Vorbild für Wahlwerbung auf dem Spittaplatz in Burgdorf. Fotos: Heinz-Peter Tjaden |
Gruppenbild mit Dame. |
In den Abendstunden führte ich ein langes, aber nicht langweiliges Interview mit Rüdiger Nijenhof. Um 20 Uhr trafen wir uns per Videoübertragung vor unseren Computern und sprachen mehr als zwei Stunden über den privaten, beruflichen und politischen Alltag des Burgdorfer Kommunalpolitikers der WGS/Freien Burgdorfer. Es ging um klare Inhalte. Hier und da wurde aber auch philosophiert und geplaudert. Man wollte sich kennenlernen. Hauptsächlich ging es um die politischen Positionen, die Rüdiger Nijenhof einnimmt. Während des „Interviews“ hatte ich das Gefühl, dass ich eher ein Gespräch anstatt ein richtiges Interview führe und hatte meine Mühe damit, immer auch den Leitfaden meiner vorherigen Planung zu befolgen.
Ich brenne für Menschen, die sich selber nicht genug sind.
Im Gespräch mit Rüdiger Nijenhof wiederholte dieser diesen Satz mehrfach. Ich merkte an: „Sie haben diesen Satz genau im selben Wortlaut schon zweimal gesagt. Ich werde diesen Satz auf jeden Fall aufnehmen, da er Ihnen anscheinend sehr wichtig ist. Auch wenn Herr Tjaden dagegen sein sollte.“
Später wiederholte Rüdiger Nijenhof diesen Satz und erläuterte, dass er sich für Menschen einsetze und Politik mache, die eben nicht nur an sich selber, sondern auch an andere denke. Der englische Begriff „Care“ (zu Deutsch: sich kümmern bzw. sich um andere sorgen) treffe seine Intention dabei am besten.
Zur Person
Alter: 43 Jahre
Seit 13 Jahren verheiratet.
Kinder: zwei Söhne
eine Tochter †
Beruf: Diplom Verwaltungswirt
Kirchenamtsrat (seit November im Rechnungsprüfungsamt)
Hobbys: seit 2011 Laienprediger in der ev. luth. Paulus Kirchengemeinde Burgdorf
Zu den Hobbys stellte ich die Frage: „Sind Sie Fußballfan?“
Rüdiger Nijenhofs Antwort: „Ich wäre es gerne.“
Rüdiger Nijenhof erklärte mir, dass es für ihn schwierig sei, einem bestimmten Verein nachzueifern. Er könne sich nicht vorstellen, einen Spieler nicht mehr zu mögen, wenn er für einen anderen Verein spielt.
An diesem besonderen 31. März hatte ich nun in dem Gespräch mit dem Burgdorfer Kommunalpolitiker der WGS/Freien Burgdorfer Rüdiger Nijenhof die Möglichkeit, mich an den ersten von mir erlebten Bundeskanzler Gerhard Schröder zurückzuerinnern. Am Ende von Helmut Kohls Regierungszeit war ich schließlich gerade erst fünf Jahre alt und war wahrscheinlich gerade in meiner Kindergartenzeit damit beschäftigt, mit meinen Kumpanen Sandburgen zu bauen. Der Euro nahte und dass Deutschland mal geteilt war, hatte ich mal so nebenbei zur Kenntnis genommen.
Aber genug von mir. Rüdiger Nijenhofs politische Laufbahn:
Wahlkampf kann dreckig sein
2001: Austritt aus der SPD
Auch heute noch ist er dort Ehrenmitglied
2002: Mitglied der CDU Heidekreis.
2014: Beginn der politischen Laufbahn in Burgdorf
2016: Stadtrat in Burgdorf
2017: Bruch mit der CDU
ebenfalls 2017: Gründung der Freien Burgdorfer
2020: Zusammenschluss mit der WGS zu WGS/Freie Burgdorfer
Rüdiger Nijenhof hat also die Zeit des vorherigen und des jetzigen Bürgermeisters hautnah miterlebt. Deshalb fragte ich ihn: „Wie hat sich die Atmosphäre im Rat unter Alfred Baxmann zu der jetzigen unter Armin Pollehn verändert?“
Seine Antwort: „Die Atmosphäre hat sich wenig geändert.“
Bürgermeister soll Burgdorf nach vorne bringen
Später fügte er hinzu: „Ich habe viel Respekt vor Herrn Baxmann.“ Und: „Herr Pollehn soll Burgdorf nach vorne bringen.
Nachdem ich gemerkt hatte, dass das ursprünglich als Interview geplante Gespräch mir ein wenig zu angenehm verlief, stellte ich kritische Fragen. Womit Rüdiger Nijenhof aber anscheinend kein Problem hatte. In Burgdorf wird Rüdiger Nijenhof häufig der Vorwurf des Wahlbetrugs gemacht, da er für die CDU 2016 den Wahlkampf bestritt, nach ungefähr einem Jahr mit Lukas Kirstein die CDU verließ und mit ihm sowie mit Niklas Gottschalk (ehemals Partei der Linken) die Freien Burgdorfer gründete. Meine dementsprechende Frage: „Was sagen Sie zu dem Vorwurf des Wahlbetrugs?“ Rüdiger Nijenhofs Erklärung: „Ich habe einen sehr eigenständigen Wahlkampf gemacht.“ Und weiter. „Mein Mandat habe ich selbst errungen.“ Wahlbetrug? "CDU wollte mich nicht im Rat haben" Darüber hinaus verwies Rüdiger Nijenhof auf seinen CDU-Kandidatenflyer von 2016 und tatsächlich stehen dort Sätze wie: „Ich möchte bewegen und verändern und habe den Mut, meinen eigenen Kopf zu benutzen.“ Oder: „Sollten Sie jemanden als Vertreter wünschen, der stets ruhig und immer brav mit seiner Partei stimmt, sich also bevormunden lässt, sollten Sie mich auf gar keinen Fall wählen!“ Es wird deutlich, dass Rüdiger Nijenhof von Anfang an nicht komplett auf „Parteilinie“ sein würde. Mir stellt sich nun rückblickend die Frage, warum er dann überhaupt der CDU beigetreten ist. Dazu würde ich Rüdiger Nijenhof gerne noch einmal befragen wollen, damit er dazu Stellung nehmen kann. Sicherlich hat er mit seiner vorher erwähnten Aussage, „ich bin christlich-sozial“, durchaus Verknüpfungspunkte mit den von der CDU vertretenen Werten. Bevor eine mögliche Diskussion aber in die falsche Richtung verläuft, sei erwähnt, dass in unserer Bundesrepublik Deutschland jeder Mandatsträger seine politische Richtung frei wählen kann und darf bzw. vielleicht sogar frei wählen muss. Auf diese sehr emotional geführte Debatte zu dem Vorwurf des Wahlbetrugs entgegnete mir Rüdiger Nijenhof aus meiner Sicht sehr besonnen und legte mir seine Gründe dar. Der CDU warf er vor: „Die wollten mich nicht im Rat haben.“ Rüdiger Nijenhof teilte mir die zwei wesentlichen Aussagen der Burgdorfer CDU nach der Kommunalwahl 2016 wie folgt mit: „Aussage Nr. 1: Wir sind stärkste Partei, wir haben 125 Stimmen mehr als die SPD.“ „Aussage Nr. 2: Es ist nicht okay, dass du dein eigenes Ding gemacht hast.“ Laut Aussagen im Interview sieht der Kommunalpolitiker sein Parteienbündnis WGS/Freie Burgdorfer als mögliche Koalitionspartner von CDU und SPD. Zur politischen Einordnung des Bündnisses zog Rüdiger Nijenhof das Beispiel der Förderung von Schulformen heran. Bei SPD und Grünen sei der Schwerpunkt zu sehr auf die IGS und bei CDU und FDP zu sehr auf das Gymnasium gelegt. „Wir sind irgendwo dazwischen.“ So Rüdiger Nijenhof. Im Hinblick auf die Förderung der Kinder Burgdorfs positionierte Rüdiger Nijenhof sich wie folgt: „Die nächste Generation hat immer mehr Recht.“ Deswegen ist ihm die Förderung von Kindergärten wichtig. Bald stehen übrigens die nächsten Kommunalwahlen an, weshalb ich auch auf das Thema Wahlprogramm zu sprechen kam. Das Wahlprogramm steht nach Rüdiger Nijenhof aber noch nicht fest. Des Weiteren fragte ich: „Was werden die drei wichtigsten Punkte in dem Programm sein?“ Seine Antwort: „Das Gesamtprogramm ist wichtig.“ Zu guter Letzt noch meine Frage: „Wie ist der Frauenanteil in Ihrer Partei?“ Rüdiger Nijenhofs Antwort: „Der ist gering.“ Aber: „Wir würden uns freuen, wenn mehr dazukommen würden." |
I finde das Gespräch sehr gut und gut verständlich gut gelaufen
AntwortenLöschenFinde das Gespräch gut gelungen und interessant weiter so
AntwortenLöschenlieber leon, hier wird nichts gestrichen, das überlasse ich anderen, die sich für verleger oder Geschäftsführer halten. merke: du bist freier Mitarbeiter, wobei die Betonung auf frei liegt und das wort mitarbeitender vermieden wird. die Verhunzung der deutschen sprache überlasse ich ebenfalls anderen. du ja auch.
AntwortenLöschenund Herrn nijenhof kann ich trösten: auf Madeira wird christiano Ronaldo gemocht, wo er auch spielen mag. hier könnte er also getrost Fußballfan sein :-) siehe www.madeiraobserver.eu