Samstag, 4. April 2015

Tjaden tappt (XXXV)

Sickergrube für Milliardenbeträge

Das soziale System gleicht einer Sickergrube für Milliardenbeträge. Kontrollen funktionieren nicht, wenn sie überhaupt gemacht werden. Alles sei viel zu intransparent, hat sich kürzlich ein Experte beklagt, der aber offenbar die Möglichkeiten des World Wide Web nicht kennt. Surft man lange genug durch dieses Netz der Informationen, findet man oft genug Erstaunliches heraus. Zum Beispiel: Gelegentlich kontrollieren sich Kontrolleure selbst. Sie sitzen in Gremien von Einrichtungen, die sie eigentlich von außen betrachten sollen. Damit sie den Überblick nicht verlieren. 

Besonders die Kinder- und Jugendhilfe gleicht einem Selbstbedienungsladen. Inzwischen nisten sich zudem überall Esoteriker ein, die ein Netzwerk knüpfen und so ihren Einfluss vergrößern. Diesen Einfluss üben sie auch auf Jugendämter aus, die inzwischen so widersprüchlich handeln, dass man die Gründe gar nicht mehr durchschaut.

In der einen Stadt darf eine Mutter ihr Kind behalten, obwohl ihre Wohnung einer Müllhalde gleicht, was erst herauskommt, als sie mit ihrem Kind verschwindet. Worauf das zuständige Jugendamt mit der Versicherung reagiert, dass man irgendwann eingeschritten wäre. In einer anderen Stadt verliert eine Mutter alle sechs Kinder, obwohl sie in einem gepflegten Haus mit Garten wohnt und niemand aus ihrer Umgebung behauptet, sie habe ihren Nachwuchs vernachlässigt.

Vergleicht man zwei Nachbarstädte, dann stellt man fest, dass es in der einen Stadt sechsmal so viele Kindesentzüge gibt wie in der anderen Stadt. Fragt man nach, bekommt man keine Antwort. Mir so passiert bei einem Vergleich von Mönchengladbach mit Krefeld.

Deckt man einen Skandal auf, ist ein Grüner meistens nicht weit. Diese Partei ist Esoterik-Schmiede und Verbreiterin abstruser Theorien zugleich. Die sich in Schriftstücken von Jugendämtern wiederfinden, bis die Eltern ihre Kinder nicht mehr finden. Die Hälfte aller Kindesentzüge ist unberechtigt, lässt eine wissenschaftliche Studie vermuten, die ein halbes Jahr lang unter Verschluss gehalten worden ist, bis ein Fernsehmagazin diese Studie ausgrub.

Das Elend ist so offenbar, dass die Vertuscher immer eifriger werden. Einmal gab es ein Jugendamt, das weiße Tücher aus den Fenstern hängte als Zeichen der Kapitulation. In Berlin war´s, aber eigentlich müsste jedes Jugendamt solche weißen Tücher aus den Fenstern hängen, statt Eltern in eine Warteschleife zu schicken, bis die eigenen Kinder Mami und Papi nicht mehr kennen.

Private Einrichtungen kassieren das Geld, das Jugendämtern fehlt. Das Sprichwort "Zeit ist Geld" bekommt einen neuen Sinn. Hat ein Kind erst genug Zeit in einer solchen Einrichtung verbracht, sinken die Chancen der Eltern täglich, bis ihnen für alles die Schuld in die Schuhe geschoben wird. Sagt das Kind, dass es wieder nach Hause will, werden die Schuhe der Eltern schwerer, will das Kind nicht wieder nach Hause, werden die Schuhe der Eltern ebenfalls schwerer.

Auf den Schreibtischen der Jugendämter stapeln sich die Akten, bis die Aktenberge als Versteck dienen, hinter denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht einmal mehr um Entscheidungen der Familiengerichte kümmern. Die fast immer so ausfallen, wie sie von diesen Behörden den Richterinnen und Richtern diktiert worden sind - in Zusammenarbeit mit Gutachtern, die demnächst endlich nachweisen müssen, dass sie qualifiziert sind (falls das Bundesjustizministerium das jüngste Gesetzesvorhaben auch wirklich umsetzt). Bis dahin dürfen es vor Gericht auch weiter Scharlatane sein, die ihr theoretisches Mütchen an Eltern kühlen, die sich fragen, warum jemand behaupten darf, er wisse nach einem 30-minütigen Gespräch und ein paar umstrittenen Tests alles über sie.

Die meisten Richterinnen und Richter lesen - da auch sie keine Zeit haben oder sich die Zeit nicht nehmen - nur die Emfehlungen von Jugendämtern und Gutachtern. Beschlüsse über die Trennung von Eltern und Kindern werden so schnell gefasst, dass sich Beginn und Ende einer Verhandlung fast schon überschneiden.

Und dann treten alle auf die Bremse. Kinder, die in Heimen oder bei Pflegeeltern untergebracht werden, müssen angeblich - und immer - erst zur Ruhe kommen. Die Eltern müssen draußen bleiben. Kann man sie nicht mehr ausschließen, hakt es bei den Kontakten, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen, die sich um die Besuche kümmern sollen, keine Zeit haben. Termine werden kurzfristig abgesagt, protestieren Eltern dagegen, fallen sie beim Jugendamt in Ungnade. Mischt sich ein Dritter ein, muss er mit Verleumdungen rechnen - an die sich Eltern schon gewöhnt haben.

Über mich hat der Oberbürgermeister von Wilhelmshaven vor Gericht behaupten lassen, ich hätte einer Jugendamtsmitarbeiterin als Berater einer Mutter nachgestellt, die Leiterin eines Schulamtes aus Hessen schrieb an ein Verwaltungsgericht, was ich über einen Jungen veröffentlicht habe, hätte ich diesem Jungen in den Mund gelegt, das Jugendamt von Münster ließ eine Expertise erstellen - als ich erfuhr, dass ich darin vorkomme, gab mir diese Behörde keine Auskunft über das über mich Behauptete. Ich erfuhr es trotzdem und schrieb an den Gutachter, der sich in Schweigen hüllte.

Nicht-Kontrollierte meinen schnell, dass sie sich jeder Kontrolle entziehen können...Und dann machen sie, was sie wollen.

Lesetipps: Meine Broschüre "Lügen haben Jugendamts-Beine" Hier klicken
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1 Kommentar:

  1. Immer wieder melden sich bei mir verzweifelte und ratlose Eltern und Großeltern. Jetzt eine Oma, die beim Aktenstudium feststellt, dass die mündlichen Aussagen des Jugendamtes zum Verbleib des Enkels falsch gewesen sind. Wie aber soll sie das beweisen? Ich habe selbst an Gesprächen mit Jugendämtern teilgenommen und wunderte mich anschließend über die Gesprächsprotokolle, in denen der Gesprächsverlauf falsch wiedergegeben wurde - und zwar zum Nachteil der Betroffenen.

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