Jusos würden Pokémon wählen. |
Erst einmal muss man sich anmelden, dann darf man sich das Geschlecht, die Haut-, Haar- und Augenfarbe für die künstliche Figur aussuchen. So beginnt Pokémon go.
Erst einmal muss man sich in der Stadt oder Gemeinde anmelden, bei der Anmeldung darf man sich keinesfalls das Geschlecht, die Haut-, Haar- und Augenfarbe aussuchen, man muss sich mit dem am eigenen Körper Vorhandenen abfinden. So beginnt das Wahlrecht, das zudem vom Alter abhängig ist.
Die künstliche Figur ist immer dort, wo sich der natürliche Pokémon-Spieler befindet. Das sollen am 11. September die Wahllokale sein, schlagen laut "Anzeiger" von heute die Jungsozialisten aus Lehrte vor.
Jungwählerinnen und Jungwähler hätten dort die gleichen Bewegungsabläufe wie die künstlichen Figuren. Macht jemand bei der Partei X drei Kreuze, macht auch die künstliche Figur drei Kreuze bei der Partei X. Zwischen Pokémon go und Spielerin oder Spieler gibt es keine Wahlgeheimnisse. Dafür ist die Wahl aber gleich und somit mit dem Grundgesetz durchaus vereinbar.
In den Wahllokalen sollen - so die Jungsozialisten - Pokéstops und seltene Exemplare der virtuellen Tiere platziert werden. Das könnte den kleinen Parteien nutzen, die sonst nur selten erfolgreich sind. Virtuell versorgt werden die Jungwählerinnen und Jungwähler - wenn sich die Jungsozialisten mit ihrer Idee durchsetzen - vor der Stimmabgabe z. B. mit Pokébällen. Die sehen so aus:
Die Stimmzettel bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen sehen so aus:
Da es sogar in der Antarktis Pokéstops gibt, spricht eigentlich nicht viel gegen die Wahllokale in Lehrte. Wenn dann nicht nur Pokémon-Teams mit Intuition, Wagemut und Weisheit ausgestattet werden könnten, sondern auch Parteien, wäre das eine feine Sache.
Sollten die Jungsozialisten mit ihrem Vorschlag scheitern, böte sich ein Vergleich mit Militärdiktaturen an. In Thailand beispielsweise darf Pokémon vor Wahllokalen nicht gespielt werden, geschweige denn in denselben.
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