Montag, 3. März 2014

Der Jagdterrier















Mike Tjaden liest die Neue Woche

Ich bin nicht nur der erste terrieristische Schriftsteller auf diesem von viel zu vielen Katzen bevölkerten Planeten, sondern auch ein eifriger Zeitungsleser. Als ich noch an der Nordsee wohnte, las ich die "Wilhelmshavener Zeitung", als Burgwedeler Jagdterrier werde ich die "Neue Woche" lesen, obwohl es die in diesem Ort nicht gibt. Ich muss also immer weit laufen, um ein Exemplar zu erpfoten. Gestern bis nach Burgdorf.

Solche Spaziergänge sind gesund - und lehrreich wegen der "Neuen Woche" noch dazu. Auch für Überraschungen ist diese Wochenzeitung gut. Dieses Mal schon auf Seite 1. Berichtet wird über verschwiegene Erhebungsbeauftragte, die in den nächsten Monaten Haushalte befragen werden. Die Ergebnisse sollen nicht verraten werden, vermute ich mal und komme auch auf Seite 2 aus dem Staunen nicht heraus. Dort steht: "Die Orgel spielt Werke von J. S. Bach und E. Mendelsohn." Woanders braucht man dafür noch Menschen...

Auf Seite 3 wird verstümmelt. Nicht nur der Text: "Am Samstag, 1. März, findet um 11 Uhr im B-Punkt der Vortrag des Vereins Lebendige Kommunikation ´Genitalverstümmelung schmerzt ein ganzes Leben lang´ statt." Alles schief geht auch auf Seite 4: "Mit dieser Reihe sollen Impulse gegeben werden für neue Ideen des Zusammenlebens und Wege, um die Lebensqualität zu erhalten, auch wenn das Alter anders verläuft, als es geplant war." Die Überschrift lautet: "Thema: Alter und Demenz." Den Rest kann man glatt vergessen.

Deswegen nur noch dieses Zitat: "Neben den Berichten wird ein Kassenprüfer und ein neuer Kassenwart gewählt." Da habe ich gar keine andere Wahl mehr: Ich zimmere die "Neue Woche" in eine Zimmerecke und meine Hütte weiter...

Verkaufsoffener Sonntag in Burgdorf



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