Montag, 26. Februar 2018

Tjaden tappt (256)

Das soll nun Schnee werden?
Lieber Petrus,

in den Vorjahren hast du schon viel Scheiß gemacht. Deshalb schrieb ich mehrfach an dich. Und was ist? Du lernst nichts dazu.

Im Dezember hast du die Kinder raus geschickt zum Blümchenpflücken für das Weihnachtsfest, im Januar fingen die Vögel an zu zwitschern - und nun ist dir eingefallen, dass eigentlich Winter ist? Aus Regen und Nebel willst du nun auch noch Schnee machen? Hör auf damit! Lass es Frühling werden. Einen vernünftigen. Also warm und sonnig.

In Berlin überlegt schon eine Hochschule, ob ein Gedicht von Eugen Gomringer wettermäßig betrachtet im Frühjahr überhaupt noch zeitgemäß ist. Bisher lautet es: 

Alleen
Alleen und Blumen
Blumen
Blumen und Frauen
Alleen
Alleen und Frauen
Alleen und Blumen und Frauen und
ein Bewunderer


Die Neufassung habe ich geschrieben:

Alleen
Alleen und Pfützen
Pfützen
Pfützen und Frauen
Alleen
Alleen und Frauen
Alleen und Pfützen und Frauen und
ein Bewunderer
mit Regenschirm

Wenn du dich wieder nicht anstrengst, lieber Petrus, wird das leider wieder konkrete Poesie. Also: Pauk die Jahreszeiten.

Samstag, 24. Februar 2018

Tjaden tappt (252)

Jahn Regensburg überrascht auch
in der Zweiten Liga. 
Jahn Regensburg und der Krimi

12. Februar 2018. Das ist zweifellos heiko-herrlich: Platz 5, drei Punkte bis zum Relegationsplatz in der Zweiten Liga: Jahn Regensburg spielt als Aufsteiger im Fußball-Unterhaus eine erstaunliche Rolle. Rudi Völler, der gestern Abend im ZDF-Sportstudio die Meinung vertreten hat, dass Regensburg seit dem Wechsel von Heiko Herrlich nach Leverkusen auf tollen Fußball verzichten müsse, liegt also falsch.

Richtig gelegen habe ich dagegen mit der Wahl eines der Schauplätze in meinem Krimi "Die Mörderin, die unschuldig ist". In Regensburg findet der Erzähler überraschende Hilfe in einem Jugendamts-Fall. Seine Freundin und er fädeln diese Überraschung so geschickt ein wie Jahn Regensburg so manchen Spielzug und besuchen zwischendurch das Aufstiegsspiel gegen 1860 München.

Überrascht habe ich gestern die Burgwedeler Redaktion von "Hannoversche Allgemeine Zeitung/Neue Presse" mit einem Rezensionsexemplar dieses Krimis. Ich schob das Exemplar vorsichtig in den Briefkasten. Ob mir der Erfolg einer Erwähnung beschieden ist, dürfte zweifelhaft sein. Aber vielleicht werde ich ebenfalls ein erstaunlicher Aufsteiger. Dann würde ich mich fühlen wie Jahn Regensburg...

Der Klick zu meinem Krimi, der bei Amazon einen erstaunlichen Verkaufsrang belegt.

24. Februar 2018. Jahn Regensburg besiegt Spitzenreiter Hier klicken   

Samstag, 17. Februar 2018

Tjaden tappt (254)

Wir sind nie pendentisch

Wenn sich Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bei seiner Tochter bedienen darf, wenn es um Bärte geht, und bei Ernest Hemingway, wenn es bei der Münchner Sicherheitskonferenz um die sinkende Verlässlichkeit des Landes geht, aus dem dieser Schriftsteller stammt, dann wollen wir doch nicht so pendentisch sein. Den Satz "Europa ist nicht alles, aber ohne Europa ist alles nichts" werten wir also als Original-Gabrieler.

Wenn sich Leserinnen und Leser einer Beilage der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" darüber beklagen, dass sich die Tippfehler häufen, dann sind sie einfach zu pendentisch. 

Pendentisch sollten wir auch nicht sein, wenn die Wochenzeitung "Neue Woche" Uetze mit Burgwedel verwechselt. Wer Kinovorstellungen verlegt, der darf auch Orte verlegen. Und Vereine verwechseln darf der auch. Die Entschuldigung liest sich dann so: "Auf der Sportseite wurden in dem genannten Artikel ("Erfolgreicher Jahresabschluss") zwei Vereine vermischt, der Verein Karate Dojo Lehrte und sein Pendent Karate Dojo Sehnde."

Da mögen unsere Mundwinkel noch so herabhängend werden wollen: Wir sind nicht pendentisch! 

Mittwoch, 14. Februar 2018

Tjaden tappt (253)


Der Mann mit der Mütze
Friedrich-Karl Wiesener.

Er steht an der Bushaltestelle "Burgdorf/Weserstraße". Er winkt. Mit einem Zettel in der Hand. Der Mann mit der Mütze ist Friedrich-Karl Wiesener, ehemals Werbechef der Stadtsparkasse Burgdorf. Ich unterbreche meine Radtour.

"Können Sie mir sagen, wie ich nach Heeßel komme?", fragt er mich.

"Dort wohnen Sie doch, Herr Wiesener", antworte ich. 

Ich erinnere ihn daran, was er für die Kultur in der Stadt Burgdorf getan hat. Wickenthies-Brunnen. Spargelmädchen. Sommernächte. Ausstellungen. Konzerte. Doch er will nur den Weg nach Heeßel wissen. Die Geschichten, die ich ihm erzähle, sind für ihn Geschichten über einen Fremden, über jemanden, den er vergessen hat.

"Wie komme ich denn nun nach Heeßel?"

"Der Bus fährt auf der anderen Straßenseite ab. Direkt gegenüber", antworte ich mehrmals.

Er schaut nur auf seinen Zettel oder in mein Gesicht. Endlich dreht sich der 87-Jährige um. Er geht über die Straße. Der Bus kommt.

Er mag vergessen haben, was er für die Stadt Burgdorf tat. Burgdorf vergisst es nicht.  

Freitag, 9. Februar 2018

Tjaden tappt (251)

Gewollt-bekommen. 
Raffiniertes blondes Mädchen mit Zopf 

Diese Fünfjährige mit blonden Haaren und Zopf hat die Mutter wahrscheinlich jeden Tag auf dem Kassenzettel. Irgendwie schmuggelt sie sich schon in die Zahlenkolonne. Gestern bei REWE in Burgdorf mit Kaugummi.

1. Szene

Mutter und Tochter nähern sich in meinem Rücken der Kasse. Die Kleine sagt: "Mutti, schau mal, Kaugummi. Die mag ich doch so gern."

Dieser Hinweis führt noch nicht zum Kauferfolg.

2. Szene (wenige Sekunden später)

Die Kleine sagt: "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie die schmecken."

Raffinierte Änderung der Taktik. Die Mutter soll ein schlechtes Gewissen bekommen, weil sie ihrer Tochter das geliebte Kaugummi schon lange vorenthält. Dafür gibt es jetzt auch noch einen Ohrenzeugen. Mich.

3. Szene (nach einer verlängerten Wirkungspause)

Die Kleine sagt: "Lisa hat schon mal einen Kaugummi von mir gegessen. Das muss sie noch bezahlen."

Das Mädchen baut für seine Mutter eine Zwickmühle auf. Wenn sie jetzt immer noch den Kauf verweigert, schädigt sie ihre Tochter möglicherweise finanziell, denn mit Kaugummi könnte die Kleine ihre beste Freundin eher zur Begleichung ihrer Schulden überreden als ohne. Zudem könnte die beste Freundin bestätigen, wie gut das Kaugummi schmeckt. Will die Mutter der Fünfjährigen etwa auch noch die beste Freundin schädigen? Und das im Beisein eines Zeugen.

Schlusszene

Die Kleine fragt: "Was kosten die eigentlich?"

Die Mutter antwortet mit "1,15 Euro" und kauft das Kaugummi.

Lektion für die Mutter: Geiz ist nicht geil.  







Mittwoch, 7. Februar 2018

Bemerk-Bar

Zur Bundestags- und zur Landtagswahl

Schweigt Caren Marks (SPD) auch dazu?
Hier lesen

Vom Scheidungsrichter zum Standesbeamten
Hier lesen

Der letzte Splitter

SPD und Union wieder vereint.
Vom Scheidungsrichter zum Standesbeamten

Lieber Martin,

erinnerst du dich noch an das, was ich dir am 25. September geschrieben habe? Hier klicken Du hast mein Flehen erhört. Darüber freue ich mich sehr. Außerdem freue ich mich darüber, dass du als Außenminister genauso oft weg sein wirst wie der Sigmar. Nun musst du mir nur noch eine knapp 70-prozentige Zustimmung deiner Mitglieder schenken.

Lieber Martin, hast du gelesen, was in der "Bild"-Zeitung steht? Oder hast du nach den Koalitionsverhandlungen gleich weitergeschlafen? Irre, schreiben die, ich zitiere mal frei wie sonst das Grundgesetz, rund 440 000 SPD-Mitglieder dürfen darüber abstimmen, ob wir weiter gemeinsame Sache machen, darunter auch viele Ausländer. 

Na und? Schließlich wollen wir mit Horst einen Ausländer zum Innenminister machen. Flüchtling ist der auch. Du hast natürlich recht, das ist keine Obergrenze. Das ist die Schmerzgrenze. Wir müssen nun aufpassen, dass der Horst nicht seine eigene Bundesregierung alle Nase lang vor das Bundesverfassungsgericht zerrt.

Und denk immer daran: Vertrauen ist gut, Bratkartoffeln sind besser. 

Deine Angela

Zum ersten Splitter

Montag, 5. Februar 2018

Tjaden tappt (250)

Zweifellos schön.
Von der Schönheit meiner Maestro-Card

Wie oft schon hat meine Kassiererin im Burgdorfer Netto-Markt meine Maestro-Card (ein-)gelesen! Verzückt war sie jedes Mal von meiner Karten-Nummer, die schon fast ein Kunstwerk der Sparkasse Hannover sei, eins ums andere Mal staunte sie über die Gültigkeitsdauer. Auch die Farbtöne gefielen ihr.

Wie oft schon ist meine Maestro-Card im Netto-Markt in der Schlange vor der Kasse von Hand zu Hand gereicht worden, wie viele anerkennende Blicke gab es und Seufzer wie "Die von der Commerzbank ist längst nicht so schön"!

Wie oft schon habe ich das erlebt! Doch seit heute ist damit Schluss. "Ich darf Ihre Karte nicht mehr in die Hand nehmen", sagte meine Kassiererin und wischte sich eine Träne aus dem linken Auge. "Aus Datenschutzgründen."

Doch schön ist meine Maestro-Card auch weiterhin. Wenn nur der Kontostand nicht wäre...

Donnerstag, 1. Februar 2018

Eine Petition

Kann  ein Mann  Familienminister?
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wir schlagen Marcus Weinberg als Bundesfamilienminister vor.
Begründung:

"Es freut mich außerordentlich, dass meine Kollegen mich mit 89% zum familienpolitischen Sprecher meiner Fraktion gewählt haben. In diesen Themen steckt mein Herzblut und ich bin glücklich, mich auch in der kommenden Zeit für Familien einzusetzen. Die Bekämpfung der Kinderarmut, die Stärkung des Kinderschutzes und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen ganz oben auf der Agenda. Morgen konstituiert sich die Arbeitsgruppe und dann geht es endlich wieder los."
Schreibt Marcus Weinberg am 29. Januar 2018 auf seinen Facebook-Seiten. Viele haben ihm gratuliert, Familien, Mütter und Väter setzen offenbar große Hoffnungen in diesen CDU-Bundestagsabgeordneten.
Würde Marcus Weinberg zum Bundesfamilienminister ernannt werden, würde auch mit einem weiteren Vorurteil aufgeräumt werden. Noch ist angeblich Familie vornehmlich Frauensache, Frau Bundeskanzlerin, zeigen Sie mit der Ernennung der Öffentlichkeit, dass Familie auch Männersache ist.
Aktuell setzt sich Ihr Parteikollege für eine Kommission ein, die sich mit der Arbeit von Jugendämtern, Familiengerichten und Gutachtern beschäftigt. Klagen und Beschwerden, die ihn erreichten, haben ihn immer nachdenklicher gemacht.