Aus schlimmen Zeiten. |
"Wie Heimkinder ihre Stimme fanden", lautet der Titel eines Artikels in der "Süddeutschen Zeitung" vom 27. November 2018. Begonnen habe alles Anfang 2003 mit dem Anruf einer Frau in der "Spiegel"-Redaktion. Dieser Anruf sei eine Reaktion auf eine Rezension eines Films über Kinderheime in Irland gewesen, geschrieben von Peter Wensierski. Die Frau habe über ähnlich schlimme Erfahrungen in einem deutschen Kinderheim berichtet.
Peter Wensierski verfasste einen Artikel mit dem Titel "Die unbarmherzigen Schwestern" und 2006 das Buch "Schläge im Namen des Herrn". Doch: War das wirklich der Anfang? Nein. Ulrike Meinhof, die den meisten wohl nur als Terroristin bekannt ist, befasste sich schon viel früher als Redakteurin der "konkret" mit dem Thema. Ihr Film "Bambule-Fürsorge-Sorge für wen?" wurde Anfang der 70-er Jahre verboten. Es dauerte 24 Jahre, bis er ausgestrahlt wurde.
Über Kinderheime tuschelte man damals nur, einige bedauerten "die armen Kinder", kannten aber auch nicht viel mehr als Gerüchte. Jugendämter verschanzten sich hinter einer Mauer des Schweigens, das Jugendamt von Hannover genehmigte jeden Arzneimittelversuch in Wunstorf. Kinderheime lagen abseits, so manches NS-Gebäude war umgewidmet worden.
Auch heute noch sind Heimkinder auf der Suche nach ihrer eigenen Sprache. Mit dem, was der Runde Tisch des Bundestages vor 10 Jahren erreicht hat, sind viele nicht zufrieden. Die Frage, warum die Aufarbeitung der Heimgeschichten 1975 endet, drängt sich auf.
Großburgwedels Heimgeschichte ist auch nicht ruhmreich. Vor über acht Jahren habe ich über die Pestalozzistiftung berichtet. Diese Berichte werden immer noch kommentiert.
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