Mittwoch, 31. Januar 2018

Tjaden (249)

Wer kennt
diese Walküre?
Eine Walküre im "Black Horse"

Wie eine Walküre aussieht, darüber gehen die Meinungen auseinander. In der Malerei können sie schlank, vollschlank oder dick sein. Dies vorweg geschickt, beantworte ich den heutigen "Anzeiger"-Bericht "Eifersuchtsszene landet vor Gericht-Frau soll Konkurrentin mit einem Glas auf den Kopf geschlagen haben/Angeklagte bestreitet Tat" wie folgt:

Gute Gerichtsreporter sind so selten wie Sonnenstrahlen um Mitternacht und für den "Anzeiger"-Redakteur Joachim Dege wird es nie Mittsommernacht. Das ist aber noch lange kein Grund, Rechtsanwälte und andere Juristen aus Burgdorf so schlecht zu machen, wie er schreibt. Genau, ist doppeldeutig.

Dege zufolge kursiert "in Juristenkreisen der Stadt" ein Running Gag. Bei einem Running Gag handelt es sich bekanntermaßen um ein wiederkehrendes Element der Komik. Jemand macht in verschiedenen Situationen immer den gleichen Fehler. Wenn sich also Juristen aus Burgdorf darüber - wie Dege behauptet - lustig machen würden, dass "wer das Black Horse betritt, sich mit einer möglichen Körperverletzung schon so gut wie einverstanden erklärt", dann wäre das traurig-aber kein Running Gag. 

Dass der "Anzeiger"-Redakteur gar nicht weiß, was ein wiederkehrendes Element der Komik ist, steht also fest. Und wie ist es um seine Kenntnisse bestellt, wenn es um nordische Sagengestalten geht? 

"Angeklagt ist eine 28 Jahre alte, walkürenhaft anmutende Frau mit wallendem schwarzen Haar", schreibt er, "reichlich Schminke im Gesicht, Unterarmtattoo sowie langen, spitzen und bunten Fingernägeln, die einen wahrhaftig das Fürchten lehren können". Da zittert man doch sofort mit dem verängstigten Gerichtsreporter, der sich während der Verhandlung immer wieder vergewissert, dass der Notausgang nicht weit ist. 

Deswegen verzeihen wir ihm auch den nächsten Satz: "Mit der von der Staatsanwaltschaft angeklagten gefährlichen Körperverletzung will die Frau auf der Anklagebank aber nichts zu tun haben."

Für eine Walküre gibt es keine Unschuldsvermutung. Das weiß doch jeder. 

      

Dienstag, 30. Januar 2018

Splitter (26)

Nur ein Gast bescheuert-oder alle?

In einem Burgdorfer Café bin ich heute gefragt worden, ob ich einen Gast, der soeben gegangen ist, für genauso bescheuert halte wie die Fragestellerin ihn einschätzt. Da lag mir eine Antwort auf der Zunge, die wohl bald nur noch die einzige Antwort sein kann. Sie würde lauten: "Auf jeden Fall halten uns Union und SPD für bescheuert, schlimmer noch, sie halten uns für total behämmert."

Heute wollen uns die Großkoalitionäre mit beschränkter Anhängerschaft einhämmern, dass sie für "Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus" eine gute Lösung gefunden haben. Ab August können auch Familienangehörige kommen, behauptet der SPD-Vorsitzende Martin Schulz. Die Zuwanderung wächst nicht, sagt der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. Und die CDU-Vorsitzende Angela Merkel findet alles wunderbar.

Genau die Leute, die 2015 das Wort "Fluchtursachen" im Mund geführt haben, reden doch eigentlich nur noch der AfD das Wort und wollen uns darüber hinwegtäuschen. Die Zuwanderung wächst nicht? Wenn Deutschland immer mehr Waffen an immer mehr Kriegsparteien liefert, soll man diese CSU-Behauptung für glaubwürdig halten? Wenn die Union die ersten grünen Lichter für einen neuen Dublin-Vertrag und somit für mehr Zuwanderung setzt, soll man alles so wunderbar finden wie Merkel? Da die meisten "Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus" europäisches Recht genießen und sich nicht mit deutschem Recht begnügen müssen,ist für Martin Schulz wann August? Oder ist das sein neuer Vorname?

Was wir brauchen, ist ein Europa, das solidarisch ist - und wir brauchen Politiker, die uns nicht für bescheuert halten...Kürzlich hat ein Kabarettist im Bayerischen Rundfunk gesagt: "Der Waffenhandel muss verboten werden." Sein Wort in Europas Ohr! Rheinmetall klingt nur gut, ist es aber nicht.

Zum Beginn der Serie 

Der letzte Splitter


Freitag, 26. Januar 2018

Tjaden tappt (248)

Diese Schülerinnen und Schüler
haben gerade noch rechtzeitig
am Literaturwettbewerb teilgenommen.












Der ausgefallene Literaturwettbewerb

25. Januar 2018. Und wenn es 50 wären! Wenn die nächste oder der nächste Hemingway aus der Region Hannover käme, würde niemand mehr danach fragen. Doch der Literaturwettbewerb für junge Leute von Klasse 5 bis Klasse 13 fällt 2018 aus. Berichtet heute der Burgdorfer Lokalredakteur Joachim Dege. Angeblich handelt es sich um eine einjährige Pause. 2019 darf wieder geschrieben werden?

Bei der Preisverleihung hat sich Burgdorfs Stadtjugendpfleger Bernd Witte im vorigen Jahr über die sinkende Beteiligung beklagt. Der Aufwand werde zu groß. Dabei lohnt sich für die nächste oder den nächsten Hemingway jeder Aufwand. Zu aufwendig scheint auch eine Aktualisierung der Litwett-Facebook-Seiten zu sein, auf denen schon seit dem 15. April 2017 nicht mehr über den Literaturwettbewerb berichtet wird. 

Volker Harmgardt aus Uetze hat dort um 16.13 Uhr diese Anmerkungen hinterlassen: "Jugendliteraturwettbewerb fällt aus!!! Wie kann es zu dieser Absage kommen? Immerhin liegen eine Reihe von Beiträgen junger Menschen vor und die sollten ernst genommen werden. Meine Meinung: ´Im Behörden-Dschungel verschlampt´ oder hat die Politik eine plausible Erklärung?" Wohl kaum.

"Norddeutschlands größter Literaturwettbewerb für Jugendliche" fällt aus und auf den Internet-Seiten der Stadt Burgdorf steht immer noch: "Die feierliche Preisverleihung findet jeweils im April/Mai im Burgdorfer Gymnasium statt. Hier erhalten die Preisträger ihre Geld- und Sachpreise."

Und wenn es zwei oder drei wären! Wer sich dieses Jahr am Literaturwettbewerb beteiligt, sollte einen Preis bekommen. Denn solche Schlampereien der Stadt müssen Folgen haben. Keinesfalls sollte die Preisverleihung unter dem Motto "Warten auf Godot" stehen.

26. Januar 2018. Nun heißt es in einer Antwort auf den Kommentar von Volker Harmgardt auf den Litwett-Facebook-Seiten von offizieller Seite, 2017 habe der letzte Literaturwettbewerb stattgefunden. Das ist bereits beschlossene Sache, obwohl die SPD für 2019 eine Fortsetzung beantragt hat? 


Mittwoch, 24. Januar 2018

Tjaden tappt (247)

Die Knochen sind nicht echt.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Die Trickkiste des lieben Gottes

Der liebe Gott greift in seine Trickkiste, wenn er will, dass man dort ist, wo eine Geschichte begonnen hat, die bald endet. Mich trickste er vor vier Jahren aus, als meine Frau Angelika in Kiel starb. Unsere Wege hatten sich getrennt, weil sie immer mehr wollte als sie jemals bekommen konnte, sie hatte sich noch ein paarmal gemeldet und mit mir getroffen, doch als ihr klar wurde, dass ich mit meiner neuen Partnerin glücklicher war als sie mit ihrem neuen Partner, brach sie den Kontakt ab. Sie verschwand aus Hannover.

An dem Tag, an dem Angelika starb, meldete sich bei mir eine Vermieterin aus Hannover, die mich zu einer Wohnungsbesichtigung einlud. Ich setzte mich kurzentschlossen in mein Auto, fand ein Hotelzimmer in der List (Foto) und machte mich zu Fuß auf den Weg zu der Wohnung. Die Vermieterin war nicht da, ich hatte die 200 Kilometer vergeblich zurückgelegt. Dachte ich auch, als ich vor dem Haus stand, in dem Angelika und ich gewohnt hatten. Wahrscheinlich sollte ich dort stehen, als sie starb. 

Dass sie tot war, erfuhr ich erst, als ich eine Bleibe in Burgwedel gefunden hatte. Der Gedanke, dass ich in der Nähe unserer Geschichte gewesen bin, als sie den Kampf gegen den Krebs verlor, besiegte meine Wut auf einen Gott, der Frauen im Alter von 54 Jahren an einer heimtückischen Krankheit sterben lässt. 


Freitag, 19. Januar 2018

Tjaden tappt (246)

Rocknacht mit "Völkerball". 
Keine einzige Klageandrohung

Was für eine Resonanz! Da kann nicht einmal mehr meine Internet-Zeitung "2sechs3acht4" mithalten, die ich 2005 ins Netz gestellt habe. Die lasen auch der Oberbürgermeister und der Verleger der Tageszeitung so eifrig, wie vorher die gedruckte Ausgabe. Klageandrohungen heftete ich umgehend ab, die kamen von vielen Seiten und bekamen immer an der gleichen Stelle zwei Löcher zum Abheften. Gedroht wurde mir an der Nordsee schon, wenn ich Fragen stellte. 

Was für eine Resonanz! Der Motorrad-Verein aus Lehrte feiert am 16. Juni eine Rocknacht. Die von mir veröffentlichte Ankündigung ist bei Facebook inzwischen fast 30 000 Mal angeklickt worden. 136 wollen bereits hingehen, 493 sind interessiert.

"Kann losgehen", schreibt Simone und postet ein Foto mit vier Eintrittskarten, Udo teilt die Ankündigung und setzt seinem "Kult"-Smiley eine Sonnenbrille auf. Eine weitere Band meldet Interesse an einem Auftritt an. 

Was für eine Resonanz! Ohne eine einzige Klageandrohung... Einfach mal anschauen


Donnerstag, 18. Januar 2018

Splitter (25)

SPD bekommt ein
eigenes Kapitel. 
Die Wür-Seelenwanderung

Die SPD braucht dringend eine Wür-Seelenwanderung. Und da Horst Seehofer eine Seele von Söder-Flüchtling ist, gibt dieser CSU-Migrant in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung die SPD im oberfränkischen Kloster Banz noch nicht auf. Denn der Glaube kann auch Fehler verschmerzen. 

Zu den Fehlern der SPD nach den Sondierungen mit der Union zählt Seehofer die mangelnde Vermittlung der "Vereinbarungen, die gerade auch in ihrem Sinne getroffen wurden, um Deutschland ein noch sozialeres Gesicht zu geben". Doch das wird schon noch, meint der CSU-Chef, denn "die SPD hat in historischen Situationen immer Verantwortung gezeigt".

Da ist was dran. Nur war da noch nicht Martin Schulz in der SPD-Seele drin. Und der SPD-Vorstand weiß inzwischen von nichts mehr. Weswegen der SPD-Vorsitzende eigentlich auch gar nichts mehr gewollt hat. Keine Koalition mit der Union, keine Opposition, keine Neuwahlen. Das ist aufgefallen. Deswegen wird Andrea Nahles jetzt auch ein wenig ausfallend, weil viele Sozialdemokraten immer noch zwei Dinge nicht wollen: eine Koalition mit der Union und Neuwahlen. 

Jetzt kämpft Martin Schulz. Mit den Folgen der Fehler des SPD-Vorstandes nach der Wahl. Doch das wird schon. Nach der Wür-Seelenwanderung wird die Führungsspitze wie neu sein, aber nicht neu.

Splitter 26 


Dienstag, 16. Januar 2018

Tjaden tappt (245)

Lesetipp.
Die sagenhafte Wirkung eines Bilderbuches

"Meine Tochter schwärmt plötzlich für Mathematik und streitet sich nicht mehr mit ihrem Bruder." Schreibt mir eine Mutter aus Würzburg. Damit wäre auch die bange Frage vieler Schriftstellerinnen und Schriftsteller beantwortet, die da lautet: "Kann man mit Büchern die Welt verändern?" Kann man. Zumindest mit dem Mathe-Bilderbuch "Wenn Zahlen Streit bekommen", gemalt von Sarah Kodritzki aus Lübeck und getextet von mir. 

Wenn ich bekannte Autorinnen und Autoren für eine Hamburger Nachrichtenagentur interviewt habe, vermied ich diese bange Frage. Sie kam mir zu einfältig vor, denn zu rechnen gewesen wäre lediglich mit Hinweisen auf die Bibel, auf den Koran und auf das Kapital von Karl Marx. Außerdem war besagtes Bilderbuch noch nicht erschienen. 

Sobald die ersten Seiten geschrieben sind, fragt sich niemand nach der Wirkung. Eine Geschichte entwickelt sich, bekommt ein Eigenleben, die erfundenen Personen können irgendwann gar nicht mehr anders. Wenn die Geschichte gut ist. Können die erfundenen Personen doch noch anders, muss der Text gelöscht oder zerrissen werden. 

Gute Geschichten suchen und finden, ist für alle ein Abenteuer. Das man nur selten erlebt, denn das meiste zu Papier Gebrachte ist schlicht Mist. Für mich hat ein neues Lese-Abenteuer mit Hattinger begonnen. Diese Krimis von Thomas Bogenberger fallen aus dem Rahmen, der von anderen mit möglichst vielen Leichen gefüllt wird. Warum die ermordet worden sind, kann am Schluss niemand mehr erklären. Am wenigstens die Autorin oder der Autor. 

Das ist bei Hattinger anders. Dieser Kommissar watet nicht durch Blut, er ist eigenwillig und intelligent. Wenn er zum Anfang der Geschichte zurückkehrt, weil jede Geschichte, die mittendrin beginnt, eine Fälschung ist, dann stimmen die Motive. Wenn Hattinger passiert, was nur ihm passieren kann, dann ist die Story gelungen - und seine Tochter bemuttert ihn.

Das allerdings würde ich mir verbitten.

Das Mathe-Bilderbuch als Print 

Das Mathe-Bilderbuch als e-book


Donnerstag, 11. Januar 2018

Tjaden tappt (244)

WDR-Behauptung vom 30. 6. 2017
Weiterer Zeuge bestätigt: Bielefeld gibt es nicht

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) kann behaupten, was er will. An den Tatsachen ändert sich nichts. Bielefeld gibt es nicht. Dafür gibt es einen weiteren Zeugen. Oder will jemand behaupten, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Burgdorf nicht glaubwürdig sind? Urteilen Sie selbst.

Nageln Sie mich nicht auf die Uhrzeit fest. Es wird so ungefähr 14 Uhr gewesen sein, als ich am Rathaus II die Baxmann-Stufen erklommen habe. Kaum oben angekommen, fegte ein Paketbote mit Schubkarre an mir vorbei, der im Vorübereilen eine "lange Fan-Freundschaft zwischen Hannover und Bielefeld" behauptete. Auf meinen Einwand, dass es Bielefeld gar nicht gibt, reagierte er nicht. Dafür hatte er sicherlich Gründe.

Die ich mit einem städtischen Mitarbeiter erörterte. Ich fragte ihn, ob er schon einmal jemanden aus Bielefeld getroffen habe. Der gute Mann überlegte einige Sekunden, bevor er eine wahrheitsgemäße Antwort gab: "Nein, noch nie. Allerdings habe ich mal einen Mann aus Wuppertal getroffen."

Trotzdem sind Gerüchte im Umlauf, dass eine Mannschaft, die Arminia Bielefeld heißen soll, vor gar nicht allzu langer Zeit sechsmal gegen Eintracht Braunschweig getroffen haben soll. Darauf von mir angesprochen, gab mir dieser städtische Mitarbeiter eine Antwort, die mich ebenfalls überzeugte: "Das kann nur Braunschweig passieren."

Was aber nur Braunschweig passieren kann, reicht noch lange nicht als Beweis für die Existenz Bielefelds. 

   

Dienstag, 9. Januar 2018

Offener Brief

Vergriffen.
An einen Polizeibeamten, der sich "Wiegand" nennt
 Seit heute ist meine Erzählung „Tödliche Wolke“ bei Amazon vergriffen. Wenn Sie sich davon überzeugen wollen, dann sollten Sie hier klicken. Ich erzähle die Geschichte eines Liebespaares, das sich auf einem Luxusschiff über die Passagiere wundert.
Kritikern gefiel meine Erzählung, die zuerst im Verlag The World of Books, Worms, erschien und später von mir im Eigenverlag herausgegeben wurde. Verbreitet habe ich "Tödliche Wolke" über die deutsche Lulu. Das ist ein Selfpublishing-Portal. Das muss ich Ihnen aber nicht erklären.

Sonntag, 7. Januar 2018

Tjaden tappt (243)

Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten.
Donald und Peter

Gestern hat mich der beste US-Präsident aller Zeiten noch scharf angegriffen. Bei Twitter nannte er mich einen Fälscher und schlampigen Journalisten. Für meine "Trump-Bibel" hätte ich mit keinem einzigen Mitarbeiter des Weißen Hauses gesprochen. Um diese Angriffe rechtfertigen zu können, behauptete Trump sogar, meine Broschüre heiße "Fire and Fury".

Heute jedoch sucht er in zwei Tweets Gemeinsamkeiten mit mir. Wir beide hätten im ersten Anlauf geschafft, was wir uns vornahmen. Das zeichne Genies aus und zeuge von mentaler Stärke, die uns niemand streitig machen könne. Unsere Gegner spielten zwar mit schmutzigen Tricks, aber wir blieben immer sauber. Inzwischen stünden unsere Gegenspieler in Flammen, während wir für eine tolle Sache entflammt seien.

Trumps Twitter-Schlussworten stimme ich vollinhaltlich zu: "I think that would qualify as not smart but genius...and an very stable genius at that!"

Der Klick zur Trump-Bibel