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Mittwoch, 27. Juni 2018

Tjaden tappt (277)

Macht auch einsam.
Der wahre Grund für das Ausscheiden

"Alles muss auf den Prüfstand-auch Löw" fordert der "kicker" mit dem Schlusspfiff. Die deutsche Nationalelf hat die Fußball-WM in Russland als Tabellenletzter der Gruppe F beendet. Das werden sich die Sportreporter der "Bild"-Zeitung so wenig gefallen lassen wie die vom "kicker". Ab morgen werden die Spieler durch die Zeitungsspalten gehetzt. Trainer, Betreuer und andere auch.

Doch den wahren Grund für das Ausscheiden werden sie nicht finden. Dabei ist er leicht auszumachen. Der Nationalelf fehlten die Niederlande und Italien. Die Spieler waren deshalb einsam in Russland. Weit weg von zuhause und ohne gute Freunde, das musste sich negativ auswirken. Die Einsamkeit lähmte den Spielfluss.

Mario Basler zweifelte schon gestern Abend am Weiterkommen der deutschen Elf. Toni Schumacher und Markus Lanz glaubten ihm nicht, obwohl Toni Schumacher eigentlich wissen müsste, wie man sich fühlt, wenn man einsam ist. Der stolperte zwar nie bei einer WM schon in der Gruppenphase , dafür scheiterte er wegen eines Buches, das vor 31 Jahren erschien und "Anpfiff" hieß. Danach blieb ihm nur noch die Flucht in die Türkei.

Wie sich die Mexikaner auf die Fußball-WM in Russland vorbereiteten, sollte auch in Deutschland Schule machen. Mit gut 30 Callgirls und einem Trainer aus Kolumbien.  Zum vorläufigen mexikanischen Kader gehörten manchmal über 80 Spieler. Einsam waren die nie. 
  


Sonntag, 10. Juni 2018

Tjaden tappt (271)

Bücherbox in Großburgwedel:
Das Ende der Einsamkeit.
Zweimal Rosamunde in Großburgwedeler Bücherbox

Alles Quatsch! Es gibt keine Zufälle. Auch das heutige Ziel meiner Radtour ist nicht dem Zufall entsprungen. Wieder einmal erwies sich der angebliche Zufall als Schnittpunkt zweier Notwendigkeiten. 

Die erste Notwendigkeit: Die Einsamkeit eines Romans von Rosamunde Pilcher aus dem Jahre 1971 in der Großburgwedeler Bücherbox musste ein Ende nehmen. Das Werk "Ende eines Sommers" lag allein auf einem der Regalbretter. 

Die zweite Notwendigkeit: Meine Broschüre "Hier regiert die Rosamunde. Notizen aus dem Neuen Rathaus in Hannover" hatte im Fahrradkorb am Samstag eine Dusche von einer landwirtschaftlichen Bewässerungsanlage bekommen, die das Exemplar unverkäuflich machte, aber nicht unleserlich, noch Lesbares ist in der Bücherbox bestens aufgehoben, bis es gelesen wird, bis dahin befindet sich der Roman von Rosamunde Pilcher in bester Gesellschaft.

Auch Hannovers Oberbürgermeisterin Rosamunde Schostok, die bis 2013 Stefan Schostok hieß, hat etwas von der Zweisamkeit auf einem Regalbrett der Bücherbox. Denn der Schluss von Pilchers Roman könnte der Oberbürgermeisterin Hoffnung machen:

"Was ist los, Jane?"

"Gespenster", entgegnete ich leise.

"Hier gibt es keine", sagte er. 

Ich schaute wieder hin und sah, dass er recht hatte.

Der Klick zur Rosamunde aus Hannover     

Dienstag, 22. September 2015

Tjaden tappt (XXXXVIII)

Einfach umreißend.
Rahmenbedingungen als Orientierungsrahmen

Wir kennen ihn alle: den Zappelphilip aus dem "Struwwelpeter". Er wackelt so lange mit dem Stuhl, bis er umfällt, Halt suchend greift er nach der Tischdecke und reißt Suppenschüssel, Teller und Wein mit sich.

Der "Struwwelpeter" ist inzwischen 170 Jahre alt, wurde erfunden von dem Frankfurter Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann. Psychiater sind laut Ernst Jünger die Letzten, die etwas von Menschen verstehen. Dieses Dichterwort hat dieser Berufsstand aber bis heute nicht verstanden, wohl auch deshalb erfand er in den USA die Krankheit ADHS und Novartis 1954 ein Medikament, das viele von uns als Ritalin kennen.

So mancher Forscher entschuldigte sich inzwischen dafür, dass er diese Krankheit erfunden und der Pharmaindustrie einen neuen Markt eröffnet hatte, ein "Zeit"-Reporter machte einen Selbstversuch und stellte am 18. Februar 2009 fest: "Aus mir wurde ein Zombie." Ein Auszug: "Ich nehme also eine Pille, erst einmal zu Hause. Keine Viertelstunde, und meine Umgebung wird leicht heruntergefahren; ein Gefühl wie der Dämmerzustand frühmorgens, wie die konzentrierte Ruhe nach einem langen Kinobesuch. Die Dinge entwickeln eine seltsame Singularität: Ich sitze auf meinem Sofa und lese. Nach einer Weile merke ich, dass der Fernseher auf voller Lautstärke läuft – ich hatte ihn gar nicht gehört. Ich vergesse nicht, was um mich herum geschieht, es interessiert mich nur nicht mehr. Ich sehe die Dinge einzeln, eines nach dem anderen. Andere Drogen bewirken einen Rausch, Ritalin macht sehr nüchtern." Mit Risperdal allerdings sollte das laut Pharmaindustrie nicht passieren. Heimkinder schluckten das Zeug, Jugendämter notierten in Hilfeplanprotokollen: "Das Kind ist ruhiger geworden." Sie hätten auch notieren können: "Das Kind ist keins mehr, es ist ein Roboter geworden." Und als Erwachsener wahrscheinlich ein Drogensüchtiger...

2013 empfahlen Wissenschaftler aus den Niederlanden Sonne. In einer Studie stellten sie fest, dass ADHS in den USA weniger häufig vorkam, wenn die Sonne häufiger schien. Was in diesem Sommer auch in Großburgwedel häufiger vorgekommen ist. Eine ADHS-Selbsthilfegruppe gibt es aber trotzdem noch. Die veranstaltet heute in der Seniorenbegegnungsstätte einen Info-Abend mit einem Schulleiter.

In der Vorankündigung heißt es: "Kinder mit AD(H)S sind in besonderem Maße auf den haltenden Rahmen im Klassenverband und in der Schule angewiesen, wenn sie erfolgreich lernen sollen. Geeignete schulische Verhältnisse (z.B. bewegungsfreundliche Rahmenbedingungen oder ergonomische Arbeitsplätze) können zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Lern- und Lebensraum Schule beitragen und zugleich einen Orientierungsrahmen bieten."

Diesen Text muss ein Pädagoge geschrieben haben. Pädagogen habe ich schon als Schüler nur selten verstanden, obwohl sie sich Lehrer nannten.
Die Tatsache, dass Klassen zu groß, Lehrer deshalb überfordert und viele Schulgebäude vergammelt sind, wird in diesem Text verschwiegen.


Werft endlich den ADHS-Stempel weg, den ihr Kindern aufdrückt, die von der Pharmaindustrie in Roboter verwandelt werden. Ihr seht doch, was ihr davon habt: An Universitäten ist Ritalin inzwischen eine Modedroge, die immer einsamer macht. Dann lieber ein Kind, das gelegentlich mit dem Stuhl umfällt... 

Anschau-bar

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