Uni Oxford plant Studie
Mit einer neuen klinischen Studie wollen Forscher der Universität Oxford prüfen, ob der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca auch bei Kindern und Jugendlichen wirkt. Dafür soll das Mittel, das Konzern und Universität gemeinsam entwickelt haben, an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden. „Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten“, sagte Andrew Pollard von der Uni Oxford einer Mitteilung vom Samstag zufolge. Die meisten Kinder würden nicht krank durch das Virus.
Grenzen dicht gemacht
Die Bundespolizei hat sich in der Nacht bei klirrender Kälte von bis zu minus 20 Grad am Grenzübergang Schirnding zwischen Bayern und Tschechien postiert. Hier wie an allen anderen Übergängen zwischen Deutschland und dem neuerdings als "Mutationsgebiet" ausgewiesenen Tschechien gingen zwar keine physischen Schlagbäume herunter, aber jedes Fahrzeug auf der Bundesstraße wird angehalten, die Reisenden nach ihren Absichten befragt und falls nötig zurückgeschickt.
Bis zuletzt war nicht klar, welche Ausnahmen für das generelle Einreiseverbot, das Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verhängt hatte, gelten sollen. Von der Bundespolizei hieß es, dass nur Berufspendler aus Tschechien, die im medizinischen Bereich oder "kritischer Infrastruktur" arbeiten, die Grenze passieren dürfen.
Psychische Belastung nimmt zu
In der Pandemie hat die psychische Belastung vieler Berufstätiger in Norddeutschland zugenommen. Die Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) veröffentlichte heute Zahlen über Krankmeldungen aufgrund von Depressionen, chronischer Erschöpfung und anderen psychischen Leiden im vergangenen Jahr. In Niedersachsen waren demnach Arbeitnehmer durchschnittlich 42,9 Tage krankgeschrieben. Das sind 4,6 Tage mehr als noch 2019 vor Beginn der Pandemie. In Schleswig-Holstein liegt die Zahl bei 46,1 Tagen (plus knapp sechs) und in Mecklenburg-Vorpommern betrug die durchschnittliche Anzahl der Krankentage 39,7 Tage (plus vier, bei Männern sogar plus 5,1). Bundesweit betrug die Krankschreibungsdauer wegen psychischer Erkrankungen 43,7 Tage (plus 4,2).
"Nicht immer neue Grenzwerte erfinden"
Laschet hatte am Montag am Rande einer Veranstaltung des baden-württembergischen CDU-Wirtschaftsrats gesagt: „Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet.“ Damit wandte sich Laschet gegen die von Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder vergangene Woche getroffene Entscheidung, statt des Inzidenzwerts von 50 den Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zur Messlatte für weitere Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen zu machen.
Methoden wie im Mittelalter
Dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel fehlt im Kampf gegen die Corona-Pandemie der Einsatz moderner Technologien. "Was mich am meisten ärgert: Wir behandeln die Pandemie mit den Mitteln des Mittelalters. Bei der Pest wurden die Menschen auch nur weggesperrt. Die Mittel des 21. Jahrhunderts lassen wir aber weitgehend ungenutzt liegen", sagte Gabriel der "Heilbronner Stimme"(Mittwoch).
99 Prozent der Corona-Toten mit Vorerkrankungen
Nur ein Prozent der an Covid-19 Verstorbenen in Hamburg hatten keine Vorerkrankungen. Das zeigt die Untersuchung von 618 Corona-Todesfällen, die das Team der Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) obduziert hat. Die meisten Toten hatten demnach mehrere Vorerkrankungen; vor allem Bluthochdruck, Nierenminderleistungen, Lungenerkrankungen, Tumore und Diabetes. Die jüngste Verstorbene in Hamburg war 29 Jahre alt, der älteste 100 Jahre alt. Drei von vier Toten waren älter als 75 Jahre. Nur sieben Menschen waren jünger als 50 Jahre. Fünf von ihnen litten an Vorerkrankungen wie Diabetes.
Schnelltests in den Geschäften
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte ein Sprecher mit. Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen. Dieser könne nach den von den Herstellern vorgelegten Studien jeweils durch Laien sicher durchgeführt werden, erklärte das Bundesinstitut weiter.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF, die Tests werde es in den nächsten Tagen in Geschäften geben, sie seien "also niedrigschwellig erreichbar". Er gehe davon aus, dass es in der nächsten Woche weitere Zulassungen geben werde.
Lehrter Krankenhaus schließt Notaufnahme
Ein Corona-Ausbruch im Klinikum Region Hannover (KRH) in Lehrte hat mittlerweile insgesamt 41 Menschen erfasst. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. 23 Patientinnen und Patienten und 18 Beschäftigte seien bisher positiv getestet worden, sagte ein Sprecher des Krankenhauses. Das KRH nehme seit Dienstag keine Notfälle mehr an. Die reguläre Aufnahme war schon am Montag eingestellt worden. Der Ausbruch gehe auf zwei Patienten zurück, die unabhängig voneinander in verschiedenen Stationen lagen, sagte der Sprecher. Beide seien bei der Aufnahme negativ getestet worden und hatten keine Corona-Symptome. Später hätten sie sich doch als infiziert herausgestellt.
Robert-Koch-Institut entlastet Urlauber
Geht es jedoch um die neueste Studie, dürfen zumindest leidenschaftliche Urlauber und die komplette Tourismus-Industrie aufatmen. Im Herbst 2020 sollen Reisen in Urlaubsländer nämlich kein Pandemietreiber gewesen sein. So heißt es im Epidemiologischen Bulletin vom 25. Februar 2021: „Mittlerweile wurde die Sommerferienwelle von der zweiten großen Infektionswelle in Deutschland in den Schatten gestellt. In dieser spielen reiseassoziierte Infektionen nur eine sehr untergeordnete Rolle, weil die autochthone Übertragung überwiegt.“ Unter autochthonen Übertragungen versteht man die Übertragung zwischen zwei Landsleuten.
Friseursalons wieder geöffnet
Am Montag dürfen in Deutschland die Friseursalons wieder öffnen, ein Ende der Corona-Mähne ist in Sicht. In Corona-Zeiten ließen sich schon viele Männer von ihrer Frau die Haare schneiden, beispielsweise Gerhard Schröder. Frauen klatschten sich billige Farbe aus der Drogerie auf den grauen Ansatz oder versuchten, den herausgewachsenen Pony so gut es geht zu ignorieren. Nun ist das vorbei: Die 80.000 Friseurbetriebe machen nach monatelanger Zwangspause wieder auf.
Geimpfte wie Getestete behandeln
Vizekanzler Olaf Scholz will derzeit geltende Einschränkungen wegen der Corona-Krise für Geimpfte zügig lockern. "Ich kann mir gut vorstellen, dass der Impf-Nachweis wie ein negativer Schnelltest genutzt werden kann. Geimpfte erhalten Zugang zu all jenen Orten, die ansonsten nur mit einem Schnelltest zugänglich sind", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".
Dabei bezog sich Scholz auf erste Studien, die nahelegten, dass Geimpfte die Krankheit womöglich nicht mehr übertragen und damit kein Ansteckungsrisiko darstellen würden. Derzeit deutet sich an, dass Besuche von Theatern, Kinos oder Biergärten, abhängig vom regionalen Infektionsgeschehen, in absehbarer Zeit wieder möglich sein könnten - allerdings unter Vorlage eines tagesaktuellen Coronatests.
ntv, 3. März 2021
Schritt- und fallweise Lockerungen
Der Lockdown in Deutschland soll nun schrittweise und fallweise gelockert werden. Bund und Länder verständigten sich am Abend darauf, dass je nach Inzidenz regional Geschäfte, Sportstätten oder Kinos wieder öffnen können.
Zudem versprachen die Teilnehmer, Schnelltests auszuweiten. Grundsätzlich sollen alle Bürgerinnen und Bürger Anspruch auf regelmäßige Schnelltests einmal pro Woche haben. Hausärzte sollen in die Impfkampagne eingebunden werden, um die Zahl der täglichen Impfungen auf 200.000 hochzuschrauben.
Schnelltests schnell ausverkauft
In Deutschland hat der großflächige Verkauf von Corona-Selbsttests im Einzelhandel begonnen. Beim Discounter Aldi sind die Tests seit Samstagmorgen direkt an der Kasse erhältlich. Vielerorts waren sie aber bereits nach kurzer Zeit ausverkauft. Die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests ist bei Aldi zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro und enthält fünf Tests. Aldi Nord und Aldi Süd hatten schon vorab darauf hingewiesen, dass die Aktionsware bei einer sehr hohen Nachfrage auch schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Dies sei aber eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs, sagte ein Sprecher von Aldi Süd. Laut Augenzeugenberichten sollen die Filialen nur wenige Packungen erhalten haben.
Abgrund der Verdrossenheit
Deutschland bewegt sich auf einen Abgrund zu - ja, doch, einen Abgrund: an Verdrossenheit. Denn die Probleme in der Bewältigung der Coronakrise dauern an, werden nicht geringer, sondern scheinen sich im Gegenteil sogar auszubreiten. Impfen, Impfstoffe, Schnelltests, Testzentren - je genauer wir hinschauen, desto komplizierter scheint alles zu werden. Und eine Lösung sowieso.
Details übernehmen die Herrschaft: Probleme werden nicht kraftvoll angegangen, sondern zuerst in derart viele vorher zu regelnde Einzelpunkte zerlegt, dass dann alles zusammen nahezu nicht mehr zu bewältigen zu sein scheint.
Das führt dann beispielsweise dazu, dass hierzulande das Impfen so gar nicht vorankommt. Während in Israel von 100 Einwohnern 94,9 bereits geimpft sind, liegt die Zahl in Deutschland gerade mal bei 7,6. Und in Großbritannien werden täglich fast doppelt so viele Menschen wie in Deutschland geimpft.
Der Tagesspiegel, 7. März 2021
Israel: Wieder Fans im Stadion
Es ist der Wunsch vieler Fans: Samstagnachmittag mal wieder zum Fußball gehen, ein bisschen jubeln, ein wenig schimpfen.
Während in Deutschland erst ganz langsam über Konzepte nachgedacht wird, wie man Fans wieder in Stadien und Hallen bringen kann, ist Israel bereits einen Schritt weiter. Das Land öffnet seine Fußballarenen schon ab diesem Wochenende – für maximal 1500 Zuschauer. Los geht es mit dem Spiel Hapoel Tel Aviv gegen Bnei Sachnin am Samstag.
Bisher keine Testoffensive
Die angekündigte Testoffensive bleibt bislang aus. Genug Schnelltests sind wohl da – aber wann sie wo verfügbar sind, ist unklar. Wirtschaftsverbände sind irritiert: Die einen unterbreiteten längst Konzepte, die anderen sehen sich alleingelassen. Kommunen proben den Alleingang.
Keine Einigkeit unter den Ministerpräsidenten
Berlin: Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Montag sind die Ministerpräsidenten uneins. Der bayerische Regierungschef Söder sieht angesichts der steigenden Infektionszahlen keine Möglichkeit die Beschränkungen zu lockern. Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte er, die Notbremse muss für alle gelten und zwar konsequent. Dagegen setzt die Landeschefin von Rheinland-Pfalz, Dreyer, auf ein eigenes regionales Modell. Dort öffnet ab Montag in Orten mit einer Inzidenz unter 100 die Außengastronomie. Besucher müssen einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen. Dreyer sagte, sie blicke zwar sorgenvoll auf die bundesweit steigenden Zahlen, aber man könne nicht ganz Deutschland für weitere Monate komplett abriegeln. Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann rechnet dagegen damit, dass Lockerungen zurückgenommen und Maßnahmen verschärft werden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sagte, dass Menschen nach Mallorca dürften und nicht an die Ostsee, führe zu Unmut in der Torismusbranche. Deswegen bräuchte es dort weitere finanzielle Unterstützung.
Quelle: Bayern 2 Nachrichten, 20. 3. 2021 10:00 Uhr
20 000 statt 6000 Demo-Teilnehmer
Nach der Corona-Demo in Kassel hat die Polizei ihre Einsatztaktik verteidigt. Die Verantwortlichen hätten mit mehreren Beratern über die Möglichkeiten und Konsequenzen des Einschreitens diskutiert - und so entschieden, „dass die polizeilichen Maßnahmen und der temporäre Verzicht auf Zwangs- und Verfolgungsmaßnahmen in der Rechtsgüterabwägung notwendig und angemessen war“, heißt es in einer Mitteilung.
Zuvor hatte es Kritik am Verhalten der Polizei gegeben. Obwohl nur 6000 Teilnehmer zugelassen waren, zogen bei der Corona-Demo in Kassel mehr als 20.000 Demonstranten durch die Straßen. Die Polizei war zwar mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Regeln setzten die Beamten allerdings nur selten durch. Bei nicht erlaubten Umzügen um dem Stadtkern hielten sich die Einsatzkräfte ebenfalls zurück.
Solinger Tageblatt, 21. März 2021
Der Gipfel nach dem Gipfel
Nach dem viel kritisierten Corona-Gipfel und Oster-Lockdown scheint Chaos in Berlin ausgebrochen zu sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte, selbst für die Ministerpräsidenten überraschend, einen neuen Blitz-Gipfel am Mittwochvormittag an.
Letzte Meldung: Merkel kippt Osterruhe
Spahn für weiteren Lockdown
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)lt einen weiteren Lockdown von zehn bis 14 Tagen für erforderlich. "Wenn wir die Zahlen nehmen, auch die Entwicklungen heute, brauchen wir eigentlich noch mal zehn, vierzehn Tage mindestens richtiges Runterfahren unserer Kontakte, unserer Mobilität", sagte Spahn bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Nötig sei ein Lockdown ähnlich wie an Ostern im vergangenen Jahr, sagte Spahn. Er selbst würde auch lieber Ostern im größeren Kreis der Familie feiern, sagte er. "Aber es geht halt dieses Jahr noch nicht." Wenn es gelinge, diese Welle zu brechen bevor sie im April zu groß werde, dann seien anschließend auch Öffnungsschritte möglich wie in Tübingen.
Schnell entscheiden geht nicht
Der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, hat die mangelnde Flexibilität in der deutschen Verwaltung im Hinblick auf die Pandemiepolitik kritisiert. "Kompetenzgerangel" und unklare Fragen der Haftung verhinderten eine wirkungsvolle Eindämmung der Krise, sagte der Gewerkschafter und Verwaltungsexperte. "Die Verwaltung muss viel zu viele Vorgaben auch in der Krise minutiös befolgen." Es gebe dadurch kaum Möglichkeiten, übergreifende und schnell getroffene Entscheidungen zu fällen.
Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr in der Region Hannover
Im gesamten Gebiet der Region Hannover ist das Verlassen einer häuslichen Unterkunft einschließlich der jeweils zugeordneten, privat genutzten Nebenanlagen (z. B. Garten, Balkon, Keller) in der Zeit vom 1. April 2021 bis einschließlich zum 12. April 2021 jeweils in der Zeit von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt.
Warnrufe nicht so wirklich falsch
„Für Deutschland insgesamt sehe ich Handlungsbedarf“, sagte der Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten jetzt der Deutschen Presse-Agentur. „Die großen Warnrufe sind da nicht so wirklich falsch.“ Kanzlerin Angela Merkel hatte erklärt, sie denke über klarere Vorgaben an die Länder nach.
Schleswig-Holstein habe mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland noch eine sehr klare Sonderrolle, sagte Fickenscher, der in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein das Institut für Infektionsmedizin leitet. „Wenn aber Entscheidungen bundesweiter Tragweite notwendig sein sollten, wird sich Schleswig-Holstein nicht verschließen können.“
Kein schnelles Ende der Kontaktbeschränkungen
In der neuen Folge des NDR Info Podcasts "Coronavirus-Update" warnt die Virologin Sandra Ciesek vor überzogenen Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Kontaktbeschränkungen. Die Impfungen hätten noch keinen großen Effekt auf das Pandemie-Geschehen. Zudem verweist sie auf Berechnungen des RKI, nach denen selbst ein vierwöchiger Lockdown nicht ausreiche.
tagesschau, 6. April 2021
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