähnlicher Art für Einkäufe, Ausflüge, Kino- und Theaterbesuche, Sport, Hobbys, Beruf und Schule etc. vor.  Sollten die Neuinfektionen auf 50 pro 100 000 Einwohnerinnen/Einwohner steigen, wäre vorübergehend alles auf Dauer angelegt. Wer sich in einem Supermarkt befindet, müsste dort bleiben, wer Sport treibt, dürfte weder rasten noch ruhen, wer ein Konzert besucht, müsste Zugaben fordern, bis die Bundesregierung Entwarnung gibt. 

Samstag, 8. August 2020

Tjaden tappt (527)

Beweisfoto aus der "Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung": Gerd und Kim
haben sich schon häufiger gesehen. 
Wenn Gerd erst am Montag seine Kim wiedersehen dürfte

Man stelle sich einmal vor, Gerhard Schröder hätte Kim So-yeon 2018 nicht geheiratet, man stelle sich weiter vor, Gerhard Schröder hätte am 7. April seinen 76. Geburtstag mit seinem besten Freund Putin gefeiert und wäre ohne seine Freundin nach Deutschland zurückgekehrt, weil die etwas in Südkorea zu tun gehabt hätte: Dann dürfte Gerhard seine Kim am Montag wieder in die Arme schließen. Bis dahin hätte für sie ein Einreiseverbot gegolten wie für alle anderen nicht verheirateten Partnerinnen und Partner aus Nicht-EU-Staaten. 

Das wäre niemals geschehen: Spätestens am 8. April wäre Südkorea EU-Mitglied gewesen, Gerhard Schröder hätte Zeitungsartikel kopiert, auf denen er im In- und Ausland auf Fotos mit Kim zu sehen ist-dann hätte er nur noch eine Bedingung von Bundesinnenminister Horst Seehofer erfüllen müssen: Beweisen, dass die Beziehung von Dauer ist. 

Und schon wäre Seehofer nicht mehr Bundesinnenminister gewesen, denn Schröders Motto lautet "Ich lebe mein Leben wie ich will" ("Hannoversche Allgemeine Zeitung, 5. April 2019). Von Dauer sind die Beziehungen von Gerhard Schröder noch nie gewesen. Hätte Angela Merkel Seehofer nicht zum Rücktritt gezwungen, hätte Schröder Deutschland den Gashahn abgedreht. Was sich andere gefallen lassen müssen, lässt er sich noch lange nicht gefallen.

Donnerstag, 6. August 2020

Tjaden tappt (526)

"Die Zeit", 6. August 2020, Seite 27
Im Herbst führen wir alle Tagebuch

Dann wird es warm in der guten Stube. Doch erst einmal: Christian Drosten lebt noch. Heute veröffentlicht die Wochenzeitung "Die Zeit" einen Gastbeitrag dieses Virologen. "Einer der weltweit angesehensten Corona-Experten" hat laut Überschrift "einen Plan für den Herbst". Das schon einmal vorweg: Oma Heidi, die in einer Zwei-Zimmer-Wohnung lebt  und nur noch selten Besuch bekommt, gehört für Drosten zum "Restrisiko". Heißt: Wenn die zweite Corona-Welle über Deutschland hinwegschwappt, kann sie bei der Bekämpfung des Corona-Virus´ vernachlässigt werden. Wichtig sind für ihn nur die Cluster. 

Unter Cluster versteht man eine "als einheitliches Ganzes zu betrachtende Menge von Einzelteilchen", in der Medizin sind das Krebszellen, für Christian Drosten Infizierte, die mehr als einen Gesunden anstecken.  Die müssten, so dieser "angesehene Virologe", im Herbst aufgespürt und isoliert werden. Nun wird es in diesem Beitrag endlich warm in der guten Stube.

In der sitzen ab Oktober abends Mutter, Vater, Sohn und Tochter und führen ein Corona-Tagebuch, in dem sie festhalten, mit wem sie an diesem Tag Kontakt gehabt haben.  Erst einmal schreiben Mutter, Vater, Sohn und Tochter in ihre Tagebücher: "Ich hatte heute um 7 Uhr den ersten Kontakt mit meinem Mann, Sohn und Tochter", "meiner Frau, Sohn und Tochter", "Mutter, Vater und Schwester", "Mutter, Vater und Bruder". 

Haben Mutter, Vater, Sohn und Tochter zu verschiedenen Zeiten die Wohnung verlassen, muss natürlich auch das vermerkt werden: "Ich hatte heute bis 7.30 Uhr Kontakt mit meiner Frau, meinem Sohn und meiner Tochter", "Ich hatte heute bis 7.30 Uhr Kontakt mit meinem Mann, bis 7.40 Uhr mit meinem Sohn und bis 7.45 Uhr mit meiner Tochter", "Ich hatte heute bis 7.30 Uhr Kontakt mit meinem Vater, bis 7.40 Uhr mit meiner Mutter und meiner Schwester ", "Ich hatte heute bis 7.30 Uhr Kontakt mit meinem Vater, bis 7.40 Uhr mit meinem Bruder und bis 7.45 Uhr mit meiner Mutter."

"Diesen Weg müssen alle verstehen und mittragen", schreibt Christian Drosten in seinem Gastbeitrag. Aber klar. 

Sonntag, 2. August 2020

Tjaden tappt (524)

Die Wichtigkeit von Lob und Tadel bei einer Pandemie

Damit das ein für alle Mal klar ist: Da aus der "leichten Grippe" des Virologen Christian Drosten doch eine Pandemie geworden ist, gilt ab sofort: Sinkt die Zahl der neu Infizierten, ist das ein Verdienst von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, steigt sie, liegt das an Markus Söder, der unbedingt auch Bürgerinnen und Bürger testen lassen will, die sonst in keiner Corona-Statistik auftauchen würden. 

Wie das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger zu werten ist, ist Sache der Politik und der Medien.  Sinkt die Zahl der neu Infizierten, ist die Bevölkerung zu loben, steigt sie, ist der Tadel das Gebot der Stunde.  Dabei ist zu beachten, dass die Bundesregierung und die Medien stets einer Meinung zu sein haben. Alles andere könnte die Bevölkerung nur irritieren. 

Wer meint, dass er die Bundesregierung und die Medien loben oder tadeln darf, bekommt eine Eintragung ins Führungszeugnis. Sobald in einer Stadt oder in einem Landkreis die Zahl solcher Eintragungen auf über 50 pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner steigt, ist von einem Risiko-Gebiet auszugehen, das von den anderen Gebieten isoliert werden muss. Die Quarantäne endet erst wieder, wenn sich mindestens die Hälfte der Kritikerinnen und Kritiker als reumütig erweist, fortan bei jedem Einkauf und bei jeder Bus- und Bahnfahrt zwei Alltagsmasken übereinander trägt und von ehemaligen Gesinnungsgenossinnen und Gesinnungsgenossen einen Abstand von mindestens 500 Metern hält. Eine entsprechende Warn-App kann auf den Seiten des Verfassungsschutzes heruntergeladen werden. Geschieht das nicht, kommt ein Verfassungsschützer ohne vorherige Aufforderung persönlich vorbei. 

Mittwoch, 1. Juli 2020

Tjaden tappt (513)

Der Virologe und die "Bild"-Zeitung

Leander empfiehlt Christian Drosten bei Twitter eine automatisierte Antwort, mit den "Hetzern von Bild" müsse man nicht reden. Andere bieten dem Virologen Unterstützung an. Er selbst schreibt:



Das sind die nicht endenden, unterstellenden und aggressiven Anfragen der Bild-Zeitung. Fast jeden Tag kostet das mich, die Pressestelle der Charité, sowie zwei Medienanwälte Stunden unserer Arbeitszeit. Seit über einem Monat geht das so.

Jetzt will Christian Drosten erst einmal Urlaub machen. Das Verhältnis zwischen "Bild" und Drosten ist zerrüttet, seit der Virologe mit einer Studie in die Kritik geraten ist und Christian Drosten bei Twitter ankündigte, sich keine Zeit für "Bild" nehmen zu wollen. Hier klicken

Anschau-bar

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