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Samstag, 7. Dezember 2019

Tjaden tappt (436)

Noch mehr Mondgesichter?
Was bitte schön ist ein Axit?

In einer Zeit, in der so manches Kind klüger ist als so mancher Erwachsener, könnte ein Blick auf eine internette Kinderseite z. B. für den ehemaligen CDU-Ratsherrn und Magazinmacher Paul Rohde stets sehr nützlich sein. Dort hätte er mühelos erfahren, dass sich Brexit aus Britain und Exit zusammensetzt. Seine Wortschöpfung Baxit für das Ende der Amtszeit von Alfred Baxmann als Bürgermeister von Burgdorf ist also genauso daneben wie die Verhüllung seiner Meinung über "Fridays for future" in der Rubrik "Personen & Persönliches". 

Wie Rohde über diese weltweite Bewegung denkt, enthüllt Rohde mit einem Zitat des Publizisten Henryk M. Broder. Das lautet: "Ich liebe Greta. Nicht wegen ihrer Zöpfe. Nicht wegen ihres Mondgesichtes, nicht weil sie an Asberger leidet und auch nicht, weil sie das Schulschwänzen zu einem moralischen Imperativ erhoben hat. Ich liebe Greta, weil sie es -wenn auch ungewollt - geschafft hat, die westliche Gesellschaft als das zu entlarven, was sie ist: abergläubisch, dekadent, dumm, hysterisch, infantil und süchtig nach Erlösung..."

Broder ist Jude und muss sich nun die Frage gefallen lassen, was er davon halten würde, wenn man Greta mit "Juden" und "westliche Gesellschaft" mit "Israel" ersetzen würde. Dass er von Rohde zitiert wird, kann keine Entschuldigung sein. Der liegt oft daneben. Weil er keine internetten Kinderseiten liest?


Samstag, 16. November 2019

Tjaden tappt (431)

In diesem Schulheft
habe ich meine
Eindrücke festgehalten.
Die falschen Freunde Israels 

Krimis von Autorinnen und Autoren aus Skandinavien haben ihren eigenen Reiz, weil in ihnen immer auch die Missstände in der Gesellschaft gespiegelt werden. Per Wahlöö hat sicherlich zu den klügsten gehört. 1983 erschien von ihm "Wind und Regen". Die Frage lautet: Wie verführt man sich selbst und andere zum Hass? So: Man glorifiziert die Vergangenheit, behauptet einen Bruch in der Geschichte und weist einer Minderheit die Schuld an diesem Bruch zu. Auch in "Wind und Regen" sind das Juden.

Ein erschreckend aktuelles Thema. Leider auch wieder in Deutschland. Leider gilt aber auch: Wer Feinde hat, muss sich auch immer vor falschen Freunden schützen. Wie vor der "Bild"-Zeitung, die sich gerade darüber aufregt, dass der Europäische Gerichtshof die Kennzeichnung "Made in Israel" für Produkte aus dem Westjordanland verboten hat. Dabei erkennen die Richter nur an, dass es sich bei dem Westjordanland um eine Besatzungszone handelt.

Ich bin in Israel gewesen. Als Mitglied einer offiziellen Delegation des damaligen Landkreises Hannover. Wir waren in Unter Galiläa. Dort führten wir viele Gespräche. Junge Israelis störten sich an den positiven Vorurteilen gegenüber dem Staat Israel. "Ihr müsst endlich lernen, Kritikwürdiges auch zu kritisieren, damit wir uns endlich ernst genommen fühlen", hieß es. "Positive Vorurteile sind genauso schlimm wie negative, von dem einen zu dem anderen Extrem ist es nur ein kleiner Schritt", sagten sie.

Über die Reise und meine Eindrücke berichten durfte ich nach meiner Rückkehr nicht. Beim "Burgdorfer Kreisblatt" war meine Entlassung längst beschlossene Sache. Mir wurde nach längeren Diskussionen lediglich ein Bilderbogen erlaubt, mit so wenig Text wie möglich über ein Land, das im Verhältnis zu den Palästinensern die Opferrolle genauso pflegt wie die Gegenseite. Opfer werfen Bomben, weil sie sich selbst sprachlos machen.




Sonntag, 26. März 2017

Tjaden tappt (200)

Schreibt für die "Bild am Sonntag"-
aber warum?
Die vier Gruppen der Margot Käßmann

Bei Sonnenschein betrachtet erscheinen die Beiträge der ehemaligen Landesbischöfin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (1999 bis 2010) in einem anderen Licht. Diese Beiträge verzapft Margot Käßmann für "Bild am Sonntag". Heute unterscheidet sie zwischen "Christen, Juden, Muslimen, aber auch Menschen ohne Glauben", erwartet aber, dass alle ihr glauben, was sie schreibt. So erwartet, gibt es eigentlich keine "Menschen ohne Glauben". Wer hätte das schon erwartet? Ich.

Ich bin weder Christ noch Jude noch Moslem, trotzdem glaube ich, dass diese Frau sich mit anderen Themen beschäftigen sollte als sie das regelmäßig tut. Schreiben darf man ihr das aber nicht. Dann schweigt sie.

Ich jedenfalls frage mich derzeit, wozu die Nonnen gehören, die in Irland Kinderleichen entsorgt haben als seien sie Müll, weil ihre Mütter nicht verheiratet gewesen sind. Sind diese Nonnen Christinnen? Oder ist die katholische Kirche eine andere christliche Abteilung, in der so was schon einmal vorkommen kann? Jedenfalls bis 1970?

Wer zwischen "Christen, Juden, Muslimen und Menschen ohne Glauben" unterscheidet, diffamiert nicht nur mehrere Millionen Deutsche, die laut Käßmann nichts glauben, er sperrt auch noch andere Weltreligionen aus. Weil die etwas ganz anderes glauben als die Religionen, für die Abraham eine wichtige Rolle spielt?

In ihrem heutigen Beitrag geht es Margot Käßmann übrigens um die Terroranschläge in Berlin und in London. Die Überschrift lautet "Vergesst die Täter, denkt an die Opfer". Geht es noch, Frau Käßmann? Reicht es nicht, dass die Ermittlungsbehörden in Nordrhein-Westfalen das Innenministerium des Landes vergeblich vor dem Attentäter Amri gewarnt haben? War es etwa gut, dass dieser potenzielle Terrorist so lange vergessen wurde, bis er losfuhr, um Menschen zu töten? Sollen wir die bisher über 800 Kinderleichen in Tuam gleich mit vergessen?






  

Freitag, 11. Dezember 2015

Tjaden tappt (75)

Ein Fremder vor meiner Tür

"Können Sie mir helfen?", steht ein Mann vor meiner Zimmertür, ein Fremder will etwas von mir, in diesen Tagen, in denen viele Fremde zu uns kommen, was einigen Angst macht vor einer anderen Kultur, zu der eine andere Religion gehört, die aber wie die christliche Religion auch nur die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, was ich in dieser Woche aus der "arte"-Serie "Jesus und der Islam" lerne, in der sich Wissenschaftler mit dem Verhältnis von Mohammed zu den Juden beschäftigen, das gut ist, bis sich drei jüdische Stämme dem Propheten widersetzen, der sich in dieser Auseinandersetzung Argumentationshilfe bei den Christen sucht, denen er Aussagen in den Mund legt, um sie in seinem Sinne beantworten zu können, der durchaus mit einigen antijüdischen Passagen aus der Bibel im Einklang steht, aber neu formuliert werden muss, weil Jesus für Mohammed kein Gott ist. Ich wähne mich also gerüstet für meine Reaktion auf seine Bitte um Hilfe.

Ich folge ihm in sein Zimmer, das am Ende des Flurs liegt, den ich - wie Küche und Bad - seit fast zwei Jahren mit Wanderarbeitern teile, die aus Polen, Tschechien und Rumänien kommen. In seinem Zimmer sagt der Fremde: "Ich bekomme nur ein Programm." Ich nehme die Fernbedienung und wähle den Sendersuchlauf. Schon steht der Fremde hinter mir: "Kennen Sie dieses Buch?" Doch in seinen Händen hält er nicht den Koran, sondern einen Krimi aus Schweden. 

Ich erzähle ihm, dass ich auch schon Krimis geschrieben habe, er will die Titel wissen, ich schreibe sie ihm auf, empfehle ihm "Tödliche Wolke", die Geschichte einer Flucht nach der atomaren Katastrophe. Diesen Krimi will er heute in einer Buchhandlung bestellen, vielleicht sogar in einer Großburgwedeler, die auf diese Weise erfährt, dass in Kleinburgwedel ein Krimiautor lebt, was hier zu Region von den Lokalzeitungen verschwiegen wird. Der Fremde kommt übrigens aus dem Sauerland und verkauft bei Ikea Weihnachtsbäume.

Ich beende meine Geschichte mit einem Klick zu "Tödliche Wolke", die es auch bei www.hugendubel.de und www.thalia.de gibt.  

Anschau-bar

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