Rolf Linda ist tot. |
Jede Wette: Kein Sportredakteur hat so oft das Wort "letztendlich" verwendet wie Rolf Linda. Deswegen fragten wir ihn beim "Burgdorfer Kreisblatt" immer kurz vor Redaktionsschluss, ob seine Berichte über den "kleinen Fußball" letztendlich im Sport- oder im Lokalteil erscheinen sollten. Denn einiges, was in sein Ressort fiel, hatte auch lokale Bedeutung.
Als zum Beispiel der Fußballplatz von Hertha Otze umgepflügt wurde, weil der Baggerführer einen Bebauungsplan falsch verstanden hatte, ging es um mehr als nur das runde Leder. Wir einigten uns der eindrucksvollen Fotos wegen auf die Burgdorfer Lokalseite, für die ich verantwortlich war.
Dort platzierten wir - dieses Mal ohne Wissen von Rolf Linda - auch den Ausrutscher eines Verteidigers der TSV Burgdorf im eigenen Strafraum. Das erste Foto zeigte diesen Verteidiger bei der eleganten Ballannahme. In das zweite Foto flog von hinten eine Plastiktüte. Auf dem dritten Foto brachte diese Plastiktüte den Verteidiger zu Fall.
An meinem ersten Arbeitstag erklärte mir Rolf Linda Burgdorf. "Stell dir in Spanien zwei einsame Straßen vor, die sich kreuzen", sagte er. "Und nun stell dir auf dieser Kreuzung zwei demolierte Autos vor, die zusammengestoßen sind." Das konnte ich mir nicht vorstellen. Warum sollte sich in einer einsamen Gegend solch ein Unfall ereignen? Rolf Linda antwortete: "Weil die beiden Autofahrer aus Burgdorf sind." Bevor er mein Redaktionsbüro wieder verließ, fügte er noch hinzu: "Die Geschichte ist wahr."
Letztendlich wahr ist leider auch, dass Rolf Linda im Alter von 72 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist.
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