Mittwoch, 23. Dezember 2015

Tjaden tappt (79)

Immer
schneller
als das
Jugendamt.
Pippi Langstrumpf: Niemand alarmiert Jugendamt

20. Dezember 2015. „In der Hoffnung, dass Sie nicht das Jugendamt alarmieren“– mit diesen Worten schließt Astrid Lindgren 1945 den Begleitbrief zu ihrem Manuskript „Pippi Langstrumpf“.  Am 21. Mai feiert das sommersprossigste und stärkste Mädchen der Welt offiziell seinen 70. Geburtstag.

Heißt es am 12. Mai 2015 im "Kirchenboten" des Bistums Osnabrück. Astrid Lindgrens Gespür für diese Behörde muss also so außergewöhnlich gewesen sein, wie "Fräulein Smillas Gespür für Schnee". Hier klicken Nicht nur einer Gletscherforscherin und einer Bestsellerautorin fröstelt es, wenn ein Kind von einem Dach fällt oder ein Kind verrückte Sachen macht, bei dem Gedanken an das Schablonendenken von Bürokraten, auch mein Gesprächspartner zuckt zusammen, als ich das Wort "Jugendamt" in den Mund nehme. "Das muss ja furchtbar sein, wenn Sie sich damit beschäftigen", sagt er und zitiert Astrid Lindgren.

Ich zeige ihm den anonymen Brief, der gestern in meinem Briefkasten gesteckt hat - und ihn fröstelt noch mehr. Also wechseln wir das Thema. Er will wissen, ob ich mit meiner Jugendamts-Kritik Geld verdiene, ich verneine seine Frage: "Ich helfe Müttern und Vätern, die Probleme mit Jugendämtern haben, kostenlos." Das findet mein Gesprächspartner gut. Dann erzähle ich ihm, dass ich Bücher schreibe. Sofort will er eins haben. Ich verkaufe ihm meinen Krimi "Tödliche Wolke", die Geschichte einer Flucht Auserwählter. Jugendamtsmitarbeiterinnen sind nicht auf diesem Traumschiff.

Der Besitzer eines Burgwedeler Cafés reagiert dagegen mit Humor auf meine Geschichte von dem dritten anonymen Brief. Ihm sind solche Leute einfach zu irre. Verständlich. Der Mann hat Gespür für Wahnsinn. Meine Bücher kennt er.

Über 2 000 Postwurfsendungen haben die anonymen Briefschreiber angekündigt. Sie sollten statt dessen über 2 000 Exemplare von "Tödliche Wolke" bestellen. Die wären etwas für das Gespür für angemessenes Verhalten. 

Dieses Gespür würde auch so manchem Jugendamt gut tun. Bis dahin darf man weiter behaupten, dass Joseph und Maria mit Jesus auch heutzutage fliehen müssten - und zwar deshalb. 

Tjaden tappt (78) 

Anonyme blogs im Netz
Protest bei google
Kopie an Staatsanwaltschaft Lüneburg, 23. 12. 2015

1 Kommentar:

  1. Eine facebook-Leserin schreibt dazu: "Sie sind echt der Knüller." Heinz-Peter Tjaden

    AntwortenLöschen