Montag, 29. Juni 2020

Tjaden tappt (512)

Der HSV hält nicht nur den Ball flach. 
Wenn 1 000 Zuschauern ein Spiel des HSV erspart bleibt

Politik kann auch vernünftig sein. Hören wir doch erst einmal den NDR:

Der Hamburger Senat will am Dienstag weitere Lockerungen der Corona-Bestimmungen bekannt geben. Schon einen Tag später sollen sie bereits in Kraft treten - zum Beispiel sind dann Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 1.000 Personen wieder erlaubt. Voraussetzung ist, dass es feste Sitzplätze gibt und dass weiter die Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Politik hätte aber auch unvernünftig sein können. Lesen wir doch erst einmal die Schlagzeile der "Bild"-Zeitung von heute auf Seite 13:

"Ihr seid sooooo doof. 1 : 5 gegen Sandhausen. Relegation gegen Werder weggeworfen."

Nun stelle man sich vor, dass 1 000 Zuschauerinnen und Zuschauer gestern hätten im Volksparkstadion dabei sein müssen, als der HSV die Riesenchance für die Relegation vergeigte, nur weil der Hamburger Senat schon in der vorigen Woche Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 1 000 Personen erlaubt hätte...Danach wäre doch im Volksparkstadion kein einziger Sitzplatz mehr fest gewesen und der Senat hätte seine Entscheidung zumindest regional gleich wieder zurücknehmen müssen. 

Sonntag, 28. Juni 2020

Tjaden tappt (511)

Fotografiert am
25. März 2020
Wie war das noch im März und April?

Einige von uns erinnern sich vielleicht noch daran: Auch in Niedersachsen wird am 25. April die MSTO-Verordnung eingeführt (MSTO=Maske, Schal, Tuch oder Ähnliches). In den Supermarkt dürfen wir nur noch mit Einkaufswagen und mit Mund-Nase-Bedeckung, die Zahl der Kundinnen und Kunden, die im Supermarkt sein dürfen, wird schon im März begrenzt. Die Kassiererinnen und Kassierer sitzen hinter Plexiglas, tragen Einweghandschule, wer mit Bargeld bezahlt, muss die Scheine und Münzen in eine Plastikschüssel legen, das Wechselgeld kommt ebenfalls in die Plastikschüssel. Einkaufswagen werden regelmäßig desinfiziert.

Bei Einkaufswagen und Mund-Nase-Bedeckung ist es geblieben, doch an der Kasse trägt niemand mehr Einweghandschuhe, Bargeld wechselt von Hand zu Hand die Besitzerin und den Besitzer, wenn jemand etwas vergessen hat, rennt er durch den Laden und besorgt sich das Vergessene, Desinfektionsmittel sind verschwunden. Und täglich sinkt die Zahl der registrierten Infizierten und liegt derzeit angeblich bei 124, wenn man den Statistikern glauben würde, wären immer mehr Kommunen in der Region Hannover Corona-frei. 

Doch die Statistik lügt. Nach dem Tönnies-Skandal steigt in Gütersloh mit der Zahl der Tests die Zahl der Infizierten. Die meisten haben keine Symptome, hätten ohne Test also nie erfahren, dass sie infiziert sind und andere möglicherweise angesteckt haben. In jeder Statistik werden also falsche Zahlen mit falschen Zahlen verglichen. In der Region Hannover sollen von 2775 registrierten Infizierten 116 gestorben sein. Das wären ungefähr vier Prozent. 

Bayern will Corona-Tests für alle anbieten. Vielleicht führt das Ergebnis zu einer Politik, die aus verlässlicheren Zahlen Maßnahmen ableitet, die länger im Gedächtnis bleiben als die bisherigen, weil sie fundierter sind. 



Freitag, 26. Juni 2020

Aus Leons Tastatur (II)

Der Ausschuss für Jugendhilfe und Familie informiert sich
über die Situation in den Kindergärten. Foto: Leon Hogrefe
Zumutungen und Geringschätzung

"Ich habe in der jüngsten Zeit städtische Kindertagesstätten besucht, um mir ein Bild zu machen." Wie dieses Bild aussieht, hat Christiane Gersemann (SPD) als Vorsitzende dem Ausschuss für Jugendhilfe und Familie gestern im Veranstaltungszentrum berichtet:  

Zu den Lockerungsmaßnahmen der Landesregierung sagte sie: "Die rasche - und in vielen Augen der Beschäftigten zu rasche - Öffnung der Kindertagesstätten für im Prinzip alle Kinder wird überwiegend als Fehler betrachtet. Es wird beklagt, dass oftmals kurzfristig und somit auch unsensibel am Freitagnachmittag neue Anforderungen des Landes verkündet werden und schon ab Montag darauf umgesetzt werden sollen. Gerade für große Einrichtungen ist eine solche Kurzfristigkeit nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Zumutung."

Zur Beschäftigung von Nichtfachkräften in Kindertagesstätten sagte sie: "Dieses Angebot wird nicht angenommen, darin sind sich die Einrichtungen in Burgdorf einig und das ist gut so...Mit solchen Ideen erfahren soziale Berufe eine Geringschätzung sondergleichen. Überspitzt gesagt ´Wir können mit Kindern spielen´ soll anscheinend für eine erfolgreiche Bewerbung ausreichen. Das tut weh."

Schlussfolgerung der Ausschussvorsitzenden: "Erzieherinnen und Erzieher fühlen sich oft allein gelassen. Erzieherinnen und Erzieher möchten mehr gehört werden."


"An meiner eigenen Tochter kann ich sehen, dass Kinder sich auch schon eine eigene Meinung bilden können."

Anmerkung eines Vertreters des Kinderschutzbundes





Kindergärten im Sommer schließen?

Die Kindergärten sollen zwischen den Jahren und in den Sommerferien 14 Tage geschlossen werden. Dieser Vorschlag der Verwaltung hat gestern im Ausschuss für Jugendhilfe und Familie nicht nur Freunde gefunden. CDU, FDP und Freie Burgdorfer kündigten bereits ihr Nein an, aus Otze kam der Hinweis, dass 87 Prozent der Eltern die Sommerschließzeit ablehnen würden. 

Jährlich haben die Kindergarten-Kinder  20 bis 30 Tage Ferien. Die SPD befürwortete die Schließzeit im Sommer, um feste Zeiten für die Ferien der Kinder einplanen zu können. In Burgdorf kursiert das Gerücht, dass die Stadt Geld für die Kindergärten einsparen wolle, um es für Haushaltssanierungen zu verwenden. Dieser Behauptung widersprach Rüdiger Nijenhof von den Freien Burgdorfern und plädierte für eine bessere Informationspolitik der Verwaltung, damit Eltern genauer Bescheid wissen. 

Jens Braun von der AfD warf den Grünen vor, diese wollten, dass die Kindergärten „möglichst bis 22 Uhr “ geöffnet sind und fragte: „Wo bleibt die Verantwortung der Eltern?“ Für ihn waren die Verantwortlichen klar: Die Bundespolitik, welche nur das Bruttoinlandsprodukt im Auge hat und möglichst viele Menschen in Arbeit sehen will. Das brachte ihm den Zwischenruf ein: „Wer ist schon nach einer Woche Urlaub wieder so ausgeruht, um in den Berufsalltag wieder einzusteigen?"


Kindergarten Fröbelweg wird ausgebaut

Stadt und Kirche verhandeln über
den Ausbau. 
Im Kindergarten Fröbelweg werden derzeit 87 Kinder in einer Krippe und in drei Kindergartengruppen betreut, demnächst sollen es 105 Kinder in zwei Krippen und drei Kindergartengruppen sein. Claudia Bergmann von der Pankratius-Gemeinde informierte den Ausschuss für Jugendhilfe und Familie über die Pläne für die Vergrößerung.  Kirche und Stadt sind schon seit einiger Zeit im Gespräch. Der Ausschuss gab nach kurzer Diskussion grünes Licht für das Projekt.

Donnerstag, 25. Juni 2020

Hohe See vor Gericht

Neue Serie: Ein Gerichtsverfahren-zwei Blickwinkel

In diesem blog sollen demnächst Gerichtsreportagen erscheinen, in denen Verhandlungen vor dem Burgdorfer Amtsgericht  aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden. Für den anschließend geschilderten Fall, der sich vor dem Burgwedeler Amtsgericht abspielt, scheint es aber nur einen Blickwinkel zu geben. 

Ein Mann lässt sich von einem Anwalt beraten. Der Streitwert beträgt 120 Euro. Dafür darf der Anwalt ein Beratungshonorar von rund 30 Euro berechnen. Da der Mann über ein geringes Einkommen verfügt, beantragt der Anwalt beim zuständigen Gericht für ihn Beratungshilfekostenerstattung. Der Mann gibt seine Rente mit knapp 700 Euro an, das Wohngeld, das er bekommt, mit 62 Euro und seine Nebeneinnahmen mit rund 40 Euro. Dem Antrag beigefügt werden der Rentenbescheid, der Wohngeldbescheid und ein Kontoauszug. 

Das Gericht akzeptiert den Antrag nicht, weil die von dem Mandanten angegebenen Gesamteinnahmen höher sind als die angegebene Rente. Der Anwalt weist noch einmal auf Wohngeld und Nebeneinnahmen hin. Wie hoch die Nebeneinnahmen sind, gehe aus dem Wohngeldbescheid hervor. Monate vergehen. Dann beginnt das Spiel von vorn. Das Gericht will vom Anwalt wissen, warum sein Mandant seine Gesamteinnahmen mit 802 Euro angibt, während seine Rente nur knapp 700 Euro beträgt. 

Lesetipp: "Mutti wird es schon richten" 

Mittwoch, 24. Juni 2020

Tjaden tappt (510)

Sind bald auf meinem Bankkonto.
Diese Bestellungen sind real

Das ist real. Also die Wirklichkeit. Das ist Real. Also ein Supermarkt. Das ist auch Real. Also die Währung von Brasilien, in der bei Amazon neuerdings Bücher von mir bezahlt werden. 

Jair Bolsonaro kann es nicht gewesen sein. Der brasilianische Präsident muss sein Geld zusammenhalten. Ein Gericht hat ihn dazu verdonnert, eine Maske zu tragen. Trägt er die nicht, wird er jedes Mal mit einem Bußgeld von 350 Euro bestraft. Das wird sich läppern. Denn Jair Bolsonaro hält die Corona-Pandemie für ein "Grippchen". 

Dabei kann er sich neuerdings auf die deutsche Fleischindustrie berufen, die gerade dafür sorgt, dass Kinder, die ein paar Stunden in den Kindergarten gegangen sind, wieder zuhause bei ihren Eltern bleiben dürfen, wo sie besser untergebracht werden als die Arbeiterinnen und Arbeiter der Fleischindustrie. 

Real ist derzeit also vieles. Das stimmt mich optimistisch für weitere Bestellungen meiner Bücher nicht nur aus Brasilien. 

Montag, 22. Juni 2020

Tjaden tappt (499)

MSTO-Ausbeute bei meiner
Radtour am 27. März 2020.
Oberhalb der Kinnspitze

27. Mai 2020. Die Frage, wo man die schönsten MSTO-Bedeckungen finden kann, harrt immer noch einer Beantwortung. Die meisten, die es sich an Weges- und Straßenrändern bequem machen, sind hellblau, nur wenige weiß, die schwarzen scheinen sich an die Gesichter ihrer Besitzerinnen und Besitzer geradezu zu klammern und fallen deswegen nicht meiner Sammelleidenschaft zum Wäscheständer, wo sie von jedem Corona-Virus befreit der sachgemäßen Lagerung in meinem Kleiderschrank entgegenfiebern. 

Doch: Was soll mit den MSTO-Bedeckungen geschehen, wenn die Corona-Bewährungsprobe bestanden worden ist? Werden sie bei Maskenbällen getragen, finden Masken-Modenschauen statt, werden sie auf Schwarzmärkten Bankräubern angeboten? Man weiß es noch nicht. 

Denkbar wäre auch eine künstlerische Würdigung dieser oberhalsigen Kleidungsstücke. Das Motto könnte statt "unter der Gürtellinie" "oberhalb der Kinnspitze" lauten. Der Künstler, der sich eine solche Retrospektive einfallen ließe, könnte auf mannigfaltige Weise an jene Zeiten erinnern, in denen die Menschen endlich wieder an etwas geglaubt haben. Er könnte die Glaubensbekenntnisse des Corona-Jahres 2020 sammeln und so der Nachwelt erhalten. 


Einfach schön.
Schöner kann man Mund und Nase nicht bedecken

22. Juni 2020. Die 50. Mund-Nase-Bedeckung ist die schönste, zart-grün kariert, kuscheliger Stoff, der für ein unglaubliches Wohlgefühl beim Einkauf sorgt. Trotzdem ist sie in der Burgdorfer Schmiedestaße in den Staub getreten worden. Doch nun hängt sie zum Trocknen an meinem Wäscheständer, damit das zarte Grün wieder zur Geltung kommt.  

Fundstellen und Zahl der Mund-Nase-Bedeckungen  seit dem 8. Mai 2020
Stand 22. Juni 2020


  1. Radweg Kleinburgwedel Wettmar       6
  2. Radweg Schillerslage Burgdorf              5
  3. Weststadt Burgdorf                                4
  4. Vor Supermärkten                                  8
  5. Radweg Hannover Isernhagen Süd      3
  6. Radweg nach Altwarmbüchen               2
  7. Radweg Hochbrücke Burgdorf              1
  8. Bushaltestelle Spittaplatz BU                2
  9. Radweg Großburgwedel Burgdorf        3
  10. Kleinburgwedel Radenstraße                1
  11. Wettmar Hauptstraße                            2
  12. Burgdorf Weserstraße                            1
  13. Burgdorf Feldstraße                                1
  14. Bahnhof Großburgwedel                         2
  15. Bushaltestelle Krankenhaus Gbw          1
  16. Radweg Engensen Thönse                      1
  17. Kindergarten Schillerslage                      2
  18. Hannoversche Straße Großburgwedel  1
  19. Radweg Kleinburgwedel Großburgw.    1
  20. Burgdorf Schmiedestraße                        3                 

Sonntag, 21. Juni 2020

Tjaden tappt (508)

Weitere Infos über
Straßenbegleitgrün.
Niemand schifft mehr in das Straßenbegleitgrün

Nun kann sich auch das Straßenbegleitgrün (Behördendeutsch für Büsche am Straßenrand) von der Corona-Bewährungsprobe erholen. Denn niemand schifft mehr aus dem offenen Autofenster. Männer dürfen wieder die Toiletten der Tankstellen benutzen. Und ich bin dabei gewesen. Heute Nachmittag. 

Ein Autofahrer kommt herein, er erkundigt sich nach der Toilette, der Tankwart bedauert nicht wie noch im Mai, dass die Toilette vor dem Corona-Virus geschützt werden muss, sondern erklärt dem Notdürftigen den Weg zum Pinkelbecken.

Dem fünf Minuten später Erleichterten scheint das Kunststück gelungen zu sein. Er traf dem Vernehmen nach aus 1,50 Metern Entfernung das Pinkelbecken. Fröhlich fuhr er weiter und dankte der Landesregierung für diese Lockerung, die Autofahrern und Straßenbegleitgrün gleichermaßen zugute kommt. 

Amazon kann über solche Beiträge übrigens nicht lachen. Sie etwa? Dann klicken Sie doch einmal hier 

Mittwoch, 17. Juni 2020

Tjaden tappt (507)

Das Hostel in Funchal.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Niedersachsen macht Flug nach Madeira unmöglich

Eigentlich würde ich jetzt in einem Flugzeug sitzen und in vier Stunden auf der Blumeninsel Madeira landen. Während der Taxifahrt nach Funchal würde ich den Ausblick auf den Atlantik genießen und mich auf das 29 Madeira Hostel in der Rua dos Netos freuen. Mein Zimmer ist schon lange bezahlt. Doch dann kam das Corona-Virus.

Ab Juli  sind Flüge nach Madeira wieder möglich. Doch das niedersächsische Gesundheitsministerium hat noch keine Antwort auf eine wichtige Frage, die bei Anrufen der Corona-Hotline derzeit oft gestellt wird (dabei geht es stets um die Kanarischen Inseln): "Wo kann ich mich vor dem Flug testen lassen, denn ein solcher Test, der nicht älter sein darf als 72 Stunden, ist Voraussetzung für die Einreise?"

Diese Möglichkeit gibt es in Niedersachsen noch gar nicht. Außerdem: Könnte man sich testen lassen, würde man das Ergebnis vor dem Abflug noch gar nicht kennen. "Wir haben andere Testmethoden", heißt es dazu an der Hotline. "Wir haben das Gesundheitsministerium über dieses Problem mit den Einreisebestimmungen der Kanarischen Inseln informiert. Wegen Madeira hat noch niemand angerufen."

"Sie können gern noch einmal anrufen", sagt die freundliche Frauenstimme und lässt mich vor dem Flugzeug, das mich in meinen Gedanken am 14. Juli nach Madeira fliegt, allein. 




Corona-Virus (VII)

Besuche mit Einschränkungen. 
Region Hannover-29. Mai 2020. Die Krankenhäuser in der Region Hannover haben sich auf die folgenden Regeln für Besuche geeinigt:


  • Pro Tag kann maximal ein Besucher oder eine Besucherin pro Patient oder Patientin in die Krankenhäuser kommen. Hier wird empfohlen, im Umfeld der Patientinnen und Patienten entsprechende Vorabsprachen zu treffen.
  • Die Besuchsdauer beträgt je nach Einrichtung 30-60 Minuten.Jedes Haus hat individuelle Besuchszeiten, die aber alle am Nachmittag und im frühen Abendbereich liegen.
  • An den Eingängen sind Registrierungsformulare (ggf. digitale Online-Registrierungen) auszufüllen, die von den Krankenhäusern nach vier Wochen datenschutzkonform vernichtet werden.
  • Bei Mehrbettzimmerbelegung darf nur ein Besucher gleichzeitig im Raum sein.
  • Generell dürfen keine Besuche auf Stationen für Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Infektion oder einem COVID-19-Verdacht erfolgen, hierzu zählen auch die Notaufnahmen. Darüber hinaus kann es weitere Sonderregelungen in den jeweiligen Häusern geben
  • Bistros und Cafés bleiben für Besucher gesperrt. Darüber hinaus kann es weitere Sonderregelungen in den jeweiligen Häusern geben.
  • Während ihres 30-60-minütigen Aufenthaltes müssen die Besucher sich an die Hygieneregeln halten. Entsprechende Informationen erhalten sie beim Betreten. Zu diesen Regeln gehört unter anderem:
    • Einhalten des Mindestabstands von 1,50 m (besser 2 m)
    • Das Tragen einer geeigneten Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) / eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) für Besucherinnen und Besucher sowie gleichzeitig das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) für Patienten; Besucher müssen/ können eine eigene Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) mitbringen. Dabei werden Einmalprodukte empfohlen. Darüber hinaus kann es weitere Sonderregelungen in den jeweiligen Häusern geben.
    • Pro Patientenzimmer ist nur ein Besucher gestattet.
    • Die Händedesinfektion wird beim Betreten des Krankenhauses, spätestens aber vor Kontakt mit dem Patienten durchgeführt.
    • Die Nies- und Hustenetikette ist zu beachten (Ellenbeuge).
    • Während des Besuchs ist der Verzehr von Speisen und Getränken untersagt.                      
    • Zweite Welle kann verhindert werden

    • Der Virologe vom Berliner Universitätsklinikum Charité, Christian Drosten, macht den Deutschen Mut. Es gebe jetzt eine theoretische Möglichkeit, dass die Deutschen ohne zweite Corona-Welle durchkommen, sagte der Wissenschaftler dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Man kenne das Virus nun genauer und wisse besser, wie es sich verbreite. Dies, so Droste, geschehe über wenige sogenannte Superspreader,also Infizierte, die für viele Ansteckungen verantwortlich sind. Ein solches Infektionsgeschehen könne besser kontrolliert werden.

Deutsche Welle, 29. Mai 2020

Würzburg-30. Mai 2020. Dicht an dicht stehen mehrere hundert Röhrchen, Plastikbehälter und Glasflaschen in dem Labor von Jürgen Seibel, Professor für organische Chemie an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Julius-Maximilian Universität Würzburg (JMU). Alle Substanzen sind unterschiedlich und könnten eine Grundlage für einen Wirkstoff gegen das Coronavirus sein. Einige Tests ergeben bereits kleine Erfolge, wie der Informationsdienst Wissenschaft mitteilt. 

InFranken, 30. Mai 2020

Region Hannover-31. Mai 2020. In der Region Hannover werden die Freibäder wieder geöffnet. Kann man sich beim Schwimmen anstecken? Das Umweltbundesamt sagt: Die Gefahr ist "äußerst gering". Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde kommt zum gleichen Ergebnis. Die Weltgesundheitsorganisation hat keine Hinweise, dass eine Ansteckung auf dem Wasserweg möglich ist. 

Berlin-2. Juni 2020. Es ist ein Chaos zwischen Bund und Ländern: Die Bundesregierung wollte die ursprünglich bis zum 5. Juni geltenden Kontaktbeschränkungen weiterführen, einige Landesregierungen nicht. Geeinigt wurde sich nun auf eine Art Kompromiss: Die Kontaktbeschränkungen gelten noch bis zum 29. Juni – allerdings mit Lockerungen. So soll man sich ab dem 6. Juni mit insgesamt zehn Personen oder den Angehörigen zweier Hausstände gleichzeitig treffen dürfen. Eine Höchstzahl der Personenzahl im privaten Raum soll es hingegen nicht mehr geben. Abstands- und Hygieneregeln sollen allerdings weiter eingehalten werden.

RTL

Hannover-7. Juni 2020. Weiterhin untersagt ist die Öffnung von Clubs, Discos, Shisha-Bars, Opern- und Konzerthäusern, Messen und Kinos - sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden. Dasselbe gilt laut Krisenstabschefin Schröder auch für Prostitution, Saunabesuche und sämtliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Bis Ende August seien zudem Gruppenreisen für Kinder und Jugendliche verboten.

NDR

Hannover-10. Juni 2020. Der Notbetrieb in niedersächsischen Kindertagesstätten endet am 22. Juni. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) kündigte am Dienstag in Hannover an, dass die Kitas dann einen eingeschränkten Regelbetrieb für alle Kinder anbieten müssen. Das könne etwa bedeuten, dass dafür das Angebot zeitlich begrenzt sei. Das sei das Ergebnis von Gesprächen mit den kommunalen Spitzenverbänden und Kita-Trägern. Umfangreiche Hygieneauflagen blieben aber bestehen.

NDR

Osnabrück/Bonn-14. Juni 2020. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht den Einsatz von Atemmasken im Alltag wegen der oft falschen Anwendung skeptisch. "Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen", sagte Streeck der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze", so der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn.

Redaktionsnetzwerk Deutschland

Oxford-17. Juni 2020. Die Weltgesundheitsorganisation sieht in den vorläufigen Ergebnissen einer britischen Studie zu einem Medikament gegen Covid-19 einen Durchbruch im Kampf gegen die Krankheit. Bei dem Entzündungshemmer Dexamethason handle es sich um das erste Mittel, das die Sterblichkeit von Corona-Patienten verringere, die auf Sauerstoff oder Beatmungsgeräte angewiesen seien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

tagesschau

Corona-Virus (VIII)

Dienstag, 16. Juni 2020

Aus Leons Tastatur

Leon Hogrefe, 26 Jahre, Student
Geschichte und Politik in Hannover. 
Über Heimathäfen und Auferstandene

Muttertag 2000: Das erste Kinderfest unseres Vereins "Hilfe für Kinder in Burgdorf und Umgebung" kann beginnen. Vorher will ich noch duschen. In der Hannoverschen Neustadt bemerke ich einen Jungen, der mir folgt.  Er will mich begleiten, sagt er. Ich frage den Kleinen, woher er kommt.

"Mein Opa ist in eurem Verein", sagt er. 

Und nun schreibt Leon Hogrefe für das "Burgdorfer Kreisblatt". Gestern hat er die Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport besucht. Arbeitstitel "Über Heimathäfen (Kinderhort Südstern) und Auferstandene ("Burgdorfer Kreisblatt", Lokalzeitung bis Mai 1986 und seit 2014 im Netz)". 

Sein Bericht

"Herr Tjaden mal wieder"

Obwohl ich noch nie journalistisch gearbeitet habe, schickte mich Herr Tjaden am 15. Juni gleich zu einer Sitzung des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport. Bevor es losging, wurde ich von einem HAZ-Redakteur erst einmal ausgefragt: von welcher Zeitung ich denn komme? Ich antwortete: "Vom Burgdorfer Kreisblatt und Herr Tjaden schickt mich." Darauf entgegnete er: „Es gibt kein Burgdorfer Kreisblatt.“ Und: „Herr Tjaden mal wieder.“ Zudem sagte er anschließend zu einem Ausschussmitglied, das gerade in der Nähe war: „Das Burgdorfer Kreisblatt ist wieder auferstanden.“ Diese merkwürdige Begegnung war somit mein erster Eindruck von journalistischer Tätigkeit. Es muss aber erwähnt werden, dass dieser Herr von der HAZ nach der Sitzung noch einmal zu mir kam und mir zu verstehen gab, dass er keine unangenehme Situation mir gegenüber erzeugen wollte. Außerdem führten wir noch ein nettes Gespräch, der Inhalt würde aber zu weit gehen; also auf zur Ausschusssitzung:
Zu Beginn ging es um den Kinderhort „Südstern“ in der Südstadt. Es soll eine Doppelnutzung geben: Schule und Hort. Das Gymnasium Burgdorf bot hierfür seinen A-Trakt an. Hierzu äußerte sich Christiane Gersemann u.a. mit: „Hortkinder brauchen einen Heimathafen.“ Dem Vorschlag des Gymnasiums kamen die Ausschussmitglieder einstimmig nach.
Flexible Schulpolitik
Beim Thema Inklusion ging es um die Aufteilung der Schulkinder auf die weiterführenden Schulen in Burgdorf. Die Tendenz, dass die Kinder voraussichtlich zu 40% an der IGS und zu 60% am Gymnasium angemeldet werden, geht auf eine Überprüfung der Schülerzahlen von 2015 bis 2019 zurück. Anmerkung: Beim letzten Mal gab es 145 Anmeldungen für die Burgdorfer IGS und 159 für das Gymnasium. Rüdiger Nijenhof merkte an, dass "wir flexibel sind und jederzeit nachjustieren können" und schlug deshalb die Zuteilung 50% zu 50% vor. Weshalb es bei der anschließenden Abstimmung wahrscheinlich zu der einzigen Gegenstimme von Rüdiger Nijenhof gekommen ist, alle anderen stimmten für die Umsetzung der 40% zu 60% Regelung. Noch bevor abgestimmt wurde, erklärte der Schulleiter der Burgdorfer Grundschule aus der Hannoverschen Neustadt die Situation, wonach ein Gutachten ergeben habe, dass 10% an jener Schule mithilfe von Inklusion unterstützt werden.
Das darauffolgende Thema handelte vom Zuschussantrag des SV Sorgensen in der Höhe von 525,00 Euro für die Investition in einen Aufsitzrasenmäher, der insgesamt 3.500,00 Euro kostete. Dem Antrag wurde einstimmig stattgegeben.
Des Weiteren ging es um die Schulwegsituation in Burgdorf. Eine Wortmeldung aus dem Publikum stellte die schlechten Umstände für die Kinder dar, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren (vor allem zum Gymnasium). Demnach machen die „Nordstadt-Kinder“ aufgrund der vielen Unfälle, die Vor dem Celler Tor geschehen sind, sicherheitshalber Umwege. Dazu wurde im Ausschuss eine kurze Diskussion über die Verbesserung bzw. Erweiterung der Fahrrad- und Fußwege geführt, jedoch keine konkrete Entscheidung getroffen.


Mein erster Eindruck nach dieser Ausschusssitzung: Dass Kommunalpolitik langweilig ist, stimmt nicht.

Aus Leons Tastatur (II)


Freitag, 12. Juni 2020

Tjaden (506)

Live-Ticker mit Kreisliga-Niveau.
Das Corona-Virus im Live-Ticker

Was früher der Live-Ticker während eines Champion-League-Spieles gewesen ist, ist heute der Corona-Virus-Live-Ticker. Am Ball sind allerdings fast immer die gleichen Akteure. Christian Drosten vermutet eine Mutation des Corona-Virus, während der Virologe Oliver Keppler vermutet, dass es selbst für das gegenwärtige Corona-Virus nie einen perfekten Impfstoff geben wird, der Virologe Hendrik Streeck vermutet weiterhin, dass die Ausgangssperre zu früh gekommen ist, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vermutet, dass dort, wo die Regeln eingehalten werden, die Zahl der Genesenen größer ist als die Zahl der Neuinfizierten. 

Zu den Einwechselspielern gehört der HIV-Entdecker Robert Gallo, weil der vermutet, dass die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung, die ich als Kind bekommen habe, auch gegen das Corona-Virus hilft. Das ist derzeit mein Lieblingsspieler. 

Doch es gibt auch noch ein Leben nach dem Live-Ticker. Ein Schüler erzählt mir, dass auch bei halber Klasse in seiner Schule die Abstandsregel während des Unterrichtes nicht eingehalten werden kann. "Wir schaffen nur 1,30 Meter", sagt er. Mein gesunder Menschenverstand fragt mich, was die Mehrwertsteuersenkung bringen soll. "Eine Ware, die mit Mehrwertsteuer 1,19 Euro kostet, kostet dann 1,16 Euro", rechnet er mir vor und fragt: "Wegen der 3 Cent steigt die Nachfrage?"




Dienstag, 9. Juni 2020

Tjaden tappt (505)

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Die Wedemark missachtet Abstandsregeln

Vor den Supermärkten in Burgdorf rücken die Menschen wieder näher zusammen. Ich schiebe meinen Einkaufswagen zu dem Plastikhäuschen und kette ihn an. Ich gehe einen Schritt zurück, ein Einkaufswagen berührt mich, ich drehe mich um, will nach links gehen, kann ich nicht, jemand mit Einkaufswagen steht mir im Weg, auch rechts ist kaum ein Durchkommen, doch ich schaffe es, schon kommt mir jemand mit Einkaufswagen entgegen. 

Auch im Gewerbegebiet von Großburgwedel rücken die Menschen wieder näher zusammen. Vor einem Betriebskindergarten macht die Wedemark Stellenangebote für Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Gemeinde. Der CDU gefällt das allerdings nicht. Sie pocht in einer Pressemitteilung auf die Abstandsregeln während der Corona-Bewährungsprobe. Die dort aufgestellte bunte Werbetafel hält der CDU-Vorsitzende Marc Sinner für einen "unfreundlichen Akt".  "Unfreundlicher Akt" ist wohl so was ähnliches wie eine Schmierinfektion.

Virologen sagen zwar, dass es die beim Corona-Virus kaum gibt, trotzdem gehen Desinfektionsmittel weg wie Toilettenpapier. Deswegen mein Vorschlag: Die Burgwedeler CDU verhüllt diese Werbung erst einmal mit Toilettenpapier und desinfiziert sie minütlich.



Freitag, 5. Juni 2020

Tjaden tappt (504)

Falls Sie diesen Krimi
bei Amazon bestellen
sollten: Drei Tage in
Quarantäne schicken.
Am besten in meinem
Briefkasten. Ich verkaufe
den Krimi dann weiter.
Burgwedeler Verwaltung zu lasch bei Maßnahmen gegen Corona-Virus

Uns erreichten viele Anfragen, ob das Virus beispielsweise über Bücher übertragen werden kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung  schätzt das Risiko beispielsweise für Spielzeug, Lebensmittel etc. als unwahrscheinlich ein.

Heißt es auf den Seiten des Deutschen Bibliothekverbandes.

Nun könnte man die Verwaltung von Burgwedel fragen, ob diese Anfragen allesamt aus Burgwedel stammen. Eine Antwort bekäme man sicherlich nicht. Denn warum die Verwaltung Pressemitteilungen verschickt, in denen es zur Wiedereröffnung der drei Büchereien heißt, dass zurückgegebene Bücher "drei Tage in Quarantäne gestellt" werden, könnte auch niemand erklären. 

Was immer wieder auffällt: Alle Maßnahmen werden so ausgedacht, als gäbe es unzählige Corona-Infizierte. In Burgwedel sind es  der Statistik der Region Hannover zufolge immerhin 0 Infizierte. Wenn diese 0 Infizierten in allen drei Büchereien alle Bücher ausleihen würden, wäre die Rückgabe dieser Bücher natürlich eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden darf. 

Deswegen schlage ich vor: Sobald diese 0 Infizierten sich einer Bücherei nähern, werden alle Bewohner, die in einem Umkreis von einem Kilometer leben, sofort evakuiert und in Barsinghausen 14 Tage lang isoliert. Dort gibt es auch 0 Infizierte...Bis dahin sind mir die Vorsichtsmaßnahmen der Burgwedeler Verwaltung zu lasch. 

Der Klick zur schnellen Infektion

Donnerstag, 4. Juni 2020

Tjaden tappt (503)

Schule in Kanada. 
Wo liegt Kanada?

Das freut mich: Der Virologe Christian Drosten hat nichts mehr dagegen, dass die Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen.

Das finde ich ebenfalls gut, habe aber meine Zweifel: Die "Zeit" wünscht sich heute für den Re-Start eine bessere Schule. Vorbild könne das kanadische Schulsystem sein. In Kanada zählen demnach nicht nur Leistung und soziale Gerechtigkeit, sondern auch das Wohlergehen der Schüler und Lehrer. Ich fürchte, bis unsere Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker begreifen, wo Kanada liegt, gibt es bereits die nächste Pandemie. 

Das habe ich nicht verstanden: Kanadische Wissenschaftler sollen herausgefunden haben, wie gut Masken gegen Covid-19 schützen. Berichtet die "Bild"-Zeitung. Zitat: "Gesichtsmasken senken das Infektionsrisiko von 17,4 Prozent auf 3,1 Prozent." Wie die Wissenschaftler das festgestellt haben wollen, wird nicht verraten. Haben diese Wissenschaftler zwei Gruppen (eine mit, die andere ohne Masken) mit dem Virus beschossen? Wäre für einen Vergleich erforderlich, aber wissenschaftlich wohl kaum zulässig. 

Das stimmt mich nachdenklich: Familien mit Kindern und geringem bzw. mittlerem Einkommen werden von der Bundesregierung drei Monate lang mit 100 Euro unterstützt. Für den Kauf eines Elektroautos bekommen Familien mit hohem Einkommen 60 Mal so viel. 

Mittwoch, 3. Juni 2020

Tjaden tappt (434)

Das vierte Organ der Volksbank Hannover

25. November 2019. Jede Volksbank hat drei Organe: den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Vertreter- bzw. Mitgliederversammlung. Die Volksbank von Hannover hat seit der Fusion mit der Volksbank Burgdorf wohl vier. Das wird seit Monaten mir geliehen und heißt taube Ohren.

Bei den Recherchen über eine angeblich im Jahre 2003 von der Volksbank Burgdorf abgetretene Forderung an ein Inkassobüro wurde mir im August erst einmal Hilfe von der Volksbank Hannover versprochen. Man werde die eigenen Dokumente studieren und die des Inkassobüros. Das Inkassobüro versicherte mir Ähnliches. 

Es dauerte bis zum 20. November. Dann hatte ich vom Inkassobüro angeblich alles-von der Volksbank Hannover nichts. Aus den Unterlagen erfuhr ich auch, dass ich von der Volksbank Burgdorf Dividenden bekommen habe. Bis wann, bekam ich nicht heraus, wie viel ich als Mitglied in die Volksbank Burgdorf investiert hatte, auch nicht. 

Also bat ich die Volksbank Hannover um Auskunft. Die lautete: Das muss das Inkassobüro wissen. Als Mitglied der Volksbank stimme ich mit darüber ab, wer mich in der Vertreterversammlung vertritt. Die Vertreterversammlung wählt u. a. den Aufsichtsrat. Dieses Recht ist mir klammheimlich genommen worden-oder bin ich bei den Mitgliederversammlungen der Volksbank Hannover von einem Inkassobüro vertreten worden?

Merkwürdig ist auch: Niemand verrät mir, von wann bis wann ich ein Konto bei der Volksbank Burgdorf gehabt haben soll. Zur fraglichen Zeit bin ich Kunde der Stadtsparkasse Burgdorf gewesen. 

Mitgliedschaft gekündigt

5. Dezember 2019. Bevor die Volksbank Hannover in Unwissenheit stirbt, habe ich heute meine Mitgliedschaft bei dieser Bank gekündigt. Bei einer Kündigung müsste diese Bank eigentlich feststellen können, ob jemand überhaupt Mitglied ist.

Wie kündigt man ein Geschäftsguthaben, wenn man in den Miesen ist?

10. Dezember 2019. Das Inkassobüro hüllt sich in Schweigen, die Zentrale der Volksbank Hannover leiht mir aber immerhin ein Ohr: "Eine Kündigung Ihres oben genannten Geschäftsguthabens ist nicht möglich, weil Sie bereits zum 31. 12. 2004 aus der Genossenschaft ausgeschieden sind. Darüber hinausgehende Auskünfte können wir Ihnen nicht erteilen, weil die gesetzliche Aufbewahrungsfrist der Unterlagen bereits abgelaufen ist." (Schreiben vom 9. Dezember 2019)

Wie man ein Geschäftsguthaben kündigen kann, wenn man in den Miesen ist,ist mir nicht bekannt. Wie man aus einer Genossenschaft ausscheidet, weiß ich wohl auch nicht. Ich habe immer gedacht: Man kündigt die Mitgliedschaft bei der Genossenschaft - wie ich am 5. Dezember 2019 - und bekommt dann sein Guthaben zurück. Ich habe von 2004 bis 2014 in Wilhelmshaven gewohnt, war dort Kunde der Sparkasse Wilhelmshaven und dachte gar nicht an eine Kündigung meiner Mitgliedschaft in der Volksbank Burgdorf, zumal es diese Mitgliedschaft in meinem Kopf gar nicht gab. Ich ahnte auch nicht, dass die Volksbank Burgdorf-Celle mit der Volksbank Hannover fusionieren würde. Wie also bin ich Ende 2004 aus dieser Genossenschaft ausgeschieden?

Ich erinnere mich noch gut an jede meiner Bankverbindungen, angefangen von der Sparkasse Mainz über die Sparkasse Hannover bis hin zur Commerzbank Hannover. Warum soll mir da die Volksbank Burgdorf entfallen sein?

Mail an Inkassobüro (Kopie Volksbank)- 15. Dezember 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Schreiben vom 11. Dezember 2019 teilen Sie mir mit: "Hiermit setzen wir Sie davon in Kenntnis, dass uns die Hannoversche Volksbank eG mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt hat." Korrespondenz solle ich nur noch mit Ihnen führen. 

Diesem Schreiben ist leider keine Vollmacht der Volksbank beigefügt. Die Volksbank hat mir auch nicht mitgeteilt, dass Sie eine solche Vollmacht bekommen würden. Das dürfte nicht nur ich seltsam finden, sondern im Falle einer juristischen Auseinandersetzung auch ein Richter.

Frage ich mich etwa wieder etwas, worauf ich keine Antwort bekomme? Behauptet wird von der Volksbank und deswegen auch von Ihnen eine Ratenzahlungsvereinbarung zwischen der Volksbank und mir, die mir bis heute nicht vorgelegt worden ist. 

Behauptet wird von der Volksbank neuerdings auch noch, ich sei lediglich bis zum 31. 12. 2004 Mitglied der Volksbank gewesen, obwohl ich diese Mitgliedschaft nie gekündigt habe. Mir wurde auch nie gekündigt. Dividenden bekam ich aber nur bis 2002. 

Wie wollen Sie eigentlich die Interessen der Volksbank vertreten, wenn Sie - wie ich - wichtige Informationen gar nicht bekommen? Bei der Volksbank heißt es doch sogar bei erwiesenen Tatsachen: "Dazu können wir nichts mehr sagen." Damit hat es sich dann. Die Volksbank hat sich bei mir nicht einmal erkundigt, wie hoch die mir gezahlte Dividende beispielsweise für 2002 gewesen ist. 

Legen Sie mir also bitte eine Vollmacht der Volksbank vor, aus der hervorgeht, wie die Interessen der Volksbank aussehen, die Sie vertreten sollen. Sowas ist nämlich üblich.

Das Inkassobüro teilt mir mit Schreiben vom 7. Januar 2020 u. a. mit:

"Zutreffend ist..., dass Ihnen bis zum Jahr 2002 Dividenden gezahlt wurden...Bis wann Sie Mitglied bei der Volksbank Burgdorf-Celle waren, ist der Akte nicht zu entnehmen."

Ich halte fest: Laut Auskunft der Volksbank Hannover soll ich bis Ende 2004 Mitglied gewesen sein. Mehr wisse man nicht.

Das Schweigen

27. Februar 2020. Nun sind fast zwei Monate vergangen, niemand rührt sich mehr.

Umgezogen?

3. Juni 2020. Ist die Volksbank Hannover nach Essen umgezogen? Hier klicken

Eine Sparkassen-Geschichte 


  

Dienstag, 2. Juni 2020

Tjaden tappt (501)

Fremder Onkel im Kinderkanal. 
Liebe Kinder,

ich glaub, ich muss euch da was erklären. Der Onkel, den ihr gestern auf dem Kinderkanal gesehen habt, war nicht Zigby. Coco auch nicht. Er las euch auch nicht aus dem Dschungelbuch vor, als es plötzlich kein Grün für euch mehr gab. Ich versichere euch, der Dschungel bleibt grün.  Und alles andere in der Natur auch. Außer Himbeeren. 

Nun könnt ihr natürlich fragen, was dieser Onkel ist, wenn nicht Zebra, Affe oder Bär. Der Onkel  ist Bundespräsident.  Dafür bekommt er jedes Jahr so viel Geld wie euer Papi in fünf Jahren nicht. Deswegen hat er euch gestern auch so sehr bedauert.

Und da dieser Onkel in einem Schloss wohnt, weiß er natürlich auch, was es für euch bedeutet, wenn die Kindergärten geschlossen sind. Wenn ihr mich nun fragt, ob seine Eltern ebenfalls das Essen immer so rechtzeitig auf den Tisch bringen wie eure Eltern, während für ihn im Homeoffice Reden geschrieben werden, dann muss ich euch sagen: Das könnten sie gar nicht. Denn in dem Schloss, in dem er wohnt, gibt es so viele Tische, wie sollten sie da rechtzeitig den richtigen finden? 

Da haben es eure Eltern viel leichter.  Die haben nur eine Küche und nur einen Tisch. Und davor hat dieser Onkel sehr viel Respekt.  Deswegen ist für ihn der Kindertag jetzt auch so wichtig. Und darum war er gestern im Kinderkanal. Ich habe nachgeschaut: Heute sind es wieder Zigby und Coco.