Dienstag, 24. Oktober 2017

Zerstreutes Surfen

Ehefrau mit WLAN.
Gefunden in der Badischen Zeitung.
Wenn die Füße schmerzen

Die Betreuung zerstreut wohnender greiser Kreise gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit-nicht nur für das Personal in Seniorenbegegnungsstätten. Früher sind in diesem Alter Friedhöfe die bevorzugten Begegnungsstätten gewesen, heutzutage besuchen greise Kreise sogar Computerkurse, wie man unschwer dem Netz entnehmen kann, wenn man die Programme von Seniorenbegegnungsstätten googelt. 

Derartige Kurse beinhalten aber auch die Vermittlung gefährlichen Wissens. Surfen greise Kreise im Internet, kann es zudem leicht zu Missverständnissen kommen, wie mir heute zugetragen worden ist. Berichtet wurde mir zwischen Radtour und Kaffeegenuss von einem Rentner, der online bei Amazon ein Buch mit dem Titel "Die Quanten-Heilung" schon bald sein eigen nennen wollte, denn er erhoffte sich Linderung für seine schmerzenden Füße. 

Seine Ehefrau jedoch klärte ihn darüber auf, dass er einem Irrtum unterliege, wenn er zum Beweis seiner These, mit Quanten seien Füße gemeint, die Äußerung seines Vaters "Wenn du nicht sofort deine Quanten vom Tisch nimmst..." anführe, denn verwendet werde vom Autor zweifelsfrei ein Begriff aus der Physik, der von ihm als positive körperliche Veränderungen gemeint sei. Was sie soeben aus dem Internet erfahren habe.

Nicht nur wegen dieser Begebenheit sei allen Seniorenbegegnungsstätten geraten, vor dem Beginn von greisen Computerkursen dieses Gedicht vorzutragen, das mir soeben eingefallen ist:

Gefährlich ist´s
das Netz zu wecken.
Verderblich ist 
des Surfers Zahn.

Doch die schrecklichste
der Schrecken
ist die Ehefrau
mit WLAN.

Angemerkt werden soll hier noch, dass sich ähnliche Beiträge auch in meiner Broschüre "Zerstreutes Wohnen-Ratgeber für alle ab 70" finden lassen. Hier klicken Derartige Beiträge werden ab sofort in diesem blog veröffentlicht. Sie beginnen stets mit "zerstreutes", was sich sicherlich auch greise Kreise merken können.

Zerstreutes Doping 

Montag, 23. Oktober 2017

Tjaden tappt (231)

Auch Rüdiger Niejenhof will sich
endlich entfalten.
Die Ratsmitglieder, die sich endlich entfalten wollen

Rüdiger Nijenhof, Lukas Kirstein und Niklas Gottschalk werden schon bald im Burgdorfer Rat ihre ganze Pracht entfalten. Daran sind sie bisher von der CDU einerseits und von den Linken andererseits gehindert worden. Wie sich die "Freien Burgdorfer" jedoch von früheren Wählergruppen für grüne Suppenwürfel (Sammelname WGS) unterscheiden, muss das entfaltungsfreudige Trio erst noch erläutern. 

Bis dahin bleiben sie in den Schlagzeilen als Betroffenheit oder Empörung auslösende Ratsmitglieder, die ihren eigenen Leuten angeblich in den Rücken gefallen sind, weil sie an die Fleischtöpfe nicht herankamen. Michael Fleischmann von den Linken vermutete deshalb auch schon laut heutigem "Anzeiger" persönliche Vorteilsnahme. 

Wer nun glaubt, dass freie Burgdorfer für die Teilnahme an Sitzungen höhere Aufwandsentschädigungen bekommen als unfreie Burgdorfer, der täuscht sich. Auch die Arbeit wird nicht geringer, sondern bei nur drei Leuten eher mehr. Worin also der persönliche Vorteil zu finden sein soll, müsste Michael Fleischmann ebenfalls irgendwann einmal erläutern.




Montag, 16. Oktober 2017

Splitter (21)

Gefunden auf http://durchgebloggt.blogspot.de 
Triumph für einen Jagdterrier

Bevor wir im März wieder zur Wahlurne gerufen werden, beendet das "Burgdorfer Kreisblatt" bis zum Frühjahr die Serie über die Wahlen. Die Ergebnisse sind durchaus fulminant gewesen, wenn nicht sogar sensationell. Noch nie wurde um 20 Prozent bis 30 Prozent mehr oder weniger so gekämpft wie 2017. 

Die wichtigste Erkenntnis: Büchernähe wird belohnt (das "Kreisblatt" berichtete). Davon profitiert besonders der Jagdterrier Mike Tjaden aus Burgwedel, der mit seiner Broschüre "Tagebuch eines verrückten Hundes" 32,3 Prozent (plus 32,3 Prozent) der Leserinnen und Leser gewonnen hat. Dazu der Literaturexperte Hugo Vielwisser: "In unserem Zeitalter ist die Digitalisierung des Analogen für uns alle eine monumentale Aufgabe. Wer sie nicht löst, versteht auch das Tagebuch von Mike Tjaden nicht."

Dass sich lediglich 30,9 Prozent für den Krimi "Die Mörderin, die unschuldig ist" entschieden haben (minus 7,5 Prozent gegenüber Juni 2017) sollte, so Vielwisser, nicht als Zeichen der Literaturverdrossenheit gewertet werden: "Verdrossen sind die Leserinnen und Leser keinesfalls. Sie kaufen sich einfach keine Bücher, wenn sie keine Lust haben, weil sie sich andere Krimis wünschen."

Das "Burgdorfer Kreisblatt" könnte nun versuchen, diese Aussage des Literaturexperten in verständliches Deutsch zu übertragen, doch es bleiben immer noch 36,8 Prozent, die etwas anderes gelesen haben müssen. 

Einige sollen "Die Trump-Bibel" gekauft haben. Da diese Broschüre aber allenfalls an den Rändern von Bücherschränken anzusiedeln ist, rät Hugo Vielwisser: "Solche Bücher müssen in die Mitte des Bücherschrankes zurückgeholt werden."

Weitere Informationen

Der erste Splitter

Wahlsplitter (22)



Samstag, 14. Oktober 2017

Splitter (20)

Schräge Werbung in Wettmar.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Xavier Nanu

Bis zur letzten Minute kämpfen die Parteien um jede Stimme. Da die Wiederholung der Versprechen, die vor vier Jahren auch schon nur Versprechen gewesen sind, längst nicht mehr ausreicht, werden auch schräge Werbemethoden ausprobiert. Beispielsweise in Wettmar.

Wer dabei an das Sturmtief Xavier vom Donnerstag vergangener Woche denkt, irrt sich. Stürme können der SPD und ihrem Ministerpräsidenten bekanntlich nichts anhaben.

Der erste Splitter 

Der vorerst letzte Splitter

  

Montag, 9. Oktober 2017

Splitter 19

Wenn ein Langer auch noch
groß sein will. 
Schau mir in die Augen, Langer!

Lieber Horst, wie lang du bist, weiß ich nicht. Dass es dir an Deutsch-Kenntnissen mangelt, liegt an deinem Wohnort. Die Integration gewisser Trachten-Träger dauert eben mehr als drei Generationen. Doch für einen sprachlichen Ausrutscher in deinem 10-Punkte-Programm für die Koalitionsverhandlungen mit der CDU fehlt mir jedes Verständnis.

Lieber Horst, in besagtem Programm behauptest du, die Union müsse wieder mehr für die "kleinen Leute" tun. Da ich vermute, dass du "kurze Leute" meinst, bitte ich um entsprechende Korrektur. Denn Länge hat nie etwas mit Größe zu tun. Was du eigentlich am besten wissen müsstest. Du darfst gern behaupten, dass du lang bist, alles andere verbietet die Obergrenze für sprachliche Schnitzer. Die wird vom Duden festgelegt, nicht von Angela Merkel.

Solltest du demnächst als Sprachflüchtling bei mir vor der Tür stehen, gewähre ich dir gern Asyl...Mein Richtwert für dieses Entgegenkommen: zwei Stunden.

Der erste Splitter 

Lesetipp: Für die CSU muss die Erde eine Scheibe bleiben

Der 20. Splitter




Sonntag, 8. Oktober 2017

Tjaden tappt (237)

Auch eine schöne
Liebesgeschichte.
Die Legende von Paul und Juliane

Ein 30-jähriges Jubiläum gibt es zwar ebenso wenig wie 900-jährige Verlegerinnen, aber auf den Sonderseiten einer Wochenzeitung, die angeblich auch in allen Ortsteilen von Burgwedel erscheint, kann man es am 7. Oktober 2017 ja versuchen. Und wenn dafür eine Geschlechtsumwandlung notwendig ist, dann wird aus Paul eben Juliane. Dazu muss Ex-Frau nur verschweigen, dass Paul das geschrieben hat, was Juliane 30 Jahre später ihr eigen nennt. Manche Rosenkriege dauern ewig.

Und wenn Frau schon Märchen erzählt, wird der Märchenonkel demnächst in seinem Burgdorfer Magazin wieder darauf hinweisen, dass er es war, der alles gemacht hat. Ein Erfolg war es trotzdem. Darin sind sich Ex-Frau und Ex-Mann immerhin einig. 

Immerhin hat es nämlich ein Team gegeben, das die Summe, die der Rosenkrieg gekostet hat, erst erwirtschaften musste. Dafür haben einige auf vieles verzichtet. Über Jahre. Die meisten sind nicht mehr da.

Die Konkurrenz wöchentlich mit einer lebendigen Zeitung zu überraschen, hat durchaus Spaß gemacht. Diese lebendige Zeitung gibt es nicht mehr. Geblieben sind Juliane und Paul. Und wenn sie nicht gestorben sind, gibt es demnächst zwei neue.

Die auch dieses Sonderseiten-Märchen wiederholen: "Der Verein N... W...-Hilfe vor Ort e. V., gegründet von Juliane..., packt dort an..." Darauf käme nicht einmal Paul. Denn zur Gründung eines eingetragenen Vereins gehören sieben Mitglieder. Einen e. V. schafft also niemand allein. 

Heinz-Peter Tjaden
Redakteur der "N... W..." von 1989 bis 2003
Gründungsvorstandsmitglied des Vereins "N...W...-Hilfe vor Ort"

Freitag, 6. Oktober 2017

Tjaden tappt (236)

Er sägt den Weg frei.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Bei Anruf Kettensäge

Das Sturmtief "Xavier" hat gestern Nachmittag so manchen Baum umgehauen. Mit 115 km/h raste dieser stürmische Knabe über die Stadt und die Region. Mich peitschte er auf dem Rad von Kleinburgwedel nach Burgdorf. Doch oft lagen mir umgefallene Bäume im Weg. Dann trug ich mein Rad durch den Wald, über Felder und Wiesen, bis ich weiterradeln konnte. Auch auf dem Radweg zwischen Wettmar und Engensen gab es ein Baum-Hindernis.

Das wurde heute Nachmittag weg gesägt. Der Anruf eines Landwirtes bei einem Nachbarn hatte genügt, schon fuhr der Nachbar los und griff zur Elektro-Kettensäge. "Ich radele auch gern einmal nach Engensen", sagte er zu mir und bat mich um ein wenig Geduld. 

Blitzschnell machte er den Weg wieder frei. Fast so schnell wie "Xavier" den Weg versperrt hatte. Dann wünschte er mir gute Weiterfahrt und merkte noch an: "Die Stadt hat bestimmt genug zu tun. Da dachte ich mir, ich mach das mal..."

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Splitter 18





















Für Vielfalt
Sie haben die Wahl am 15. Oktober
Hier klicken

Der erste Splitter

Der neunzehnte Splitter

Leere Straße

Die letzte Mahlzeit.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Lecker war ihr letztes Wort

Am Wegesrand von Wettmar stehen viele Prachtexemplare. Ein paar davon habe ich heute gepflückt, liebevoll zubereitet und meinen Nachbarn serviert. "Lecker" war ihr letztes Wort. Seit einer Stunde lebe ich allein up´n Kampe in Kleinburgwedel. 

Tjaden tappt (235)

Gedichtband als Geschenk

Die Geschichte dieser Frau erzähle ich hier nicht. Denn es liest immer ein Gutachter mit, wenn ich Texte veröffentliche, die sie geschrieben hat. Dabei geht es um Juristisches, hier um Lyrisches. 2001 veröffentlicht in dem Gedichtband "Zwei Engel-Dwa Anioly". Im Vorwort heißt es dazu: "Als der Neuroder Literaturclub Ogma (Noworudzki Klub Literacki Ogma) entstand, war Aneta 15 Jahre alt und überlegte, auf welche Oberschule sie gehen soll. Vermutlich schrieb sie damals noch keine Gedichte, vielleicht ahnte sie auch nicht, dass sie welche schreibt."

Der Postbote hat mir heute Morgen diesen Gedichtband in die Hand gedrückt. Ein Geschenk. Mit liebem Gruß aus Trier. Als Dank für Hilfe bei einer unglaublichen, unfassbaren Geschichte. Es handelt sich um eine zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Polnisch). Eine Kostprobe:

für ältere Frauen
schickt sich nicht
auf die Knie
zu fallen
über das Eis
zu gleiten
jemanden im Park
an sich zu drücken

uns erlaubt man
noch nicht
weder durch
das Schlüsselloch
heimlich zu beobachten
noch ältere Frauen
auszulachen

ältere Frauen
gehen ernst
und blicken 
uns an
unter ihren großen
Hüten hervor

Erhältlich bei Amazon
Aneta Oczkowska, Zwei Engel, ISBN 83-912889-0-3

Kund und zu wissen gebe ich besagtem Gutachter aber, dass Aneta Oczkowska meinen Krimi "Die Mörderin, die unschuldig ist" für "gut geschrieben" hält. Dieses Lob darf er gern weiterleiten. Oder den ganzen Artikel, was er auch gern tut. 

Mehr über die Dichterin


Montag, 2. Oktober 2017

Splitter 17

Bekommt Fränky eine ehrliche Antwort?
Fragen stellen mit Fränky
ffn-Morgenmän Franky wird Anfang Oktober die Spitzenkandidaten für die niedersächsische Landtagswahl am 15. Oktober Stephan Weil (SPD), Bernd Althusmann (CDU), Stefan Wenzel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Stefan Birkner (FDP), Dieter Dehm (Die Linke) und Armin Paul Hampel (AfD) treffen.
Und er wird ihnen eure Fragen stellen, wenn ihr sie uns hier zuschickt. Heißt es auf den Seiten von Radio ffn.