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Der Tod bedankt sich 1870 bei Bismarck für die reiche Ernte im deutsch-französischen Krieg. Karikatur: Honore Daumier. |
Wenn ich einen Albtraum habe, dann geht es um meinen Geburtsort Wilhelmshaven. Immer will mich jemand in diese Stadt zurück schleppen, zum Glück wache ich stets vorher auf.
Wenn ich Wilhelmshaven googele, amüsiere ich mich dagegen hervorragend. Im Jahre 2015 wird dort ein Bismarck-Denkmal eingeweiht und der Oberbürgermeister drückt seine Bewunderung für diesen Reichskanzler aus. Dazu passt, dass man nächstes Jahr das 150-jährige Bestehen mit einem Kaiser-Wilhelm-Logo feiern will. Darüber macht sich schon die überregionale Presse lustig.
Zum Stadtjubiläums-Sahnehäubchen soll der 36. Tag der Niedersachsen werden. Oberbürgermeister Andreas Wagner freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher und wird sich anschließend in den kommunalpolitischen Ruhestand verabschieden. Wagner will nach eigenem Bekunden "Hass, Neid und Intrigen" hinter sich lassen. Worauf freut er sich mehr? Auf den Tag der Niedersachsen oder auf das Ende der Quälerei?
In Wilhelmshaven gibt es viele Quälgeister. Die verschicken Drohmails, stehen Schmiere, erstatten anonym Bericht, verbreiten Unsägliches und sorgen dafür, dass die Stadt seit langer Zeit zu den Städten mit dem niedrigsten Bildungsniveau gehört. Sonst wären ein Bismarck-Denkmal und ein Kaiser-Wilhelm-Logo auch nicht möglich.
So kommentiert man in Wilhelmshaven