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Montag, 15. Mai 2023

Tjaden tappt (560)

Der unfreundlichste Lift
Deutschlands. Foto: Tjaden

Bitte recht unfreundlich

Unfreundlicher als von dieser Frau kann man in Burgdorf gar nicht begrüßt werden. Ihre Stimme hat sie bedauerlicherweise dem Lift am Bahnhof geliehen. Kaum hat man auf den Knopf gedrückt, schimpft sie "Tür öffnet." Den zweiten Knopfdruck kommentiert sie missmutig mit "Tür schließt." 

Die Fahrt dauert keine fünf Sekunden, die reichen aber für Schnarr- und Quietschgeräusche des Fahrstuhls. Dann meldet sich wieder die stinksaure Frau. "Tür öffnet." Die Türflügel gleiten auseinander. "Ausgang", mag diese Frau auch nicht.

Freut sie sich etwa, wenn man wieder abreist? Auch nicht. "Tür öffnet." "Tür schließt." "Tür öffnet." "Bahnsteig." Und tschüss.

Sonntag, 8. März 2020

Tjaden tappt (453)

Hannover erreicht man auch ohne
eigene Fahrkarte. Foto: Tjaden 
Der Fahrkartenautomat, der auf Berührungen nicht reagiert

Heute habe ich mit einem Syrer, der seit 17 Jahren in Großburgwedel lebt, eine Gruppe gebildet. Denn den Fahrkartenautomaten am Bahnhof von Großburgwedel kann man so oft berühren wie man will. Er reagiert nicht. 

Neben mir steht ein Mann, der jeden Sonntag nach Hannover fährt, um dort einen Bummel zu machen, mit einer Gruppenfahrkarte. Er kennt das Problem. Für eine Frau, die nach mir eine Fahrkarte kaufen will, ist es so neu wie für mich. 

"Vorigen Sonntag habe ich einen Zugbegleiter darauf hingewiesen, dass der Automat nicht funktioniert. Er hat mir gesagt, dass es am Hauptbahnhof von Hannover eine Information gibt. An die solle ich mich wenden", erzählt mein Nebenmann. 

Ich erkläre ihm, dass wir nicht mit der Bahn AG fahren, sondern mit Metronom. Das sei ein Privatunternehmen, das für die Fahrkartenautomaten nicht zuständig ist. Sein Gesichtsausdruck zeigt mir, dass er Probleme mit meinem Erklärungsversuch hat. "Wir sind hier in Deutschland", tröste ich ihn. Das versteht er. 

Ich gebe ihm 4,60 Euro, nun sind wir eine Gruppe, im Fahrradabteil unterhalten wir uns weiter. Mit funktionierendem Fahrkartenautomaten wäre das nicht passiert. Er schwärmt von Köln und macht eine Pause. 

"Aber ich kenne auch Leute, die in Wettmar oder Thönse wohnen und sagen, dort sei es sehr schön", ist eben alles relativ. Relativ egal wird da auch ein Fahrkartenautomat, um den sich niemand kümmert. 

Mittwoch, 25. Juli 2018

Tjaden tappt (284)

Toll, wie schnell diese Radlerin die
City wieder verlässt. Foto: Tjaden
Mit linker Mousetaste vergrößern. 
In die City von Burgdorf führt kein Radweg

24. Juli 2018. Radelst du in die City von Burgdorf, dann vergiss das Schieben nicht. Und tröste dich damit, dass du schneller wieder raus kommst als du rein gekommen bist. Denn vor dem City-Kreisel gibt es zwar drei Zebrastreifen, aber...

Das Aber im Einzelnen: Radlerinnen und Radler, die aus der Weststadt kommen, werden nach der Hochbrücke von einer weißen Linie auf die Fahrbahn gelockt. Vorgegaukelt wird eine Sicherheitszone. Und danach käme der Frontalzusammenstoß. Sicher sind hier nur Radlerinnen und Radler, die wieder raus wollen. Die sollen nicht über die Hochbrücke fahren, sondern rechts dran vorbei.

Abenteuerlich wird es auch, wenn man vom Bahnhof kommt. Erst radelt man zwischen Bürgersteig und weißer Linie auf der Straße, dann auf einem kombinierten Rad- und Fußweg. Vor dem City-Kreisel muss man absteigen und das Rad über mindestens zwei Zebrastreifen schieben.

Übrigens: Die meisten radeln über einen der Zebrastreifen. Was verboten ist. Das muss aber allen, die durch die City radeln wollen, verziehen werden. Wer sein Leben riskiert, weil kaum ein Autofahrer auf der Markt- und auf anderen Innenstadt-Straßen die Vorfahrtsregel beachtet, für den ist eine vorgegaukelte Sicherheitszone nur konsequent.

Nachtrag: Nach wenigen Minuten ist dieser Beitrag schon über 300 Mal gelesen worden - und auf den Facebook-Seiten "Burgdorf" gibt es die ersten Kommentare. Hier klicken

25. Juli 2018, 11.45 Uhr. Die Zahl der Leserinnen und Leser ist auf über 1300 gestiegen.

Lehrreiche Diskussionen bei Facebook auf den Seiten "Burgdorf"  

Freitag, 29. Dezember 2017

Zerstreute Vorbilder

Rentnerinnen dürfen nicht ausgesetzt werden-man kann von ihnen lernen

So weit wie es der Zeichner darstellt, darf man natürlich nicht gehen, denn immer wieder begegnen uns Rentnerinnen und Rentner, die mit ihrem Wissen und mit ihrer Art und Weise des gepflegten Umgangs nur als Vorbilder für junge Leute bezeichnet werden können. Auch heute sind sie mir wieder begegnet. In Burgdorf an einer Ampel.

Gekrümmt von der Last des Lebens schlurften diese allerliebsten Geschöpfe über die Straße und tauschten nette Sätze aus.

"Wir gehen da drüber", sagte die vorneweg Schlurfende.

"Da gehen wir nicht drüber", antwortete die ihr Folgende.

"Wir gehen da wohl drüber."

"Was soll die Kacke?"

Meine Ohren spitzend folgte ich diesen netten Damen bis zum Bahnhof, um noch so mancherlei zu lernen, was ich in meinem Ratgeber "Zerstreutes Wohnen" allerdings niemals veröffentlichen dürfte. Hier klicken

Samstag, 2. Juli 2016

Tjaden tappt (140)

Der kettenlösende Kiosk am Bahnhof
von Burgdorf. Foto: Heinz-Peter Tjaden
Die Kette, die herunterfällt

Heute passiert das nicht. Das kann doch nicht jedes Mal so sein. Denke ich. Also bin ich frohen Mutes auf dem Weg zum Kiosk am Burgdorfer Bahnhof. Ich lehne mein Fahrrad ans Geländer, biege zu Fuß um die Ecke, nehme aus dem Zeitungsständer nicht die "Berliner Zeitung", sondern die "Welt", um die Götter der Kettenhaltbarkeit milde zu stimmen. Ausnahmsweise spiele ich sogar Lotto, habe als Endziffern für die "Super Sechs" und das "Spiel 77" zweimal die 38, die Kiosk-Mitarbeiterin wünscht mir viel Glück.

Habe ich aber nicht. Ich steige auf mein Fahrrad, trete ins Leere, denn wieder hat sich die Kette gelöst. Vorne und hinten. Wie jedes Mal. Ich schiebe mein Rad zum SPD-Büro, stelle es dort auf den Kopf, also auf den Sattel und hoffe, dass die Kette schon bald wieder gut drauf ist. Wieder trete ich ins Leere. Wie jedes Mal.

In der nächsten Einfahrt stelle ich mein Fahrrad erneut auf den Kopf, also auf den Sattel. Danach ist die Kette wirklich gut drauf. Wie jedes Mal. Warum nur lässt sich meine Fahrradkette immer fallen, wenn ich mein Rad vor dem Kiosk am Burgdorfer Bahnhof abstelle?

Samstag, 13. September 2014

Tjaden tappt (XIV)









Sie hält sich vor dem Burgdorfer Bahnhof an dem Kinderwagen fest, in dem ihr kleiner Bruder liegt. Vorsichtig nimmt sie Stufe für Stufe, schaut zu ihrer Mutter hoch und fragt: "Und wie ist er bei dir rausgekommen?" Ihre Mutter schiebt den Kinderwagen weiter und schweigt. Sie wiederholt ihre Frage nicht und schaut ihren Bruder an, als wolle sie sagen: "Irgendwann kriege ich schon heraus, woher du kommst."

Im Bahnhofstunnel kommt mir ein Bekannter entgegen. "Ich habe Ihr Buch über den Anzeiger gelesen", sagt er. "Ich wusste gar nicht, dass dort und bei der Staatsanwaltschaft von Hannover solche Knallköpfe arbeiten." Hier klicken Dann schaut er mich an, als wolle er sagen: "Irgendwann kriege ich schon heraus, wo diese Knallköpfe herkommen."

Diese Frage könnte ich beantworten: aus einem Kinderwagen. Wo sie vorher gewesen sind, verrate ich ebenso wenig wie jene Mutter vor dem Burgdorfer Bahnhof...Diese Frage eines kleinen Mädchens ist zu niedlich für eine einfache Antwort.

Anschau-bar

Gesund und umweltfreundlich. Foto: VVV Hannover-die  schmucke Stadt April-Sonntag in Hannover-List Bärenstarkes Hannover Im Süden von Hann...