Hier hat die TG angeblich Kinder gefördert. Foto: Heinz-Peter Tjaden |
"Premiere im Jugendhilfeausschuss: Erstmals hat es in diesem Gremium eine öffentliche Expertenanhörung gegeben."
Melden die "Dresdner Neueste Nachrichten" am 28. Mai 2018.
Thema: Das Wohl von Flüchtlingskindern. Die Grünen haben einen der Experten eingeladen.
"Mit dem Beitritt zur UN-Kinderrechtskonvention habe Deutschland dem Schutz des Kindeswohls als „hohes Gut“ Gesetzeskraft verliehen. Deshalb müssten in jedem Einzelfall auch die psychischen Auswirkungen einer Abschiebung geprüft werden, erklärt Prof. Ruthard Stachowske von der Evangelischen Hochschule Dresden (EHS)."
Die "Dresdner Neuesten Nachrichten" bezeichnen Stachowske als "Wissenschaftler". Wie der "Spiegel" am 7. April 2007 in einem Artikel mit dem Titel "Kinder der Sucht".
Der damalige Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg machte mich im Mai 2009 auf Ruthard Stachowske aufmerksam. Matthias Lange drohte mir mit Klage, falls ich von ihm aufgelistete Behauptungen aufstellen sollte. Dass ich dazu in der Lage wäre, schloss er aus einem Kommentar, den ein Betroffener in einem meiner blogs über Jugendämter, Familiengerichte und Gutachter verfasst hatte. Da ich noch nie über die Einrichtung berichtet hatte, machte mich diese Klageandrohung hellhörig, ich veröffentlichte eine entsprechende Meldung.
Diese Meldung führte in kurzer Zeit zu vielen Reaktionen Betroffener, die mir Ungeheuerliches über Ruthard Stachowske berichteten. Er leitete damals die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch (TG), die zur Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg gehörte. Eine Betroffene und ich organisierten ein Treffen in Lüneburg, ich lud Lange und Stachowske dazu ein. Sie kamen nicht. Statt dessen wurden wir aus einer Einrichtung der TG fotografiert, wenn wir auf die Straße gingen.
Ich richtete den blog familiensteller.blogspot.de ein und berichtete, was mir zu Ohren kam: Erniedrigungen und Demütigungen der Klientinnen und Klienten, Trennung der Kinder von ihren Eltern, gelungene und missglückte Fluchtversuche, esoterische Therapiemethoden, Lügen über die Therapiedauer. Stachowske klagte - mehrmals. Gegen Nichtigkeiten,nur einmal wegen meiner Kritik an seinen Methoden. Diesen Prozess verlor er mit Pauken sowie Trompeten.
2011 wurde Matthias Lange als Geschäftsführer der Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg entlassen, seine Nachfolgerin hieß Gisela van der Heijden, die aus Thüringen kam. Sie berichtete mir, dass Stachowske über mich behauptet hatte, ich sei pädophil. Er berief sich dabei u. a. auf Berichte des ehemaligen Burgdorfer CDU-Ratsherrn Paul Rohde. Ein Bremer Sozialpädagoge fragte Rohde, wie es dazu kommen konnte. Der ehemalige CDU-Ratsherr schwieg.
Im Juli 2011 wurde Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch entlassen. Er klagte gegen die Kündigung. Am ersten Verhandlungstag vor dem Arbeitsgericht in Lüneburg erschien im Netz ein anonymer blog mit angeblichen Dokumenten aus der TG. Sogar die Handynummern von Kindern wurden veröffentlicht. Mit Hilfe der Lüneburger Polizei bekam ich diesen blog wieder aus dem Netz - in Deutschland und in der Schweiz. Die anonymen Verleumder zogen nach Ungarn um. Dort war ein Verbot nicht mehr möglich.
Ruthard Stachowske bezeichnete sich fortan als Opfer der Kinderporno-Industrie und der Schulmedizin, und zwar öffentlich auf seinen Internet-Seiten. Die TG wurde an die Step gGmbH verschenkt, neuer Geschäftsführer wurde Serdar Saris, ehemals Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Regionsversammlung Hannover. 2012 wurde Stachowske von Serdar Saris wieder eingestellt, Stachowske nahm jedoch keines der Jobangebote an. Die TG wurde 2014 geschlossen, die Sucht- und Jugendhilfe Lüneburg ist ebenfalls aufgelöst worden. Das macht jetzt alles die Step gGmbH Hannover.
Stachowske ist Sozialarbeiter und möglicherweise auch Sozialpädagoge, sein Doktor-Titel hat einen esoterischen Anstrich, an der Evangelischen Hochschule Dresden ist er Honorarprofessor. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn wegen Titelbetruges, stellte das Verfahren aber ein, weil Stachowske den umstrittenen Titel rechtzeitig wieder zurückgegeben hatte.
Die "Spiegel"-Redaktion hatte er 2007 in Begleitung einer TG-Klientin besucht. Damit sie sagte, was er wollte, drohte er seiner Klientin mit Ungemach in der Einrichtung, berichtete sie mir, als sie nicht mehr in Wilschenbruch war.
Siehe auch Leserbriefe
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