Samstag, 29. Dezember 2018

Tjaden tappt (359)

Der Landeanflug. Foto: Heinz-Peter
Tjaden
Kein Wort nötig

25. Dezember 2018. Wenn man sich wie in einem Traum vorkommt, dann ist man wahrscheinlich auf der Insel Madeira, die für sich mit dem Hashtag #madeiranowordsneeded wirbt. 

Ich bin gerade wieder gelandet. Das heißt: Abschied von unglaublichen Menschen, einem Weihnachtsmarkt, der nicht dem Kommerz, sondern Musik,Tanz und Kultur gewidmet ist, von dem kleinen Hotel 29 Madeira Hostel by Petit Hotels in der Altstadt von Funchal mit der immer fröhlichen Carolina als Gastgeberin für Rucksack-Touristen aus aller Welt, und von einer schwarzen Ente, die einen Brunnen an der Uferpromenade für sich allein beansprucht. Und beim Einkauf im Supermarkt wird man von einer Taube begrüßt. Über 20 Grad am Heiligabend... 

Ich fliege am 5. Februar wieder hin. Dann habe ich die Berge wieder hinter mir und vor mir den Atlantik. Ich bastele gerade an einem blog über diese wunderschönen Ferien.

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Verrückt auf Madeira

29. November 2018. "Immer Ärger mit Red" ist die Geschichte eines verrückten Vogels, der in Duisburg und auf Madeira Unfug macht. Hier bestellen als e-book oder als Print

Freitag, 14. Dezember 2018

Tjaden tappt (358)

Burgdorfer Kinder mögen dieses
T-Shirt. 
Kinder, die sich Burgdorf nicht leisten kann

Wenn es um die Schule geht, machen Ratssitzungen Schule. Dann füllen sich die Zuhörerreihen. Gestern mit Schülerinnen und Schülern, die Plakate für eine Oberstufe an der Integrierten Gesamtschule hochgehalten haben. 

Da immer auch Glaubenskrieg ist, wenn es um die Schule geht, schossen sich einige Ratsmitglieder auf die demonstrierenden Kinder ein und bezichtigten sie der verantwortungslosen Schuldenmacherei. Motto: Solche Kinder kann sich Burgdorf nicht leisten. 

Aber erst einmal das Ergebnis: Der Rat hat gestern Abend mit 19 Stimmen von SPD, Grünen und Freien Burgdorfern die Auffassung vertreten, dass die Integrierte Gesamtschule bis zum Abitur führen sollte. Der Neubau müsste also größer werden. Die Baukosten würden steigen. Der Rest ist Ländersache. Das Land muss die Lehrerinnen und Lehrer bezahlen und für einen ordentlichen Unterricht sorgen. 

Besonderer Wert sollte auf Mathematik gelegt werden. Dieses Fach müssen kleine Demonstrantinnen und Demonstranten schon beherrschen, wenn sie in Burgdorf Ratssitzungen besuchen. Denn die 16 Ratsmitglieder, die gestern Abend gegen die Oberstufe gestimmt haben, sind eigenen Rechenkünsten zufolge eigentlich 19. Wenn die drei Freien Burgdorfer nicht wären, die als neue Fraktion angeblich nicht mehr ihrer früheren Meinung sind. 



Dienstag, 11. Dezember 2018

Tjaden-Notizen 2018





21. Februar 2018. Abschied mit Präsentkorb und Ehrenamt: Dieter Roffka (links) hat sein Amt als Kassierer beim Schützenverein Schwüblingsen nach vielen Jahren abgegeben. Bei der Hauptversammlung des Vereins überreichte ihm der Vorsitzende Erhard Roffka als Dank für seinen Einsatz einen Präsentkorb. Außerdem wurde Dieter Roffka zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.
Zu seiner Nachfolgerin wählten die Mitglieder Petra Höper. Außerdem wurden bei den Vorstandswahlen der Vorsitzende Erhard Roffka, die Jugendleiterin Anna-Liza Schulz, die Damenleiterin Uta Schulz, der stellvertretende Schriftführer Thomas Künkel, der Schützenobmann Dirk Bublitz und die Adjudantin Doreen Sellmann in ihren Ämtern bestätigt.

26. Februar 2018. Wo Burgwedel liegt, weiß die Bundeskanzlerin bereits. Wenn Angela Merkel noch mehr erfahren will, muss sie nur ihren neuen Staatsminister im Kanzleramt, Hendrik Hoppenstedt, fragen. Ansonsten ist der 45-Jährige für die Zusammenarbeit des Bundes mit den Ländern zuständig.


28. Februar 2018. Auch beim Burgdorfer Stadtfest 2017 sind Luftballons in den Himmel gestiegen. Der Ballon von Teresa Reiter flog 412 Kilometer weit und landete in Haßfurt bei Schweinfurt. Dafür schenkte Bürgermeister Alfred Baxmann (Dritter von rechts) der Sechsjährigen einen Burgdorfer Gutschein im Wert von 50 Euro. Darüber freute sich die Kleine im Kreise der auf den Rängen 2 bis 10 Platzierten. 


26. April 2018. Armin Pollehn (Foto) ist Bürgermeister-Kandidat der CDU. Das hat die Partei heute mitgeteilt. Gewählt worden sei er gestern bei einer Mitgliederversammlung mit einer Gegenstimme.

“Ich werde für alle Burgdorfer da sein. Meine Leitsterne dabei werden Transparenz und Kompetenz, sowie Tradition und Innovation sein. Dabei sind für mich Ökologie, Ökonomie, Effizienz, Innovation wichtige Wegweiser, wenn es um Stadtentwicklung, Bürgerwillen, Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik oder Haushaltspolitik geht. Die Politik muss wieder von den Politikern mit den Bürgern und für die Bürger gestaltet werden. Dafür werde ich sorgen", sagte Pollehn nach der Wahl.


15. Mai 2018. Anfang Mai wird in Wettmar Schützenfest gefeiert. Regiert werden die Schützendamen und Schützen von Kinderkönigin Lena Haase, Jugendkönigin Sandra Krüger, Juniorenkönigin Melissa Schluckebier-Risse, Volkskönig Klaus Rieckenberg, Schützenkönig Joachim Schluckebier-Risse und Schützenkönigin Katharina Krüger. Siehe auch "Schützen feiern Feste".

25. Mai 2018. Nach Niederlagen soll RSE-Trainer Kurt Becker am Stammtisch der Oldies stets zu derart großer Form aufgelaufen sein, dass innerhalb weniger Minuten aus Pleiten Siege wurden. Hat der RSE-Vorsitzende Jürgen Stern in der Juni-Ausgabe von "aktuell SV Ramlingen-Ehlershausen (RSE)" verraten. Nach 22 Jahren verlässt Kurt Becker die Trainerbank. Für sein letztes Heimspiel am 2. Juni, 16 Uhr, gegen die TSV Burgdorf wünscht ihm Jürgen Stern "mindestens 400 Zuschauer bei freiem Eintritt mit kräftigem Applaus".


Der Mann ohne Mütze geht nach Haus´.
Kräftigen Applaus hätte dermaleinst ein Nachbar, dem sich der Sinn von Torjubel nicht erschloss, als störend empfunden. Als Jurist wusste er durchaus, was er sagte, als er RSE-Anhänger "Hooligans" nannte. Nach einer eindrucksvollen Demonstration des Burgdorfer Ratsherrn Hartmut "Matze" Unverzagt im Stadion, zu der ich als Lokalredakteur einen FCB-Fan mitschleppte, um die Zahl der Demonstranten zu verdoppeln, sah dieser Rechtsanwalt ein, dass er sich im Ton vergriffen hatte.

Übrigens: Hannover 96 kommt am 13. Juli in die Wahrendorff-Arena. Dieses Auftaktspiel gegen die "Roten", das um 18.30 Uhr beginnt, hat Tradition wie der Porta-Cup vom 16. bis 29. Juli.


Manuela Lütke und Gunter Duensing
reiten zum Trauzimmer.
17. Juli 2018. Standesbeamtin Ayfer Tomen erinnert sich noch an die erste Trauung im Regionalmuseum vor sechs Jahren - ebenfalls an einem Freitag, dem 13. Die 75. wird sie sicherlich auch nie vergessen. Das Brautpaar ist hoch zu Ross gewesen. "Wir sind sowieso jeden Tag bei unseren Pferden, da dachten wir, dass es doch auch schön wäre, mit den Tieren zur Hochzeit zu reiten", sagte Bräutigam Gunter Duensing aus Arnum.


Mike Wiedemann, Mitarbeiter der
Interhyp AG und
Vereinsmitglied, mit dem TSV-Vorstand. 
31. Juli 2018. Für den Edeka-Markt in Wettmar ist das Flutlicht bereits gebongt. Jetzt spendete die Interhyp AG dem TSV Wettmar 1 000 Euro. Den Scheck überreichte Mike Wiedemann (Zweiter von links).

11. Dezember 2018. Zum ersten Mal haben die Burgdorfer Jungsozialisten eine Doppelspitze: Leonie Meyer und Niklas Peisker 

Samstag, 8. Dezember 2018

Tjaden tappt (357)

Rolf Linda ist tot.
Rolf Linda und das Letztendliche

Jede Wette: Kein Sportredakteur hat so oft das Wort "letztendlich" verwendet wie Rolf Linda. Deswegen fragten wir ihn beim "Burgdorfer Kreisblatt" immer  kurz vor Redaktionsschluss, ob seine Berichte über den "kleinen Fußball" letztendlich im Sport- oder im Lokalteil erscheinen sollten. Denn einiges, was in sein Ressort fiel, hatte auch lokale Bedeutung. 

Als zum Beispiel der Fußballplatz von Hertha Otze umgepflügt wurde, weil der Baggerführer einen Bebauungsplan falsch verstanden hatte, ging es um mehr als nur das runde Leder. Wir einigten uns der eindrucksvollen Fotos wegen auf die Burgdorfer Lokalseite, für die ich verantwortlich war. 

Dort platzierten wir - dieses Mal ohne Wissen von Rolf Linda - auch den Ausrutscher eines Verteidigers der TSV Burgdorf im eigenen Strafraum. Das erste Foto zeigte diesen Verteidiger bei der eleganten Ballannahme. In das zweite Foto flog von hinten eine Plastiktüte. Auf dem dritten Foto brachte diese Plastiktüte den Verteidiger zu Fall. 

An meinem ersten Arbeitstag erklärte mir Rolf Linda Burgdorf. "Stell dir in Spanien zwei einsame Straßen vor, die sich kreuzen", sagte er. "Und nun stell dir auf dieser Kreuzung zwei demolierte Autos vor, die zusammengestoßen sind." Das konnte ich mir nicht vorstellen. Warum sollte sich in einer einsamen Gegend solch ein Unfall ereignen? Rolf Linda antwortete: "Weil die beiden Autofahrer aus Burgdorf sind." Bevor er mein Redaktionsbüro wieder verließ, fügte er noch hinzu: "Die Geschichte ist wahr."

Letztendlich wahr ist leider auch, dass Rolf Linda im Alter von 72 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist. 

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Tjaden tappt (356)

Wird dieser Einbrecher von einem
Dieb gestört? Foto: Deine-Sicherheit.net
Hart, aber Teer

In einigen Berichten versteckt die Polizei auch gute Nachrichten. Heute meldet sie einen Einbruch, bei dem kein Diebesgut gestohlen worden ist. 

Wir lernen also: Es gibt auch Einbrecher, die nicht mit leeren Händen am Tatort erscheinen. Was sie mitgebracht haben, müssen sie nicht gleich wieder mitnehmen. Sie können es auch später abholen. Diebstähle müssen Einbrecher nicht fürchten. Sonst hätten sie auch ihren Beruf verfehlt. 

Wo kämen wir denn auch hin, wenn Diebe Einbrecher bestehlen würden? Dann gäbe es von der Polizei doch gar keine guten Nachrichten mehr oder Einbrecher müssten sich zu Dieben umschulen lassen.  

Dienstag, 4. Dezember 2018

Tjaden tappt (355)

Werbung in Zeiten des Internets

In der Münchener Journalistenschule lernen die Schülerinnen und Schüler gerade, dass viele Experten, die in den Medien zu Wort kommen, gar keine Experten sind. Einige Experten, die keine sind, beschweren sich deswegen bereits.

Aber von Werbung verstehen die Medien etwas. Auf meinen Leserbrief über vermeintliche Experten reagiert die "Rheinische Post" mit einer mail, in der mir mitgeteilt wird, dass mein Kommentar "fehlerhaft angekommen" sein soll. Doch was verbirgt sich hinter der angeblichen Fehlermeldung? Werbung für ein Drei-Monats-Abo. 

Die Tatsache, dass ich einen Leserbrief an die "Rheinische Post" geschrieben habe, scheint sich auch schon bis zur "Zeit" herumgesprochen zu haben. Die teilt mir mit, dass ich die Wochenzeitung vier Wochen lang kostenlos bekomme, wenn ich in der mir zugeschickten mail vier Fehler finde. 

Nun fehlt mir noch: eine mail von der "Rheinischen Post", dass es in der Münchener Journalistenschule keine Experten gibt, die in der "Zeit" zitiert werden könnten. 

Samstag, 1. Dezember 2018

Tjaden tappt (354)

Aus schlimmen Zeiten.
Pestalozzistiftung: Immer noch Kommentare

"Wie Heimkinder ihre Stimme fanden", lautet der Titel eines Artikels in der "Süddeutschen Zeitung" vom 27. November 2018. Begonnen habe alles Anfang 2003 mit dem Anruf einer Frau in der "Spiegel"-Redaktion. Dieser Anruf sei eine Reaktion auf eine Rezension eines Films über Kinderheime in Irland gewesen, geschrieben von Peter Wensierski. Die Frau habe über ähnlich schlimme Erfahrungen in einem deutschen Kinderheim berichtet. 

Peter Wensierski verfasste einen Artikel mit dem Titel "Die unbarmherzigen Schwestern" und 2006 das Buch "Schläge im Namen des Herrn". Doch: War das wirklich der Anfang? Nein. Ulrike Meinhof, die den meisten wohl nur als Terroristin bekannt ist, befasste sich schon viel früher als Redakteurin der "konkret" mit dem Thema. Ihr Film "Bambule-Fürsorge-Sorge für wen?" wurde Anfang der 70-er Jahre verboten. Es dauerte 24 Jahre, bis er ausgestrahlt wurde.

Über Kinderheime tuschelte man damals nur, einige bedauerten "die armen Kinder", kannten aber auch nicht viel mehr als Gerüchte. Jugendämter verschanzten sich hinter einer Mauer des Schweigens, das Jugendamt von Hannover genehmigte jeden Arzneimittelversuch in Wunstorf. Kinderheime lagen abseits, so manches NS-Gebäude war umgewidmet worden. 

Auch heute noch sind Heimkinder auf der Suche nach ihrer eigenen Sprache. Mit dem, was der Runde Tisch des Bundestages vor 10 Jahren erreicht hat, sind viele nicht zufrieden. Die Frage, warum die Aufarbeitung der Heimgeschichten 1975 endet, drängt sich auf.

Großburgwedels Heimgeschichte ist auch nicht ruhmreich. Vor über acht Jahren habe ich über die Pestalozzistiftung berichtet. Diese Berichte werden immer noch kommentiert.