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Donnerstag, 24. Dezember 2015

Rupprecht auf Bahn acht



Unter Wasser ist ein Weihnachtsbaum
erst richtig schön.

Liebe Kinder,

die Gedichte, die ihr früher vor dem Weihnachtsbaum aufgesagt habt, könnt ihr alle vergessen. Dieses Jahr gibt es ein neues Gedicht:


Von drauß, vom Eiscafé da komm ich her,
ich muss euch sagen, Schlitten gibt es nicht mehr.
Allüberall neben Kindersitzen
seh ich schwitzend Eltern sitzen.
Und droben aus dem Himmelstor
kommt keine Flocke Schnee hervor.
Und wie ich so strolch durch Sonnenschein
fällt mir nie das Christkind ein
all überall auf der Bäume Spitzen
seh ich bunte Blüten sitzen.
Die Kinder fangen zu schwimmen an
sind nasser als der Weihnachtsmann.
Das Schwimmbadtor ist aufgeschlossen,
der Bademeister hat schon Sommersprossen,
und in der milden heilgen Nacht
krault Knecht Rupprecht auf Bahn acht.

Freitag, 11. Dezember 2015

Tjaden tappt (75)

Ein Fremder vor meiner Tür

"Können Sie mir helfen?", steht ein Mann vor meiner Zimmertür, ein Fremder will etwas von mir, in diesen Tagen, in denen viele Fremde zu uns kommen, was einigen Angst macht vor einer anderen Kultur, zu der eine andere Religion gehört, die aber wie die christliche Religion auch nur die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, was ich in dieser Woche aus der "arte"-Serie "Jesus und der Islam" lerne, in der sich Wissenschaftler mit dem Verhältnis von Mohammed zu den Juden beschäftigen, das gut ist, bis sich drei jüdische Stämme dem Propheten widersetzen, der sich in dieser Auseinandersetzung Argumentationshilfe bei den Christen sucht, denen er Aussagen in den Mund legt, um sie in seinem Sinne beantworten zu können, der durchaus mit einigen antijüdischen Passagen aus der Bibel im Einklang steht, aber neu formuliert werden muss, weil Jesus für Mohammed kein Gott ist. Ich wähne mich also gerüstet für meine Reaktion auf seine Bitte um Hilfe.

Ich folge ihm in sein Zimmer, das am Ende des Flurs liegt, den ich - wie Küche und Bad - seit fast zwei Jahren mit Wanderarbeitern teile, die aus Polen, Tschechien und Rumänien kommen. In seinem Zimmer sagt der Fremde: "Ich bekomme nur ein Programm." Ich nehme die Fernbedienung und wähle den Sendersuchlauf. Schon steht der Fremde hinter mir: "Kennen Sie dieses Buch?" Doch in seinen Händen hält er nicht den Koran, sondern einen Krimi aus Schweden. 

Ich erzähle ihm, dass ich auch schon Krimis geschrieben habe, er will die Titel wissen, ich schreibe sie ihm auf, empfehle ihm "Tödliche Wolke", die Geschichte einer Flucht nach der atomaren Katastrophe. Diesen Krimi will er heute in einer Buchhandlung bestellen, vielleicht sogar in einer Großburgwedeler, die auf diese Weise erfährt, dass in Kleinburgwedel ein Krimiautor lebt, was hier zu Region von den Lokalzeitungen verschwiegen wird. Der Fremde kommt übrigens aus dem Sauerland und verkauft bei Ikea Weihnachtsbäume.

Ich beende meine Geschichte mit einem Klick zu "Tödliche Wolke", die es auch bei www.hugendubel.de und www.thalia.de gibt.  

Mittwoch, 18. November 2015

Weihnachtsgeschichten

Die Toilettenspülung und der Tod eines Wolfes

Meine Schwester ist gerade ein Jahr alt geworden, meine Eltern haben die Stube geschmückt, die Kerzen brennen, der Weihnachtsbaum ist nicht so schief wie im vorigen Jahr. Ich trage meine Schwester auf dem Arm zum Weihnachtsbaum, sie greift nach einem Zweig und zieht. Der Weihnachtsbaum fällt um, die ersten Zweige brennen. Mein Vater rennt in die Küche, füllt einen Eimer mit Wasser, löscht das Feuer. Weihnachten ohne Weihnachtsbaum ist auch ganz schön.

Wer Weihnachten mit einer großen Familie feiert, zu der viele Kinder gehören, muss mit allem rechnen. Mein Vater hat immer mit allem gerechnet, aber nie wieder schmückt er einen Weihnachtsbaum. Die Familie beschließt: "Elektrische Kerzen kommen nicht infrage. Wir nehmen weiter echte Kerzen. Die sind festlicher."

Das soll erst viel später eine falsche Entscheidung sein. Ein paar Jahre später trifft erst einmal eine Schwägerin eine falsche Entscheidung, als sie ein Familienfoto, das sie meinen Eltern geschenkt hat, an einen Nagel in der Stube hängt, der gar keiner ist, sondern ein Insekt, das über die Tapete kriecht. Bei Kerzenlicht sieht man nicht so gut. Aber ein Familienfoto ohne Glas im Rahmen ist auch ganz schön.

Ganz schön ins Schwitzen kommen wir, als meine zweite Schwester eine Plastikkamera mit Kurbel geschenkt bekommt, mit der man Märchen auf Kurzfilmen vorführen kann. Mein Vater kurbelt "Rotkäppchen und der böse Wolf". Bevor der Wolf ins Haus der Großmutter eindringt, sieht man ein dünnes Bein, das sich ins Bild bewegt. Wir beschließen: "Dieser Film muss vertont werden." Ein Kassettenrecorder ist vorhanden. Vor der Schlussszene rennt meine Frau zur Toilette, bedient die Spülung, das Wasser rauscht zu den Bildern eines Wolfes, der in einem Brunnen versinkt. Dieses Meisterwerk verschwindet irgendwann, wird bis dahin allen Gästen meiner Eltern vorgekurbelt. Der Film wird noch lange vermisst.

"Ist unser Baum nicht schön?", fragt ein Weihnachten später meine Tante ihren Bruder. Mein Vater tut begeistert, verrät uns zuhause: "Den Baum muss sie bei...gekauft haben. Mir war der zu hässlich." 

Dann sind echte Kerzen wieder die falsche Entscheidung. Erst brennen die Gardinen, dann so allerlei. Die Feuerwehr arbeitet Weihnachten bei meinen Eltern. Das ist auch ganz schön...


Anschau-bar

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