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Dienstag, 16. Januar 2018

Tjaden tappt (245)

Lesetipp.
Die sagenhafte Wirkung eines Bilderbuches

"Meine Tochter schwärmt plötzlich für Mathematik und streitet sich nicht mehr mit ihrem Bruder." Schreibt mir eine Mutter aus Würzburg. Damit wäre auch die bange Frage vieler Schriftstellerinnen und Schriftsteller beantwortet, die da lautet: "Kann man mit Büchern die Welt verändern?" Kann man. Zumindest mit dem Mathe-Bilderbuch "Wenn Zahlen Streit bekommen", gemalt von Sarah Kodritzki aus Lübeck und getextet von mir. 

Wenn ich bekannte Autorinnen und Autoren für eine Hamburger Nachrichtenagentur interviewt habe, vermied ich diese bange Frage. Sie kam mir zu einfältig vor, denn zu rechnen gewesen wäre lediglich mit Hinweisen auf die Bibel, auf den Koran und auf das Kapital von Karl Marx. Außerdem war besagtes Bilderbuch noch nicht erschienen. 

Sobald die ersten Seiten geschrieben sind, fragt sich niemand nach der Wirkung. Eine Geschichte entwickelt sich, bekommt ein Eigenleben, die erfundenen Personen können irgendwann gar nicht mehr anders. Wenn die Geschichte gut ist. Können die erfundenen Personen doch noch anders, muss der Text gelöscht oder zerrissen werden. 

Gute Geschichten suchen und finden, ist für alle ein Abenteuer. Das man nur selten erlebt, denn das meiste zu Papier Gebrachte ist schlicht Mist. Für mich hat ein neues Lese-Abenteuer mit Hattinger begonnen. Diese Krimis von Thomas Bogenberger fallen aus dem Rahmen, der von anderen mit möglichst vielen Leichen gefüllt wird. Warum die ermordet worden sind, kann am Schluss niemand mehr erklären. Am wenigstens die Autorin oder der Autor. 

Das ist bei Hattinger anders. Dieser Kommissar watet nicht durch Blut, er ist eigenwillig und intelligent. Wenn er zum Anfang der Geschichte zurückkehrt, weil jede Geschichte, die mittendrin beginnt, eine Fälschung ist, dann stimmen die Motive. Wenn Hattinger passiert, was nur ihm passieren kann, dann ist die Story gelungen - und seine Tochter bemuttert ihn.

Das allerdings würde ich mir verbitten.

Das Mathe-Bilderbuch als Print 

Das Mathe-Bilderbuch als e-book


Freitag, 11. Dezember 2015

Tjaden tappt (75)

Ein Fremder vor meiner Tür

"Können Sie mir helfen?", steht ein Mann vor meiner Zimmertür, ein Fremder will etwas von mir, in diesen Tagen, in denen viele Fremde zu uns kommen, was einigen Angst macht vor einer anderen Kultur, zu der eine andere Religion gehört, die aber wie die christliche Religion auch nur die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, was ich in dieser Woche aus der "arte"-Serie "Jesus und der Islam" lerne, in der sich Wissenschaftler mit dem Verhältnis von Mohammed zu den Juden beschäftigen, das gut ist, bis sich drei jüdische Stämme dem Propheten widersetzen, der sich in dieser Auseinandersetzung Argumentationshilfe bei den Christen sucht, denen er Aussagen in den Mund legt, um sie in seinem Sinne beantworten zu können, der durchaus mit einigen antijüdischen Passagen aus der Bibel im Einklang steht, aber neu formuliert werden muss, weil Jesus für Mohammed kein Gott ist. Ich wähne mich also gerüstet für meine Reaktion auf seine Bitte um Hilfe.

Ich folge ihm in sein Zimmer, das am Ende des Flurs liegt, den ich - wie Küche und Bad - seit fast zwei Jahren mit Wanderarbeitern teile, die aus Polen, Tschechien und Rumänien kommen. In seinem Zimmer sagt der Fremde: "Ich bekomme nur ein Programm." Ich nehme die Fernbedienung und wähle den Sendersuchlauf. Schon steht der Fremde hinter mir: "Kennen Sie dieses Buch?" Doch in seinen Händen hält er nicht den Koran, sondern einen Krimi aus Schweden. 

Ich erzähle ihm, dass ich auch schon Krimis geschrieben habe, er will die Titel wissen, ich schreibe sie ihm auf, empfehle ihm "Tödliche Wolke", die Geschichte einer Flucht nach der atomaren Katastrophe. Diesen Krimi will er heute in einer Buchhandlung bestellen, vielleicht sogar in einer Großburgwedeler, die auf diese Weise erfährt, dass in Kleinburgwedel ein Krimiautor lebt, was hier zu Region von den Lokalzeitungen verschwiegen wird. Der Fremde kommt übrigens aus dem Sauerland und verkauft bei Ikea Weihnachtsbäume.

Ich beende meine Geschichte mit einem Klick zu "Tödliche Wolke", die es auch bei www.hugendubel.de und www.thalia.de gibt.  

Anschau-bar

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