Sie geht gerade auch im "Marktspiegel" mit dem Hut herum. |
"Habe ich es verbockt?", fragt der Vater seinen Sohn kurz vor Schluss des Films "Schlaflos in Seattle". Diese Frage will sich Katrin Bittner aus Heeßel ersparen, deswegen geht sie derzeit mit dem Hut herum. Sobald 50 000 Euro drin sind, will sie mit anderen für ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr klagen. Wahrscheinlich nachts. Denn in Heeßel bekommt sie eigenen Angaben zufolge kein Auge mehr zu.
"In manchen Nächten rauschen die Flugzeuge im 10-Minuten-Takt über Heeßel hinweg", beklagt sie sich beim Burgdorfer Anzeigenblatt "Marktspiegel", das nach einer Beilage von "Hannoversche Allgemeine Zeitung/Neue Presse" nun ebenfalls auf dieses Thema fliegt.
Dieser Beilage haben die Fluglärm-Geplagten aber "acht Flugzeuge in 30 Minuten" aufgeschwatzt. Da ein Gericht kein Basar ist, sollten sich die potenziellen Kläger auf eine Zahl einigen.
Der Flughafen in Langenhagen hat im vorigen Jahr 75 246 so genannte "Flugbewegungen" gezählt. In allen Jahren davor waren es mehr. Die tägliche Zahl der "Flugbewegungen" lag also bei 206. In Frankfurt sind es sechs Mal so viele. Dort gibt es ein Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr, das höchstrichterlich angeordnet wurde, aber bisher noch nie eingehalten worden ist. Verspätete Maschinen kann man nicht einfach so irgendwo vom Himmel fallen lassen.
Nicht einmal in Heeßel...Deshalb dürften Katrin Bittner und die sechs bis sieben anderen ihr Anliegen jetzt schon verbockt haben. Auf Facebook machen sich viele schon lustig. Dass über Heeßel angeblich mehr Flugzeuge hinweg rauschen als in Langenhagen landen, ist aber durchaus erstaunlich.
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